Überall ist zu lesen, dass Zocker den Kurs der Wirecard-Aktie in den vergangenen Tagen nach oben getrieben haben. Gerne wird dabei übersehen, dass natürlich auch der Abbau von Short-Positionen erheblich zu dem Kursanstieg beigetragen hat (zur Erläuterung der Funktionsweise von Short-Positionen siehe weiter unten).
Am 21.06.2020 waren immerhin 15,02 Prozent (!) der Aktien (bezogen auf die meldepflichtigen Shortpositionen (Bundesanzeiger)) von Wirecard Short. Zu diesem Zeitpunkt stand Wirecard damit auf Platz 1 der geshorteten Aktien.
Inzwischen ist Wirecard auf Platz 4 zurückgefallen (siehe Übersicht auf https://www.stockstreet.de/short-positionen)
denn die Quote sank (Stand 1.07.2020) auf 7,98 Prozent.
Meldepflichtig sind Short-Positionen, wenn die Netto-Leerverkaufsposition die 0,5 Prozent Marke überschreitet. Man kann sich also vorstellen, dass die Gesamtquote der Shortpositionen noch deutlich höher war.
Die Eindeckung der Shortposition trieb die Kurse
Und wenn satte 7 Prozent der Netto-Leerverkaufspositionen und zusätzlich auch Short-Positionen kleinerer Anleger abgebaut werden, bedeutet das eine extrem hohe Nachfrage nach Aktien. Wenn diese dann auf wenig Verkäufer treffen, ist es nur logisch, dass die Kurse explosionsartig steigen, zumal bei diesen Positionen große Gewinne in den Büchern standen. Und da waren im Verhältnis ein oder zwei Euro Unterschied beim Rückkauf nicht mehr sehr relevant.
Es waren als nicht nur Trader, sondern zu einem großen Anteil auch der Abbau von Short-Positionen für die teilweise absurden Kurskapriolen ursächlich. Und noch müssen weitere 8 Prozent abgebaut werden...
Ihr Stockstreet-Team
Eine einfache Erklärung: Short/Leerverkauf finden Sie ganz unten auf der Seite https://www.stockstreet.de/short-positionen