Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
In den letzten Tagen und Wochen lag der Ölpreis im Fokus der globalen Anleger. Völlig aus dem Blickpunkt geraten ist währenddessen Silber. Der kleine Bruder des Goldes ist jedoch stets eine Analyse wert, weshalb ich den Rohstoff heute nach langer Zeit mal wieder etwas beleuchten möchte.
Edelmetalle gelten in Krisenzeiten generell als sichere Häfen in stürmischen Zeiten. Seitens der Investoren wird die Wertaufbewahrungsfunktion geschätzt. Jedoch ist immer wieder zu erkennen, dass Silber (und auch Gold) in extremen Crash-Phasen dennoch unter Verkaufsdruck geraten - aufgrund der Verluste in anderen Anlageklassen werden aufgrund der Liquiditätssorgen zumindest zeitweise auch Edelmetalle verkauft. Zuletzt hatten wir dies eindrucksvoll während der Corona-Krise gesehen. Silber rutschte von rund 19 Dollar je Feinunze zeitweise bis auf 12 Dollar hinab. Bei Gold war es ähnlich. Allerdings erholten sich die Edelmetalle anschließend wieder dynamisch.
Gegenbewegung erfolgt
Die Erholungsbewegung führte Silber nach dem schnellen Rutsch anschließend wieder auf 15,80 Dollar hinauf. Solche Schwankungen sehen selbst hartgesottene Anleger nicht jeden Tag. Starke Nerven sind hier sicherlich gefragt gewesen. Gold erholte sich noch deutlicher und kletterte auf sogar auf das Vor-Krisen-Niveau. Trotz der zwischenzeitlichen Einbußen wurde Gold dem Ruf als sicherer Hafen insgesamt gesehen gerecht (wobei Anleger hier keinen Stopp-Kurs im Markt gehabt haben dürfen…).
In der folgenden Abbildung ist die Silber-Entwicklung seit Mitte 2019 dargestellt (in US-Dollar je Feinunze, Candlestick-Chart, eine Kerze entspricht einem Tag):
Geringere Nachfrage seitens der Industrie
Bei Silber kann man dies nicht so uneingeschränkt sagen, schließlich notiert das Edelmetall noch deutlich niedriger als vor der Corona-Krise. Dies liegt unter anderem daran, dass Silber eben nicht nur Edelmetall sondern auch Industriemetall ist. Eine weltweite Rezession führt dann zu einer deutlich geringeren Nachfrage seitens der Industrie.
Nach Expertenschätzungen sorgt die Industrie für rund die Hälfte der Silber-Nachfrage. Zum Einsatz kommt Silber zum Beispiel in der Elektronikindustrie oder auch in Herstellung von Solarzellen. Sollte die Nachfrage aus der Industrie bald wieder anspringen, so würde dies zusätzlich für Silber sprechen.
Chartmarken beachten
Aus charttechnischer Sicht ergeben sich für Silber aktuell keine klaren Signale. Nach dem Kursrutsch im Februar und März hat sich die Lage zunächst stabilisiert und es setzte eine starke Erholungsbewegung ein. Diese führte das Edelmetall bis an den Widerstand bei 15,85 Dollar heran. Die technische Gegenbewegung kann damit als ausgereizt angesehen werden.
In den letzten Tagen kam Silber wieder etwas zurück, was nach dem vorherigen Anstieg völlig normal ist. Möglicherweise wird nochmal die Unterstützung bei 14,50 Dollar getestet. Übergeordnet dürfte sich die Situation des Metalls nach den heftigen Kursschwankungen jedoch beruhigen.
Positiv zu werten wäre ein Ausbruch über die kurzfristige Abwärtstrendlinie, welche momentan bei ca. 15,40 Dollar verläuft. In diesem Szenario müsste mit einer neuen Aufwärtswelle gerechnet werden. Als erste Kursziele wären die Widerstandslinien bei 15,85 sowie 16,50 Dollar zu nennen. Ein nachhaltiger Rutsch unter 14,50 Dollar müsste hingegen negativ gewertet werden. In diesem Fall würde das Jahrestief wieder ins Visier rücken.
Freundliche Grüße aus Köln
Ihr
Bernd Raschkowski
Chefredakteur
www.rohstoff-und-devisen-news.de
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