Von Manfred Ries
Die Ausgangslage. Die Aktien der Deutsche Lufthansa AG gehören in der laufenden Handelswoche zu den Top-Gewinnern im DAX: Die Anteilsscheine sind zwischen Montag und Mittwoch um bis zu 13 Prozent gestiegen. Kurs aktuell: 9,97 Euro (13.10.2016; 11:20 Uhr).
Die Hintergründe. Presseberichten zufolge baut der Hedgefonds Egerton Capital LLP seine Short-Positionen in Aktien der Lufthansa AG ab. Am Mittwoch bestätigte die Commerzbank ihre „Reduce“-Einstufung für die Lufthansa mit einem Target von neun Euro.
Die Charttechnik. Obiger Tageschart spiegelt die Kursrallye der laufenden Handelswoche wider. Dabei markierte ein bullisches „Candle“ auf Tagesbasis ein Vierjahrestief bei 9,10 Euro. Von hier aus setzte der Höhenflug ein, der den Preis des "Kranichs" bis auf 10,29 Euro hievte. Dort lässt sich ein kurzfristiger Abwärtstrend ausmachen, der knapp oberhalb der fallenden 21-Tagelinie verläuft. Dieser Gleitende Durchschnitt ist ebenso als Widerstand zu definieren wie auch der Kursbereich um 10,11 Euro.
Die Prognose. Der Wochenchart visualisiert das längerfristige Chartbild. Und dieser offenbart einen übergeordneten Abwärtstrend, der im vergangenen März seinen Anfang nahm. Der MACD-Trendfolgeindikator auf Wochenbasis ist negativ zu bewerten. Nach den kräftigen Kursgewinnen der vergangenen Handelstage dürfte sich die Korrektur bei den Aktien der Deutsche Lufthansa AG fortsetzen. Eine kurzfristige Unterstützung befindet sich im Bereich um 9,86 Euro; ein tragfähigerer Support sollte die Kurszone um 9,48 Euro darstellen.
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*) Glossar:
21-Tagelinie: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 21 Handelstage widerspiegelt. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form wiedergegeben. Durchschnittslinien gelten als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
Bulle: Er steht im Börsenjargon für die Aufwärtsbewegung. Herleitung: Der Bulle stößt mit seinen Hörnern von unten nach oben – und stürmt allzeit nach vorne.
Bullisch (engl.: bullish): Hergeleitet vom Wort „Bulle“. In der Sprache der Börsianer steht der Bulle für steigende Notierungen. Eine mögliche Erklärung hierfür: Der Bulle stößt beim Angriff mit seinen Hörnern nach oben. Das Gegenteil davon: Der Bär – dieser steht für fallende Kurse.
Candle: s. „Kerze“
Gleitender Durchschnitt: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen „x“ Handelstage wiederspiegelt; etwa 200 Tage. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form widergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
Hedgefonds: Kaum regulierte Investment (Trading-)Fonds, die selbst riskante Börsengeschäfte (z. B. Leerverkäufe und Derivat-Trading) durchführen können.
Kerze („Candle“): Bildet innerhalb der Kerzenchartanalyse (Candlestick-Chartanalyse) die Kursdaten (Eröffnungs-, Hoch-, Tiefst-, Schlusskurs) einer Handelsperiode ab. Kerzencharts beinhalten damit wesentlich mehr Kursinformationen als herkömmliche Liniencharts.
MA(21): Abk. für: Moving Average(21) – gemeint ist damit der Gleitende Durchschnitt von 21 Tagen (21-Tagelinie).
MACD: Der MACD („Moving Average Convergence/Divergence”) gehört zu den trendfolgenden Indikatoren. Seine Berechnung erfolgt anhand der Differenz zweier exponentiell Gleitender Durchschnitte; üblich sind zwölf und 26 Handelsperioden. Aus diesem Kurvenverlauf wird wiederum eine „langsamere“ 9-Tagelinie gebildet. Man spricht dann von der Standardeinstellung (12/26/9). Grundsätzlich gilt: Ein Kaufsignal ergibt sich, wenn die schnellere Linie die langsamere von unten nach oben schneidet, bzw. umgekehrt im Falle eines Verkaufssignals.
Moving Average: Englischsprachige Bezeichnung für Gleitender Durchschnitt.
Reduce: Englisch für „Abbauen“. Diese von Investmentbanken vergebene Einschätzung, die der einer leichten Verkaufsempfehlung gleich kommt, besagt grundsätzlich, dass Investoren eine Aktie – oder eine Branche – im Depot geringer gewichten sollen als den Gesamtmarkt.
Support: Englischsprachige Bezeichnung für „Unterstützung“.
Tageschart: Die Betrachtungsweise basiert auf täglichen Kursdaten. Bei einem Linienchart liefert der jeweilige Tagesschlusskurs seinen Beitrag zum Kurvenverlauf. Im Falle von Kerzencharts bildet jede Kerze („Candle“) das Kursverhalten des betrachteten Tages ab: Tageseröffnung und -schlusskurs; Tageshoch und -tief.
Target: Englischsprachige Bezeichnung für „Kursziel“.
Wochenchart: Die Betrachtungsweise basiert auf wöchentlichen Kursdaten. Bei einem Linienchart liefert der jeweilige Wochenschlusskurs seinen Beitrag zum Kurvenverlauf. Im Falle von Kerzencharts bildet jede Kerze („Candle“) das Kursverhalten der betrachteten Handelswoche ab: Montagseröffnungs- und Freitagsschlusskurs; Wochenhoch und -tief.
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