Von Manfred Ries
Die Ausgangslage. Der Aktienkurs der Hugo Boss AG steigt am Donnerstag um 4,0 Prozent. Damit erholen sich die Titel weiter vom jüngsten Kurseinbruch am Dienstag in Höhe von 4,5 Prozent. Kurs am Donnerstag, 7. November 2019 (15:30 Uhr): 40,05 Euro.
Die Charttechnik. Seit 2015 hat das Papier 70 Prozent an Wert verloren. Charttechnisch zeichnet sich derzeit keine Trendwende ab. Die seit Anfang 2016 fallende 200-Tagelinie (E) zeugt vom dramatischen Kurseinbruch der vergangenen dreieinhalb Jahre. Seit den Höchstkursen von 2015 (120 Euro) haben die Notierungen damit bis zu 70 Prozent an Wert eingebüßt. Der MACD-Trendfolgeindikator hat bereits im Herbst 2018 ein Verkaufssignal (D) generiert.
Der Abwärtstrend wird durch die oben eingezeichnete Abwärtstrendlinie (B) visualisiert. Zwar machen die Kurse derzeit, im Bereich um 36 Euro (A), etwas an Boden gut, doch für eine nachhaltige Trendwende hin zum besseren erscheint es noch verfrüht, zumal die Notierungen noch immer weit von ihrem bisherigen Wochenhoch (40,50 Euro) entfernt liegen.
Die Hintergründe. Das Unternehmen hatte zuletzt seine endgültigen Geschäftszahlen für das 3. Quartal präsentiert, die bereits im Vorfeld kommuniziert wurden. Die vorgelegten Quartalszahlen fielen miserabel aus.
Die Prognose. Auch wenn sich die Kurse am Mittwoch erholen: Die langfristige Ausgangslage im Chartbild von Hugo Boss (oben: Monatschart) sieht nicht erquickend aus: Eine Aktie kostet so viel wie letztmalig im Jahre 2010. Langfristig orientierte Anleger sollten den Titel als Investment bis auf weiteres meiden; das Papier eignet sich mehr für (Day)Trader um kurzfristige Schwankungen gewinnbringend zu begleiten. Auf der Oberseite sollte zumindest die 46er-Kurslinie (C) durchbrochen werden, um das Gesamtbild bei Adidas aufzuhellen. Bei einem Kursrutsch unter die 36,23 Euro droht weiteres Ungemach und würde ein Short-Engagement nahelegen mit einem nachfolgenden Kursziel von dann 35 Euro.
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*) Glossar:
200-Tagelinie: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 200 Handelstage widerspiegelt. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form wiedergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
Candle: s. „Kerze“
Gleitender Durchschnitt: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen „x“ Handelstage wiederspiegelt; etwa 200 Tage. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form widergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
Kerze („Candle“): Bildet innerhalb der Kerzenchartanalyse (Candlestick-Chartanalyse) die Kursdaten (Eröffnungs-, Hoch-, Tiefst-, Schlusskurs) einer Handelsperiode ab. Kerzencharts beinhalten damit wesentlich mehr Kursinformationen als herkömmliche Liniencharts.
MA(200): Abk. für: Moving Average(200) – gemeint ist damit der Gleitende Durchschnitt von 200 Tagen (200-Tagelinie).
MACD: Der MACD („Moving Average Convergence/Divergence”) gehört zu den trendfolgenden Indikatoren. Seine Berechnung erfolgt anhand der Differenz zweier exponentiell Gleitender Durchschnitte; üblich sind zwölf und 26 Handelsperioden. Aus diesem Kurvenverlauf wird wiederum eine „langsamere“ 9-Tagelinie gebildet. Man spricht dann von der Standardeinstellung (12/26/9). Grundsätzlich gilt: Ein Kaufsignal ergibt sich, wenn die schnellere Linie die langsamere von unten nach oben schneidet, bzw. umgekehrt im Falle eines Verkaufssignals.
Monatschart: Die Betrachtungsweise basiert auf monatlichen Kursdaten. Bei einem Linienchart liefert der jeweilige Monatsschlusskurs seinen Beitrag zum Kurvenverlauf. Im Falle von Kerzencharts bildet jede Kerze („Candle“) das Kursverhalten des betrachteten Monats ab: Monatseröffnung und -schlusskurs; Monatshoch und -tief.
Moving Average: Englischsprachige Bezeichnung für Gleitender Durchschnitt.
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