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Salzgitter: Das Fundament ist errichtet

Ausgabe vom 03.03.2016

Salzgitter: Das Fundament ist errichtet

von Manfred Ries

 

Chart: Salzgitter

 

Von Manfred Ries

Die Ausgangslage. Die Aktien der Salzgitter AG steigen im heutigen Vormittagshandel um 4,1 Prozent. Damit drückt sich der Stahlkonzern an die heutige Spitzenposition des MDAX. Was steckt dahinter und – wie geht es jetzt weiter?

Die Charttechnik. Achtung: Die Nebenwerte sind wieder im Kommen! Es lohnt sich also, ab und an einen Blick auf die Indexmitglieder des MDAX zu werfen. Etwa auf die Titel von Salzgitter. Auffallend sind im Wochenchart die Candles mit ihren relativ langen „unteren Schatten“ im Bereich um 17/18 Euro (A). Nach einem Abwärtstrend kann dies als erstes Zeichen einer Bodenbildung interpretiert werden. Im Anschluss daran hat sich der Aktienkurs auch tatsächlich wieder gut von seinem temporären Tiefpunkt bei 16,80 Euro (9.2.2016) erholt und notiert mit aktuell 22,40 Euro kurz vor einem Widerstand. Dieser wird durch das Januar-Hoch bei 22,60 Euro formiert, sollte aber angesichts der momentanen inneren Stärke der Aktie keine allzu große Hürde darstellen, zumal die jüngste Aufwärtsbewegung durch ein frisches Kaufsignal beim wöchentlichen MACD-Indikator (B) untermalt wird. Dies könnte ebenso einen zeitnahen Ausbruch über die mittelfristige Abwärtstrendlinie (C) unterstützen.

Die Hintergründe. Kursrelevante News liegen nicht vor. Die Privatbank Berenberg führt den Titel als Halteposition mit einem Kursziel von aktuell 25 Euro. Dies wurde am heutigen Donnerstag, 3. März 2016, von Equity-Analyst Alessandro Abate bekräftigt. „Der Stahlkonzern hat nach den Eckdaten für das vergangene Jahr einen konservativen Ausblick auf 2016 gegeben“, so Abate im Rahmen seiner neuen Studie zu Salzgitter. Die vorsichtige Zielsetzung und die Dynamik bei den europäischen Stahlpreisen sicherten die Aktie nach unten ab, so der Investmentbanker, doch bremse der schwierige Flachstahlmarkt.

Die Prognose. Die Vorgaben bei Salzgitter überzeugen auf der Long-Seite! Insbesondere die Bodenbildung im Bereich um 17/18 Euro und das mittelfristige Kaufsignal beim MACD-Indikator. Ein Blick auf den Langfristchart (s. unten) offenbart, dass eine Salzgitter-Aktie heute auf dem Preisniveau von 2005 zu haben ist. Der Langfristchart offenbart gleichsam auch das enorme Kurspotenzial, welches in der Aktie schlummert, auch wenn der langfristige Abwärtstrendkanal noch immer intakt ist. Denn eine Fortsetzung der begonnenen Korrekturbewegung nach oben dürfte zumindest bis in den Bereich der 200-Tagelinie gereichen. Diese verläuft aktuell bei knapp 26 Euro; die obere Begrenzung des Abwärtstrendkanals bei rund 30 Euro. Weiteres Kurspotenzial ist also vorhanden! Andererseits lässt sich knapp unterhalb von 20 Euro ein relativ engmaschiger Stopp-Losskurs ansetzen. Das Chancen-Risikoverhältnis überzeugt.

 

Chart: Salzgitter_lang

 

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*) Glossar:

200-Tagelinie: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 200 Handelstage wiederspiegelt. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form wiedergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.  

Candle: s. „Kerze“

Gleitender Durchschnitt: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen „x“ Handelstage wiederspiegelt; etwa 200 Tage. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form wiedergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.

Kerze („Candle“): Bildet innerhalb der Kerzenchartanalyse (Candlestick-Chartanalyse) die Kursdaten (Eröffnungs-, Hoch-, Tiefst-, Schlusskurs) einer Handelsperiode ab. Kerzencharts beinhalten damit wesentlich mehr Kursinformationen als herkömmliche Liniencharts.

MACD: Der MACD („Moving Average Convergence/Divergence”) gehört zu den trendfolgenden Indikatoren. Seine Berechnung erfolgt anhand der Differenz zweier exponentiell Gleitender Durchschnitte; üblich sind zwölf und 26 Handelsperioden. Aus diesem Kurvenverlauf wird wiederum eine „langsamere“ 9-Tagelinie gebildet. Man spricht dann von der Standardeinstellung (12/26/9). Grundsätzlich gilt: Ein Kaufsignal ergibt sich, wenn die schnellere Linie die langsamere von unten nach oben schneidet, bzw. umgekehrt im Falle eines Verkaufssignals.

Wochenchart: Die Betrachtungsweise basiert auf wöchentlichen Kursdaten. Bei einem Linienchart liefert der jeweilige Wochenschlusskurs seinen Beitrag zum Kurvenverlauf. Im Falle von Kerzencharts bildet jede Kerze („Candle“) das Kursverhalten der betrachteten Handelswoche ab: Montagseröffnungs- und Freitagsschlusskurs; Wochenhoch und -tief.

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