Von Manfred Ries
Die Ausgangslage. Der Aktienkurs der Deutsche Lufthansa AG ging gestärkt in das Wochenende. Schlusskurs am Freitag, 12. Juni 2020: 10,47 Euro (+3,1%).
Die Charttechnik. Die jüngste Aufwärtsbewegung führte in der Vorwoche bis auf 12,56 Euro und damit bis knapp an die fallende 200-Tagelinie heran, die mit ihrem noch immer fallenden Verlauf einen Widerstand nach oben bildet. Die Abgabebereitschaft der Anleger erschreckt – die Handelsspanne betrug in der vergangenen Woche mehr als 20 Prozent und zeugt von der hohen Volatilität des Titels.
Die Hintergründe. Das Gros der (fundamentalen) Aktienanalysten traut der Lufthansa-Aktie offenbar nicht viel zu. So haben die Analysten der Privatbank Berenberg in der Vorwoche erst ihre Einstufung für die Papiere der Fluggesellschaft mit »Verkaufen« bestätigt bei einem Kursziel ~8,00 Euro. Dies auch im Hinblick auf ethische Überlegungen – mit Blick auf die wichtigsten Kriterien wie Umwelt und Sozialverträglichkeit rangiert die Lufthansa für den Berenberg-Analysten – unter den 26 betrachteten Companys des Sektors – nur auf Platz 17. Unter den Airlines komme die Lufthansa, so Berenberg, »auf die höchsten Emissionen pro geflogenen Kilometer«.
Die Prognose. Trotz Gewinnmitnahmen im Wochenverlauf: Die langfristige Bodenbildung ~7,00 Euro hat Bestand und ist auch nicht wirklich in Gefahr. Die mittelfristige Ausgangslage mit Blick auf die Charttechnik bewerten wir weiterhin als positiv. Dabei kommt auch dem MACD-Indikator eine besondere Rolle zu: dieser hat vor wenigen Wochen erst ein Kaufsignal generiert (gelb markiert). Auch dies könnte die Notierungen der Lufthansa-Aktie weiter stützen. Anleger achten auf den Support ~9,68 Euro. Ein Sprung über den MA(200) wäre ein neuerliches Kaufsignal.
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*) Glossar:
200-Tagelinie: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 200 Handelstage widerspiegelt. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form wiedergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
Break out: Englischsprachige Bezeichnung für „Ausbruch“.
Buy: Englisch für „Kaufen“.
Candle: s. „Kerze“
MA(200): Abk. für: Moving Average(200) – gemeint ist damit der Gleitende Durchschnitt von 200 Tagen (200-Tagelinie).
MACD: Der MACD („Moving Average Convergence/Divergence”) gehört zu den trendfolgenden Indikatoren. Seine Berechnung erfolgt anhand der Differenz zweier exponentiell Gleitender Durchschnitte; üblich sind zwölf und 26 Handelsperioden. Aus diesem Kurvenverlauf wird wiederum eine „langsamere“ 9-Tagelinie gebildet. Man spricht dann von der Standardeinstellung (12/26/9). Grundsätzlich gilt: Ein Kaufsignal ergibt sich, wenn die schnellere Linie die langsamere von unten nach oben schneidet, bzw. umgekehrt im Falle eines Verkaufssignals.
Moving Average: Englischsprachige Bezeichnung für Gleitender Durchschnitt.
Support: Englischsprachige Bezeichnung für „Unterstützung“.
Wochenchart: Die Betrachtungsweise basiert auf wöchentlichen Kursdaten. Bei einem Linienchart liefert der jeweilige Wochenschlusskurs seinen Beitrag zum Kurvenverlauf. Im Falle von Kerzencharts bildet jede Kerze („Candle“) das Kursverhalten der betrachteten Handelswoche ab: Montagseröffnungs- und Freitagsschlusskurs; Wochenhoch und -tief.
Autor: Manfred Ries ist Chefredakteur des wöchentlichen Börsenbriefs Optionsscheine Expert Trader, eine Publikation aus dem Hause Stockstreet.
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