Von Manfred Ries.
Die Ausgangslage. Die Aktien der Allianz SE überraschten am heutigen Donnerstag, 11. Februar 2016, mit einem Minus von 5,3 Prozent. Damit gehört der Titel mit zu den größten Verlierern innerhalb des Deutschen Aktienindex (DAX). Wie weit vermag die Aktie noch zu fallen? Begeben wir uns auf Spurensuche …
Die Charttechnik. Im vergangenen Jahr bildeten sich bei 170 Euro zwei Hochpunkte aus, die sich zu einem Doppeltopp verbündeten (A). Diese Chartformation wird in der Technischen Analyse allgemeinhin als negatives Signal gewertet – es war eine Warnung an alle Bullen! In der nachfolgenden Baisse, die sich ab Dezember 2015 formierte, verlor die Allianz-Aktie annähernd ein Viertel ihres Wertes. Im heutigen Handelsverlauf wurde die 130er-Linie (B) nach unten durchbrochen. Die Allianz-Aktie beendete den heutigen Tagesverlauf mit einer Schlussnotierung von 126,55 Euro.
Die Hintergründe. Belastende News liegen nicht wirklich vor. Für den Kurseinbruch seit Dezember 2015 dürfte vor allem die Kursschwäche bei den Finanztiteln verantwortlich sein. Fundamental scheint die Aktie zu überzeugen: So hat die Investmentbank Oddo Seydler bereits am Dienstag, 9. Februar, ihre Einstufung für den Titel mit „Buy“ bestätigt bei einem Target von 178 Euro. Nach der Ankündigung einer Akquise von Rogge Global Partners durch die Vermögensverwaltungssparte könnten Synergieeffekte entstehen. Die Company würde gut zum Portfolio von Allianz Global Investors passen, meinen die Equity-Analysten von Oddo Seydler.
Die Prognose. Trotz der herben Kursverluste des heutigen Handelstages: Es kann noch weiter nach unten gehen. Gerade die vergangenen beiden Handelswochen, die für Aktionäre negativ verliefen, signalisieren einen starken Verkaufsdruck. Der MA(200) hat zudem nach unten gedreht und der MACD-Trendfolgeindikator auf wöchentlicher Kursbasis ist negativ zu betrachten. Nach dem heutigen schwachen Handelstag erscheinen Kurse um 120 Euro wahrscheinlich, wo die nächste größere Unterstützung wartet. Ein markanter Tiefpunkt findet sich bei 115,05 Euro – dem Tief aus dem Jahre 2014 (C).
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*) Glossar:
200-Tagelinie: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 200 Handelstage wiederspiegelt. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form wiedergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
Baisse: Englischsprachige Bezeichnung für einen nachhaltigen Abwärtstrend. Gegenteil: Hausse
Buy: Englischsprachige Bezeichnung für „Kaufen“.
Bulle: Er steht im Börsenjargon für die Aufwärtsbewegung. Herleitung: Der Bulle stößt mit seinen Hörnern von unten nach oben – und stürmt allzeit nach vorne.
Equity: Englischsprachige Bezeichnung für „Aktie“. Eine andere englischsprachige Bezeichnung für Aktie: (Stock)Share.
Gleitender Durchschnitt: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen „x“ Handelstage wiederspiegelt; etwa 200 Tage. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form wiedergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
Hausse: Englischsprachige Bezeichnung für einen nachhaltigen Aufwärtstrend. Gegenteil: Baisse.
MA(200): Abk. für: Moving Average(200) – gemeint ist damit der Gleitende Durchschnitt von 200 Tagen (200-Tagelinie)
Moving Average: Englischsprachige Bezeichnung für Gleitender Durchschnitt.
SE: Abkürzung für das lateinische Wort Societas Europaea (Europäische Gesellschaft). Die SE ist eine Rechtsform für Aktiengesellschaften in der Europäischen Union und im Europäischen Wirtschaftsraum. Mit ihr ermöglicht die EU seit dem Jahresende 2004 die Gründung von Gesellschaften nach weitgehend einheitlichen Rechtsprinzipien. Die SE wird in EU-Dokumenten auch als Europäische Aktiengesellschaft und umgangssprachlich daher auch als Europa-AG bezeichnet. (Wikipedia)
Target: Englischsprachige Bezeichnung für „Kursziel“.
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