HENSOLDT – Rally verliert an Schwung, Trend bleibt intakt

von Manfred Ries

Die Rally scheint ins Stocken zu geraten: Die Aktie von Hensoldt gibt am Freitag im Nachmittagshandel um 4,8 % nach. Dieses Minus sollte jedoch nicht überbewertet werden – seit Jahresbeginn hat die Notierung bereits um 165 % zugelegt, im Schnitt fast 20 % pro Monat.

Unternehmen im Fokus

Die Hensoldt AG ist ein in Deutschland ansässiger Hersteller von Such-, Detektions-, Navigations-, Lenk-, aeronautischen und nautischen Systemen. Damit zählt das Unternehmen zur Rüstungsbranche – einem Segment, das an den Börsen zuletzt kräftige Zuwächse verzeichnen konnte.

Analysten zeigen sich zurückhaltend: Die Mehrheit spricht sich für ein „Halten“ der Aktie aus, das mittlere Kursziel liegt in etwa auf Höhe der aktuellen Notierung. Die Analysten von Barclays beispielsweise setzten am Montag ihr Kursziel auf 88 EUR.

Bewertung hoch, Trend stark

Mit einem erwarteten KGV von 77,4 (2025) bzw. 49,8 (2026) erscheint die Bewertung durchaus ambitioniert. Dennoch gilt an den Märkten das Motto: "the trend is your friend". Und der langfristige Aufwärtstrend zeigt beim Hensoldt-Kurs unverändert nach oben.

Charttechnik signalisiert Unsicherheit

Die Luft nach Norden wird allerdings dünner: Die horizontale Marke von 90 EUR wurde im Wochenverlauf zwar überwunden, bleibt aber charttechnisch noch nicht überzeugend bestätigt. Das bisherige Wochenhoch lag bei 96,60 EUR, aktuell pendelt die Aktie um 91 EUR.

Auffällig: Das Wochen-Candle zeigt mit kleinem Kerzenkörper sowie langen oberen und unteren Dochten die hohe Volatilität und zunehmende Unsicherheit unter Anlegern.

Wichtige Schlüsselmarken:

• Widerstand: 96/100 EUR
• Unterstützung: 87/85 EUR
• 200-Tagelinie: aktuell bei ca. 70 EUR

Eine kräftigere Korrektur könnte den Kurs durchaus bis in den Bereich der 200-Tagelinie führen – dort wäre aus charttechnischer Sicht mit neuer Kaufbereitschaft zu rechnen.

Mein Fazit: Die Hensoldt-Aktie hat eine außergewöhnliche Rally hinter sich, die nun erste Ermüdungserscheinungen zeigt. Kurzfristig sind Rücksetzer nicht auszuschließen, mittelfristig bleibt der Aufwärtstrend jedoch intakt. Wer investiert ist, sollte die Schlüsselmarken im Blick behalten – insbesondere den Bereich um 85 EUR auf der Unterseite und 100 EUR als psychologisch wie technisch wichtige Widerstandszone.

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Der Autor: Manfred Ries begann 1984 seine Bankausbildung – der Einstieg ins Börsengeschäft. Dem folgten Tätigkeiten als Privatkundenberater und im Devisenhandel einer Großbank. Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre absolvierte er bei einem namhaften Anlegermagazin ein Volontariat als Wirtschaftsjournalist und war lange Jahre als Redakteur in leitenden Positionen tätig. Seit vielen Jahren schon analysiert und schreibt Manfred Ries für Stockstreet.de als Chefredakteur der Online-Rubrik Chart-Analysen sowie als Autor des wöchentlichen Börsenbriefs Optionsscheine Expert Trader^©.