Nachdem die Notenbanksitzungen von Fed und EZB hinter uns liegen, konzentriert sich der Blick der Märkte wieder auf die laufende Berichtssaison. Und hier gibt es durchaus positive Nachrichten zu vernehmen. Denn die Berichtssaison zum 2. Quartal 2019 läuft sowohl in den USA als auch in Europa insgesamt besser als erwartet.
Berichtssaison läuft wieder einmal besser als erwartet
Nachdem fast 80 % der Unternehmen aus dem S&P 500 ihre Bilanzen offen gelegt hatten, konnten 76 % davon die Gewinn- und 59 % die Umsatzerwartungen schlagen. Insgesamt sind die Gewinne der Unternehmen zwar um 1,0 % gesunken, Ende Juni lagen die Gewinnerwartungen jedoch bei einem Minus von 2,7 %.
Bei den Umsätzen steht den bisherigen Erwartungen von Ende Juni in Höhe von 3,8 % ein tatsächliches Wachstum von aktuell 4,1 % gegenüber.
Allerdings kann man auch argumentieren, dass die Berichtssaison nur deshalb so gut läuft, weil die Erwartungen im Vorfeld (wie üblich) deutlich reduziert wurden (siehe auch „Gesunkene Erwartungen lassen sogar sinkende Gewinne erwarten“). Denn Mitte Mai hatten Analysten nur einen Gewinnrückgang in Höhe von 1,7 % erwartet. OK, auch dieser Wert wurde letztlich übertroffen, aber eben nicht so deutlich und nur bei den Gewinnen. Bei den Umsätzen wurde dagegen Mitte Mai noch ein Wachstum von 4,3 % erwartet. Und der Anteil der Unternehmen, welche die Erwartungen schlagen konnten, ist eher durchschnittlich. In den vergangenen 5 Jahren konnten jeweils 72 % der Unternehmen die Gewinn- und 60 % die Umsatzprognosen übertreffen.
Aktuelle Zahlen lassen sich positiv und negativ werten
Es gibt also Licht und Schatten in der laufenden Berichtssaison. Je nach Standpunkt kann man die aktuellen Zahlen positiv oder negativ werten. Nicht wegzudiskutieren ist allerdings, dass aktuell ein Gewinnrückgang zu Buche steht. Und sollte es am Ende der Bilanzsaison bei den -1,0 % bleiben, wäre dies schon das zweite Quartal in Folge mit sinkenden Unternehmensgewinnen. Zudem wird derzeit auch für das 3. Quartal ein Gewinnrückgang prognostiziert – aktuell soll dieser bei -2,2 % liegen, nach nur -0,6 % Ende Juni.
Aber selbst dafür gibt es neben der negativen auch noch eine positive Sichtweise: Da die Gewinne im vergangenen Jahr dank der Steuerreform sehr stark gestiegen sind, erfolgen die Gewinnrückgänge in diesem Jahr von einem hohen Niveau aus.
Ende gut, alles gut?
Und insgesamt sollen die Gewinne im Gesamtjahr 2019 dank eines aktuell noch erwarteten starken 4. Quartals wachsen – um 1,9 %.
Aber auch diese Erwartungen werden sicherlich noch weiter nach unten geschraubt, so dass es dann wieder zu positiven Überraschungen kommen kann. Zudem werden für 2020 weiterhin zweistellige Gewinnwachstumsraten erwartet. Und an den Börsen wird schließlich die Zukunft gehandelt.
Vielleicht ist das letztlich auch der Grund, warum sich die Aktienindizes in den USA so schnell und deutlich von ihren jüngsten Korrekturtiefs erholen konnten. Ich wäre allerdings sehr vorsichtig mit der Erwartung, dass damit die Korrektur auch schon beendet ist. Denn der Rücksetzer hat angesichts der bescheidenen Gewinnerwartungen für das laufende Jahr noch nicht ausgereicht, um die Kursentwicklung wieder in Einklang mit der fundamentalen Entwicklung bzw. Bewertung zu bringen.
Die Schere zwischen den beiden ist, wie diese letzte Grafik zeigt, nach wie vor noch zu weit geöffnet.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
www.stockstreet.de
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