Von Manfred Ries
Die Ausgangslage. Um knapp 7,9 Prozent ging es am Mittwoch, 12. Juli 2017, mit den Aktien von Siltronic nach oben. Der im TecDAX notierte Halbleiterkonzern hat damit die Outperformer-Liste angeführt. Woran liegt‘s? Ein Blick auf …
…die Hintergründe. Die Equity-Analysten der Commerzbank haben am Mittwoch ihr Kursziel für die Aktien von bislang 65 Euro auf jetzt 90 Euro angehoben, ihre Einstufung aber auf „Hold“ belassen. Kurs aktuell: 84,08 Euro. Aufgrund der Preissteigerungen für Wafer hoben die Banker ihre operativen Ergebnisschätzungen (Ebitda) entsprechend an.
Die Charttechnik. Es sieht gut aus für Siltronic: Die Aktie befindet sich in einem langfristigen Aufwärtstrend (A), der noch vom Sommer 2016 herrührt. Der Verlauf des MA(200) (B) spiegelt das positive Trendverhalten wider. Vor knapp vier Wochen hat Siltronic mit 87,36 Euro ein Allzeithoch markiert! Dem folgte eine Korrektur bis nahe an den 70,41er-Support (D) heran, der gegenwärtig mit der Aufwärtstrendlinie zusammenfällt. Durch diese Gegenbewegung nach unten wurde die zuvor überkaufte Marktsituation – dargestellt durch den DIX-Indikator (C) – abgebaut. Diese Woche überzeugt Siltronic mit einer enormen Kursstärke. Die hieraus resultierende Candle-Formation ist damit höchst bullisch zu bewerten!
Die Prognose. Die Ausgangslage bei Siltronic überzeugt auf der Long-Seite. Die Marke von 87,36 Euro ist als Widerstand zu betrachten; die Marke um 70,41 Euro als Support (D). Ein Ausbruch nach oben erscheint wahrscheinlich. Bedingt durch die Unterstützung um 70,41 Euro lässt es sich bei Siltronic zudem mit einem relativ engmaschigen Stop-Losskurs arbeiten.
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*) Glossar:
200-Tagelinie: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 200 Handelstage widerspiegelt. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form wiedergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
Bulle: Er steht im Börsenjargon für die Aufwärtsbewegung. Herleitung: Der Bulle stößt mit seinen Hörnern von unten nach oben – und stürmt allzeit nach vorne.
Bullisch (engl.: bullish): Hergeleitet vom Wort „Bulle“. In der Sprache der Börsianer steht der Bulle für steigende Notierungen. Eine mögliche Erklärung hierfür: Der Bulle stößt beim Angriff mit seinen Hörnern nach oben. Das Gegenteil davon: Der Bär – dieser steht für fallende Kurse.
Candle: s. „Kerze“
Disparity Index (DIX): Beschreibt den prozentualen Abstand zwischen dem Kurs und seinem gleitenden Durchschnitt. Ein DIX mit der Einstellung "9" im Monatschart zeigt demnach den prozentualen Abstand zwischen Kurs und seiner 9-Monats-Durchschnittslinie (entspricht in etwa der 200-Tagelinie im Tageschart).
Ebitda: Abk. für „Earnings before Interests, Taxes, Depreciation and Amortisation“. (Dt.: „Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen“).
Equity: Englischsprachige Bezeichnung für „Aktie“. Eine andere englischsprachige Bezeichnung für Aktie ist (Stock)Share.
Gleitender Durchschnitt: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen „x“ Handelstage wiederspiegelt; etwa 200 Tage. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form widergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
Hold: Englisch für „Halten“.
Kerze („Candle“): Bildet innerhalb der Kerzenchartanalyse (Candlestick-Chartanalyse) die Kursdaten (Eröffnungs-, Hoch-, Tiefst-, Schlusskurs) einer Handelsperiode ab. Kerzencharts beinhalten damit wesentlich mehr Kursinformationen als herkömmliche Liniencharts.
MA(200): Abk. für: Moving Average(200) – gemeint ist damit der Gleitende Durchschnitt von 200 Tagen (200-Tagelinie).
MACD: Der MACD („Moving Average Convergence/Divergence”) gehört zu den trendfolgenden Indikatoren. Seine Berechnung erfolgt anhand der Differenz zweier exponentiell Gleitender Durchschnitte; üblich sind zwölf und 26 Handelsperioden. Aus diesem Kurvenverlauf wird wiederum eine „langsamere“ 9-Tagelinie gebildet. Man spricht dann von der Standardeinstellung (12/26/9). Grundsätzlich gilt: Ein Kaufsignal ergibt sich, wenn die schnellere Linie die langsamere von unten nach oben schneidet, bzw. umgekehrt im Falle eines Verkaufssignals.
Moving Average: Englischsprachige Bezeichnung für Gleitender Durchschnitt.
Resistance: Englischsprachige Bezeichnung für „Widerstand“.
Support: Englischsprachige Bezeichnung für „Unterstützung“.
Target: Englischsprachige Bezeichnung für „Kursziel“.
Wafer: Englisch für „Waffel“ oder „Oblate“. Hierunter versteht man in der Mikroelektronik, Photovoltaik und Mikrosystemtechnik kreisrunde oder quadratische, etwa ein Millimeter dicke Scheiben.
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