Eine wahre Flut an Bilanzdaten muss derzeit am deutschen Aktienmarkt verarbeitet werden. Zahlreiche Unternehmen veröffentlichen in diesen Tagen ihre Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr. Die Veröffentlichung von schwachen Daten des Konsumgüterherstellers Beiersdorf schickt die konservative Aktie heute um fast zehn Prozent abwärts - und belastet damit auch den gesamten DAX. Der deutsche Leitindex wird zur Wochenmitte um 0,6 Prozent leichter bei 11.468 Punkten taxiert.
Die Vorgaben der internationalen Börsen waren nicht einheitlich: Der Dow Jones fiel in New York minimal, in Asien gab es dagegen kleine Aufschläge. Der Blick der Börsianer richtet sich nunmehr auf das Gipfeltreffen zwischen Nordkorea und den USA in Hanoi. Auch von den Gesprächen zwischen China und den USA in Sachen Handelsstreit werden bald konkrete Nachrichten erwartet.
Die in den Vorjahren so erfolgsverwöhnte Aktie von Beiersdorf fällt heute auf ein neues Jahrestief bei rund 83 Euro. Hintergrund: Das Unternehmen hat den Ausblick für das laufende Jahr etwas gesenkt und rechnet mit einem schwächeren Gewinnwachstum als im Jahr 2018. Zudem beschloss der Konsumgüterhersteller ein Investitionsprogramm im Umfang von 70 bis 80 Millionen Euro pro Jahr, um neue Wachstumsmärkte zu erschließen.
In die andere Richtung geht es dagegen mit Salzgitter (+ 1,1 Prozent). Die Aktie des Stahlkochers stand in den letzten Monaten unter massivem Verkaufsdruck, weshalb der heute veröffentlichte, negative Ausblick nicht mehr schockierte. Im laufenden Geschäftsjahr wird deutlich weniger Gewinn erwartet.
Aufgrund eines eingetrübten Umfelds mit wirtschaftlichen und politischen Unwägbarkeiten könnte das Vorsteuerergebnis 2019 nur noch halb so hoch ausfallen wie im abgelaufenen Jahr. Immerhin wurden für 2018 noch richtig gute Daten veröffentlicht: Im abgelaufenen Geschäftsjahr legte das Ergebnis um kräftige 43 Prozent auf 277,7 Millionen Euro zu.
Viele Grüße aus Köln
Bernd Raschkowski
Chefredakteur Allstar-Trader
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