Wolters Kluwer: Crash, Schock – und jetzt der Rebound?

von Manfred Ries

Drama pur im Chartbild von Wolters Kluwer! Bereits am Mittwoch ging es -7,8 % bergab, am Donnerstag folgten weitere -3,8 %, und auch der Wochenauftakt brachte keine Entspannung.

Brutale Woche für die Aktie

Nach der rabenschwarzen Vorwoche liegt die bisherige Jahresperformance (YtD) bei satten -40 %. Ein massiver Einbruch für einen Blue Chip. Das Unternehmen aus den Niederlanden ist spezialisiert auf digitale Fachinformationen, Softwarelösungen und Dienstleistungen für Recht, Steuern und Gesundheitswesen: Durchaus ein Zukunftssektor mit stabiler Nachfrage.

Auch fundamental wirkt das Bild gar nicht so schlecht: Das KGV (2026e) liegt bei 18,4, die Dividendenrendite (2026e) bei 2,8 %. Analysten zeigen sich grundsätzlich positiv gestimmt. Das mittlere Kursziel liegt bei 141,75 EUR, was einem theoretischen Aufwärtspotenzial von rund +45 % entspräche. Doch der Markt sieht das momentan anders.

Vertrauen erschüttert – Charttechnik kritisch

Die Enttäuschung über die jüngsten Quartalszahlen war offensichtlich groß. Zwar wurde die Gewinnprognose für 2025 bestätigt und das Auftragsbuch bleibt gut gefüllt, aber Impulse für das KI-Geschäft blieben aus.

Mit dem Kursrutsch unter 100 EUR wurde charttechnisch einiges an Vertrauen zerstört. Viele Anleger dürften dort ihre Stop-Loss-Marken gesetzt haben; entsprechend beschleunigte sich der Abverkauf. Aktuell wurde der Support um 96,10 EUR durchbrochen. Fällt auch diese Marke - und davon muss auf Wochensicht ausgegangen werden -  droht ein Test der Zone um 92 EUR.

Aus technischer Sicht zeigt der Slow-Stochastik-Indikator eine stark überverkaufte Situation: Ein klassischer Hinweis auf eine mögliche Gegenbewegung nach oben. Doch der MACD spielt derzeit nicht mit, was gegen eine nachhaltige Trendwende spricht. Wichtig wäre jetzt ein Comeback über 100 EUR. Dann könnte es rasch in Richtung 105 bis 110 EUR gehen.

Mein Fazit: Wolters Kluwer steht am Scheideweg! Das Fundament stimmt, die Analysten bleiben optimistisch, aber charttechnisch bleibt die Lage angespannt bis erst. Ein Rebound über 100 EUR könnte neue Käufer anlocken. Bis dahin bleibt der Titel ein spannendes Trading-Vehikel für mutige Börsianer!

Die Strategie

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Der Autor: Manfred Ries begann 1984 seine Bankausbildung – der Einstieg ins Börsengeschäft. Dem folgten Tätigkeiten als Privatkundenberater und im Devisenhandel einer Großbank. Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre absolvierte er bei einem namhaften Anlegermagazin ein Volontariat als Wirtschaftsjournalist und war lange Jahre als Redakteur in leitenden Positionen tätig. Seit vielen Jahren schon analysiert und schreibt Manfred Ries für Stockstreet.de als Chefredakteur der Online-Rubrik Chart-Analysen sowie als Autor des wöchentlichen Börsenbriefs Optionsscheine Expert Trader^©.