Von Manfred Ries
Die Ausgangslage. Der Aktienkurs von Amazon steigt am Donnerstag um sieben Prozent. Schlusskurs am Donnerstag, 25. Oktober 2018 in New York: 1782 US-Dollar. Am Freitag aber brechen die Notierungen in Frankfurt – auf Eurokursbasis – um 6,9 Prozent ein. Woran liegt's?
Die Hintergründe. Amazon hat am Donnerstag, nach Börsenschluss in den USA, Geschäftszahlen für das Q3/2018 präsentiert. Diese fielen schlechter aus, als von Analysten erwartet; insbesondere im Hinblick auf die weiteren Prognosen. Daraufhin hat die Investmentbank Barclays am Freitag ihr Target von bislang 2100 US-Dollar auf jetzt nur noch 1950 US-Dollar gesenkt, ihre Einstufung aber auf „Overweight“ belassen. Trotz enttäuschendem Ausblick: „Der Online-Handelskonzern hat in puncto operatives Ergebnis mehr als überzeugt …“, so die Banker im Rahmen einer Aktienstudie.
Die Charttechnik. Der Aktienkurs von Amazon überzeugt seit mehr als einem Jahr mit einer wunderschönen Aufwärtsbewegung. Der positive Trendverlauf wird durch den Verlauf der 200-Tagelinie (B) ersichtlich, der die Kursentwicklung in geglätteter Form widerspiegelt. Auch wenn der MACD-Indikator bereits Ende September ein Verkaufssignal generiert hat, so zeigt der langfristige Trend weiterhin nach oben.
Die Prognose. Der langfristige Aufwärtstrend ist voll intakt. Nachdem Anfang September bei 2050,50 US-Dollar ein Allzeithoch (C) markiert wurde, setzte eine Korrektur ein. Dabei wurde im Wochenverlauf die 200-Tagelinie (B) punktgenau getestet – und diese Unterstützung hat gehalten! Auf diesem Niveau verläuft derzeit auch die obere Begrenzung des Aufwärtstrendkanals (A). Damit könnte sich die aktuelle Korrektur möglicherweise als interessante Einstiegsgelegenheit auf der Long-Seite erweisen. Langfristig orientierte Anleger sollten insbesondere den Bereich um 1615 / 1665 US-Dollar als Support im Auge behalten.
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*) Glossar:
200-Tagelinie: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 200 Handelstage widerspiegelt. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form wiedergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
Gleitender Durchschnitt: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen „x“ Handelstage wiederspiegelt; etwa 200 Tage. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form widergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
MA(200): Abk. für: Moving Average(200) – gemeint ist damit der Gleitende Durchschnitt von 200 Tagen (200-Tagelinie).
MACD: Der MACD („Moving Average Convergence/Divergence”) gehört zu den trendfolgenden Indikatoren. Seine Berechnung erfolgt anhand der Differenz zweier exponentiell Gleitender Durchschnitte; üblich sind zwölf und 26 Handelsperioden. Aus diesem Kurvenverlauf wird wiederum eine „langsamere“ 9-Tagelinie gebildet. Man spricht dann von der Standardeinstellung (12/26/9). Grundsätzlich gilt: Ein Kaufsignal ergibt sich, wenn die schnellere Linie die langsamere von unten nach oben schneidet, bzw. umgekehrt im Falle eines Verkaufssignals.
Moving Average: Englischsprachige Bezeichnung für Gleitender Durchschnitt.
Overweight: Englisch für „Übergewichten“. Diese von Investmentbanken vergebene Einschätzung besagt grundsätzlich, dass Investoren eine Aktie – oder eine Branche – im Depot höher gewichten sollen als den Gesamtmarkt.
Support: Englischsprachige Bezeichnung für „Unterstützung“.
Target: Englischsprachige Bezeichnung für „Kursziel“.
Wochenchart: Die Betrachtungsweise basiert auf wöchentlichen Kursdaten. Bei einem Linienchart liefert der jeweilige Wochenschlusskurs seinen Beitrag zum Kurvenverlauf. Im Falle von Kerzencharts bildet jede Kerze („Candle“) das Kursverhalten der betrachteten Handelswoche ab: Montagseröffnungs- und Freitagsschlusskurs; Wochenhoch und -tief.
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