Von Manfred Ries
Die Ausgangslage. Die Aktien der Wirecard AG sind am Dienstag um 9,6 Prozent gestiegen. Damit waren die Titel Outperformer im Deutschen Aktienindex (DAX). Kurs am Mittwoch, 10. Oktober 2018 (11:20 Uhr): 180,65 Euro (-0,9% ggü. Vortrag).
Die Company. Die 1999 gegründete Wirecard ist ein weltweit tätiger Zahlungsdienstleister mit Sitz in Aschheim bei München. Der Titel war vormals im TecDAX notiert und ist im September 2018 in den DAX aufgerückt.
Die Hintergründe. Die Equity-Analysten des Bankhauses Berenberg haben ihre Einstufung für die Aktien von Wirecard – nach langfristigen Zielen des Unternehmens – mit „Buy“ bestätigt bei einem Target von 210 Euro. „Wirecard dürfte von Veränderungen in der Branche profitieren“, heißt es in einer Analyse, die am Mittwoch, 10. Oktober, veröffentlicht wurde. Die Rede ist von Aktivitäts-Auslagerungen seitens Banken, von Datenanalysen, sowie von neuen Trends im Bezahlservice innerhalb der klassischen Ladengeschäfte.
Die Charttechnik. Am Montag, 8. September, sind Wirecard um mehr als zwölf Prozent eingebrochen. Etwas zu viel des Guten, sagten sich Anleger und nutzen das Preisniveau um 160 Euro zum Einstieg auf der Long-Seite. Und diese Kursmarke könnte sich sehr wohl als tragfähiger Support (C) behaupten. Das Candle der laufenden Handelswoche ist mit seinem langen unteren Schatten positiv zu bewerten. Zwar knickt der MACD-Indikator auf wöchentlicher Basis ein und signalisiert ein kleines Verkaufssignal (D), doch ist dieser Trendfolgeindikator in Seitwärtsbewegungen mit Vorsicht zu genießen. Und die Notierungen von Wirecard konsolidieren bereits seit knapp drei Monaten.
Die Prognose. Die Marke von 199 Euro (Allzeithoch) bleibt eine Hürde nach oben. Doch: „The trend is your friend“ – der Trend steht dir bei. Die Notierung befindet sich nun an der unteren Begrenzung des Aufwärtstrendkanals (A). Hier könnte sich sehr wohl eine Gegenbewegung nach oben einstellen. Ein eindeutiges Kaufsignal ergäbe sich aber erst bei einem Break out über die Marke von 199 Euro. Auf der Unterseite erscheint der Kurs bei 158 Euro (C), sowie an der 200-Tagelinie bei derzeit 133 Euro (B), als solide unterstützt.
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*) Glossar:
200-Tagelinie: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 200 Handelstage widerspiegelt. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form wiedergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
Break out: Englischsprachige Bezeichnung für „Ausbruch“.
Buy: Englisch für „Kaufen“.
Candle: s. „Kerze“
Equity: Englischsprachige Bezeichnung für „Aktie“. Eine andere englischsprachige Bezeichnung für Aktie ist (Stock)Share.
Gleitender Durchschnitt: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen „x“ Handelstage wiederspiegelt; etwa 200 Tage. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form widergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
Kerze („Candle“): Bildet innerhalb der Kerzenchartanalyse (Candlestick-Chartanalyse) die Kursdaten (Eröffnungs-, Hoch-, Tiefst-, Schlusskurs) einer Handelsperiode ab. Kerzencharts beinhalten damit wesentlich mehr Kursinformationen als herkömmliche Liniencharts.
MA(200): Abk. für: Moving Average(200) – gemeint ist damit der Gleitende Durchschnitt von 200 Tagen (200-Tagelinie).
MACD: Der MACD („Moving Average Convergence/Divergence”) gehört zu den trendfolgenden Indikatoren. Seine Berechnung erfolgt anhand der Differenz zweier exponentiell Gleitender Durchschnitte; üblich sind zwölf und 26 Handelsperioden. Aus diesem Kurvenverlauf wird wiederum eine „langsamere“ 9-Tagelinie gebildet. Man spricht dann von der Standardeinstellung (12/26/9). Grundsätzlich gilt: Ein Kaufsignal ergibt sich, wenn die schnellere Linie die langsamere von unten nach oben schneidet, bzw. umgekehrt im Falle eines Verkaufssignals.
Moving Average: Englischsprachige Bezeichnung für Gleitender Durchschnitt.
Support: Englischsprachige Bezeichnung für „Unterstützung“.
Target: Englischsprachige Bezeichnung für „Kursziel“.
Wochenchart: Die Betrachtungsweise basiert auf wöchentlichen Kursdaten. Bei einem Linienchart liefert der jeweilige Wochenschlusskurs seinen Beitrag zum Kurvenverlauf. Im Falle von Kerzencharts bildet jede Kerze („Candle“) das Kursverhalten der betrachteten Handelswoche ab: Montagseröffnungs- und Freitagsschlusskurs; Wochenhoch und -tief.
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