Von Manfred Ries
Die Ausgangslage. Zur Wochenmitte hin kam es zu einem dramatischen Kurseinbruch beim Aktienkurs der Varta AG: Die Titel haben im Tagesverlauf zeitweilig 25 Prozent an Wert verloren. Schlusskurs am Mittwoch, 8. Januar 2020: 92,00 Euro (-21,8%).
Der Tag danach: Der erste Schock scheint verdaut und die Papiere klettern, getragen von den positiven Vorgaben aus New York, nach oben. Damit erholt sich die Varta-Aktie am »day after« des Crashs. Eröffnungskurs am Donnerstag, 9. Januar 2020: 93,90 Euro (+1,6%).
Die Charttechnik. Charttechnisch betrachtet ist der Kurssturz vom 8. Januar ein Desaster. Eine Varta-Aktie kostet derzeit wieder so viel / so wenig wie letztmalig im vergangenen Oktober. Positiv: Die Titel liegen aktuell auf einer langfristigen Aufwärtstrendlinie (C). Der MA(200) (A) steigt nach oben und zeugt damit vom mittelfristig positiven Trendverhalten der Aktie. Der MACD-Trendfolgeindikator (D) hingegen mahnt zur Vorsicht.
Die Hintergründe. Eine aktuelle Aktien-Studie der Commerzbank spricht von Konkurrenzdruck für die Varta AG. Das hat den Titel zur Wochenmitte hin einbrechen lassen.
Die Prognose. Der Kurssturz führte die Notierungen zielgerichtet auf die 89-Euromarke. Auf diesem Preisniveau besinnen sich Anleger auf eine wichtige charttechnische Schlüsselmarke aus dem Vorjahr. Und nahe diesem Preislevel kam es am Mittwoch im Laufe des Vormittagshandels zu einer Gegenbewegung nach oben. Eine Gegenbewegung, aus der im Idealfall mehr erwachsen könnte.
Den nächsten Widerstand sehen wir im Bereich um 108 / 109 Euro. Zur Erinnerung: Die Eröffnungskurse vom 9. Januar lagen bei 93,90 Euro. Zwei Tage zuvor kostete eine Varta-Aktie noch 96,70 Euro. Das Allzeithoch lag Ende November 2019 bei 128 Euro. Damit eröffnet sich grundsätzlich Erholungspotenzial. Wichtig jedoch ist es jetzt, dass die Unterstützung bei 89 Euro hält. Ein Durchbruch nach unten wäre negativ zu betrachten. Sollte dieser Support signifikant nach unten durchbrochen werden, so bestünde die Gefahr weiterer Kursverluste bis in den Bereich um 82 Euro.
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*) Glossar:
200-Tagelinie: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 200 Handelstage widerspiegelt. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form wiedergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
Break out: Englischsprachige Bezeichnung für „Ausbruch“.
Candle: s. „Kerze“
Gleitender Durchschnitt: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen „x“ Handelstage wiederspiegelt; etwa 200 Tage. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form widergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
Kerze („Candle“): Bildet innerhalb der Kerzenchartanalyse (Candlestick-Chartanalyse) die Kursdaten (Eröffnungs-, Hoch-, Tiefst-, Schlusskurs) einer Handelsperiode ab. Kerzencharts beinhalten damit wesentlich mehr Kursinformationen als herkömmliche Liniencharts.
MA(200): Abk. für: Moving Average(200) – gemeint ist damit der Gleitende Durchschnitt von 200 Tagen (200-Tagelinie).
MACD: Der MACD („Moving Average Convergence/Divergence”) gehört zu den trendfolgenden Indikatoren. Seine Berechnung erfolgt anhand der Differenz zweier exponentiell Gleitender Durchschnitte; üblich sind zwölf und 26 Handelsperioden. Aus diesem Kurvenverlauf wird wiederum eine „langsamere“ 9-Tagelinie gebildet. Man spricht dann von der Standardeinstellung (12/26/9). Grundsätzlich gilt: Ein Kaufsignal ergibt sich, wenn die schnellere Linie die langsamere von unten nach oben schneidet, bzw. umgekehrt im Falle eines Verkaufssignals.
Moving Average: Englischsprachige Bezeichnung für Gleitender Durchschnitt.
Wochenchart: Die Betrachtungsweise basiert auf wöchentlichen Kursdaten. Bei einem Linienchart liefert der jeweilige Wochenschlusskurs seinen Beitrag zum Kurvenverlauf. Im Falle von Kerzencharts bildet jede Kerze („Candle“) das Kursverhalten der betrachteten Handelswoche ab: Montagseröffnungs- und Freitagsschlusskurs; Wochenhoch und -tief.
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