von Torsten Ewert
Ein Freitag, der auf den 13. eines Monats fällt, gilt hierzulande allgemein als Unglückstag. Für abergläubischer Trader ist das natürlich ein Graus.
Trader und Aberglaube
Und es gibt eigentlich keinen Trader, der nicht ein bisschen abergläubisch ist – oder mal eine Zeitlang war.
Der typische Auslöser für solchen Aberglauben ist meist, dass Trader-Novizen „merkwürdige“ Verluste erleiden. Da werden „ständig“ Stopps ausgelöst – und danach dreht der Kurs dann stets in die ursprüngliche Richtung (aber der Trader bleibt auf den Verlusten sitzen und hat nichts mehr davon). Oder ausgerechnet die gerade gekaufte Aktie fällt – während der Markt fröhlich weiter steigt.
Mancher Trader verfällt daraufhin regelrecht in Verfolgungswahn, weil die Märkte offenbar immer „gegen ihn“ laufen. Aber meist beschränken sich die Indizien des Aberglaubens darauf, dass man beim Traden etwas trägt (Shirt/Kappe/Schlips), was vermeintlich Glück bringt (weil die Trader diese Sachen zufällig trugen, als sie eine ordentliche Gewinnserie oder einen „Hammer-Trade“ hatten).
Sind auch „die Märkte“ abergläubisch?
Was für den einzelnen Trader gilt, gilt auch für die Börsianer allgemein. Manchmal steigen oder fallen die Kurse einfach, ohne dass es einen erkennbaren Grund dafür gibt. Analysten und Kommentatoren geraten dann in Erklärungsnöte und sprechen daher von „Übertreibung“. Tatsächlich hat dann wohl irgendein kollektiver (Aber-)Glaube die Börsianer erfasst.
Ein Freitag, der 13., ist aber kaum der Auslöser dafür. Als Trader können wir heute also ganz gelassen bleiben und über solchen Aberglauben lachen. Aber natürlich müssen wir trotzdem aufpassen, dass uns heute nicht auch noch eine schwarze Katze von links nach rechts über den Weg läuft…
Über den Autor: Torsten Ewert ist Chefredakteur der Börsenbriefe Stockstreet Investment Strategie und Aktien-Perlen. Mehr über Torsten Ewert erfahren Sie hier.