Deutsche Aktien drehen nach Vortagesrally ins Minus / Gasversorgung bleibt entscheidender Faktor

Zur Wochenmitte notiert der Deutsche Aktienindex knapp im Minus, aktuell zeigt die Tafel in Frankfurt ein Abschlag von 0,4 Prozent auf 13.259 Zähler. Am Morgen hatte der Index das Tageshoch bei 13.399 Punkten markiert. Gestern hatte der DAX eine atemberaubende Rally auf das Parkett gelegt. Nach Berichten über die Wiederaufnahme von Gaslieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 kletterte das Börsenbarometer über drei Prozent empor. Nach den schnellen Kursgewinnen der letzten Tage ist eine Verschnaufpause angebracht.

Die deutsche Wirtschaft ist momentan noch stark abhängig von den Gaslieferungen aus Russland. Die Schlagzeilen zu diesem Thema bewegen die Kurse der Industrieaktien deutlich. Die internationalen Börsen lieferten zuvor positive Vorgaben für den deutschen Aktienmarkt. In den USA schlossen die Notierungen am letzten Handelstag sehr fest und auch in Asien waren heute grüne Vorzeichen an der Tagesordnung.

Zurückhaltung vor Notenbank-Termin

In den Blickpunkt gerät mehr und mehr die am Donnerstag stattfindende Sitzung der Europäischen Zentralbank inklusive Zinsentscheid. Es ist abgemacht, dass die Währungshüter den Leitzins anheben werden – nur die Höhe des Schritts wird noch diskutiert. Aufgrund der anhaltend hohen Inflationsraten könnte die EZB den Leitzins der Euro-Zone direkt um 50 Basispunkte statt wie üblich um 25 Basispunkte anheben. Die Zinswende ist notwendig geworden, da die Inflation weit über das EZB-Ziel von 2,0 Prozent hinausgeschossen ist.

Des Weiteren werden am Donnerstag neue Hinweise zum neuen Anti-Fragmentierungsinstruments der Notenbank erwartet. Mit dem angekündigten Programm möchte die EZB die Renditedifferenzen der Staatsanleihen verschiedenen Euro-Länder eindämmen.