Von Manfred Ries
Die Ausgangslage. Der Aktienkurs von ISRA Vision AG blickt auf eine stürmische Woche: Die Notierungen der im TecDAX notierten Gesellschaft fallen im Wochenverlauf um 6,3 Prozent. Schlusskurs am Freitag, 29. November 2019: 38,76 Euro (+0,2%).
Die Charttechnik. Kam der Kursrutsch für Chartisten überraschend? Fakt ist: Im Bereich ~46 Euro stießen die Notierungen auf einen harten Widerstand (B). Von dort ausgehend ging es im Wochenverlauf bis auf 35,70 Euro (C) zurück. Damit wurde auch die ansteigende 200-Tagelinie (A) nach unten durchbrochen. Bis zum Wochenschluss hin konnten sich die Kurse von ihrem Wochentief erholen und der Freitagsschluss lag deutlich oberhalb des MA(200). Der MACD-Trendfolgeindikator verläuft im positiven Bereich.
Die Hintergründe. Die Gesellschaft hat ihren Unternehmensausblick gesenkt. Das Analysehaus Jefferies hat daraufhin seine Einstufung für die Aktien von ISRA Vision in der Vorwoche mit dem Rating »Buy« bekräftigt – bei einem Kursziel von 44 Euro. »Nach einem Treffen mit dem Vorstandschef sind wir nun wieder zuversichtlicher hinsichtlich des profitablen Wachstums«, so die Banker im Rahmen einer Aktienstudie. »Die rasche Erholung der Aktie nach dem Kursrutsch und der Überreaktion am Markt unterstreicht das Vertrauen der Investoren in die einzigartige Positionierung des Technologiekonzerns …«, heißt es in der Studie.
Die Prognose. Der Kursrutsch der Vorwoche hat offenbar seinen Tiefpunkt gefunden: 35,70 Euro (C) und damit knapp unterhalb der 200-Tagelinie ((A) – 37,23 Euro). Diese ist fortan als Unterstützung zu betrachten. Bei weiterhin festen Märkten ist davon auszugehen, dass die Erholung fortgeschrieben wird. Als nächstes Kursziel wäre die Marke ~45,90 Euro im Auge zu behalten. Bei einem neuerlichen Rückschlag und einem Bruch der 35,70er-Unterstützung würde ein weiteres Abrutschen bis auf 29,70 Euro drohen.
Die Company. Die ISRA Vision AG ist ein deutscher Anbieter von Automatisierungslösungen aus dem Bereich industrielle Bildverarbeitung und Maschine Vision mit Hauptsitz in Darmstadt. Die Gesellschaft notiert im TecDAX.
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*) Glossar:
200-Tagelinie: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 200 Handelstage widerspiegelt. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form wiedergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
Break out: Englischsprachige Bezeichnung für „Ausbruch“.
Bullisch (engl.: bullish): Hergeleitet vom Wort „Bulle“. In der Sprache der Börsianer steht der Bulle für steigende Notierungen. Eine mögliche Erklärung hierfür: Der Bulle stößt beim Angriff mit seinen Hörnern nach oben. Das Gegenteil davon: Der Bär – dieser steht für fallende Kurse.
Buy: Englisch für „Kaufen“.
Candle: s. „Kerze“
Equity: Englischsprachige Bezeichnung für „Aktie“. Eine andere englischsprachige Bezeichnung für Aktie ist (Stock)Share.
Gleitender Durchschnitt: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen „x“ Handelstage wiederspiegelt; etwa 200 Tage. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form widergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
Kerze („Candle“): Bildet innerhalb der Kerzenchartanalyse (Candlestick-Chartanalyse) die Kursdaten (Eröffnungs-, Hoch-, Tiefst-, Schlusskurs) einer Handelsperiode ab. Kerzencharts beinhalten damit wesentlich mehr Kursinformationen als herkömmliche Liniencharts.
MA(200): Abk. für: Moving Average(200) – gemeint ist damit der Gleitende Durchschnitt von 200 Tagen (200-Tagelinie).
MACD: Der MACD („Moving Average Convergence/Divergence”) gehört zu den trendfolgenden Indikatoren. Seine Berechnung erfolgt anhand der Differenz zweier exponentiell Gleitender Durchschnitte; üblich sind zwölf und 26 Handelsperioden. Aus diesem Kurvenverlauf wird wiederum eine „langsamere“ 9-Tagelinie gebildet. Man spricht dann von der Standardeinstellung (12/26/9). Grundsätzlich gilt: Ein Kaufsignal ergibt sich, wenn die schnellere Linie die langsamere von unten nach oben schneidet, bzw. umgekehrt im Falle eines Verkaufssignals.
Moving Average: Englischsprachige Bezeichnung für Gleitender Durchschnitt.
Support: Englischsprachige Bezeichnung für „Unterstützung“.
Wochenchart: Die Betrachtungsweise basiert auf wöchentlichen Kursdaten. Bei einem Linienchart liefert der jeweilige Wochenschlusskurs seinen Beitrag zum Kurvenverlauf. Im Falle von Kerzencharts bildet jede Kerze („Candle“) das Kursverhalten der betrachteten Handelswoche ab: Montagseröffnungs- und Freitagsschlusskurs; Wochenhoch und -tief.
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