Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
der Kursrutsch der Rohstoffe ging gestern unvermindert weiter. Nachdem Gold und Silber bereits seit mehr als einer Woche unter Druck stehen (der Rohstoffdienst berichtete), traf es gestern vor allem Platin, Palladium und Kupfer. Auch Rohöl verzeichnete deutliche Abschläge. Die heftigen Kursverluste der Rohstoffe bringen nun auch die Minengesellschaften in Bedrängnis.
Abriss bei den Edelmetallen
Gold zeigte in der vergangenen Handelswoche als erstes Edelmetall deutliche Anzeichen der Schwäche. Nachdem der charttechnische Aufwärtstrend bei rund 1650 Dollar nach unten verlassen wurde, kündigten sich die anschließenden Verluste bereits an (vgl. Rohstoffdienst vom 15. Februar). In den folgenden Tagen ging es kräftig abwärts. Gestern beschleunigte sich der Abgabedruck sogar noch – Gold verlor innerhalb weniger Stunden rund zwei Prozent an Wert.
Aber auch andere Rohstoffe standen in den letzten Tagen massiv unter Verkaufsdruck. Silber fiel in den vergangenen Tagen um satte zehn Prozent. Mein Kursziel von 28,30 Dollar aus der letzten Silber-Analyse wurde schnell erreicht (vgl. Rohstoffdienst vom 18. Februar). Auch Palladium und Platin rutschten in den letzten Tagen kräftig nach Süden.
Probleme eines US-Rohstofffonds ausschlaggebend?
Börsianer rund um den Globus rätseln über den heftigen Abriss bei den Rohstoffen. Vor allem bei Gold und Silber zeigte sich eine kräftige Abwärtsdynamik, die über das normale Maß hinausging. Am gestrigen Nachmittag flackerte prompt eine Meldung zu diesem Thema über die Nachrichtenticker. Am Markt kursieren Gerüchte über eine Schieflage eines US-Rohstofffonds, der seine Positionen liquidieren müsse. Auch wenn dies noch nicht bestätigt wurde, so wäre es zumindest gut vorstellbar und würde die unnatürlichen Bewegungen am Markt erklären.
Das Gute für uns: Wir konnten schon vorab sehen, dass mit den Edelmetallen etwas nicht stimmt. Die Charttechnik hat es glasklar angedeutet. Die negativen Signale der technischen Analyse haben - wie so oft - einen Volltreffer gelandet. Jeder Anleger hatte nach den ersten Schwächezeichen genügend Zeit, sich dementsprechend zu positionieren.
Preisverfall setzt Rohstoff-Unternehmen zu
Keine Frage: Anleger, die langfristig in Rohstoffen wie Gold oder Silber investiert sind, brauchen derzeit starke Nerven. Der neuerliche Kursrutsch dürfte zu einigen Sorgenfalten geführt haben. Bereits in den vergangenen Jahren blieb die Kursentwicklung hinter den Erwartungen zurück.
Ähnlich ergeht es den zahlreichen Rohstoff-Unternehmen. Bergbau- und Minengesellschaften hatten sich fast schon an die hohen Rohstoffpreise gewöhnt. Schließlich ging es in den vergangenen zehn Jahren tendenziell immer aufwärts. Doch mittlerweile hat sich das Blatt gewendet. Sinkende Rohstoffpreise und steigende Kosten drücken auf die Gewinnaussichten der Rohstoff-Konzerne.
BHP Billiton meldet Gewinneinbruch
Erst kürzlich hat BHP Billiton einen deutlichen Gewinnrückgang vermelden müssen. Der weltgrößte Bergbau-Konzern veröffentlichte für das zweite Halbjahr 2012 einen Gewinneinbruch um 43 Prozent und enttäuschte damit die Markterwartungen deutlich. Der Überschuss des erfolgsverwöhnten Unternehmens fiel auf 5,7 Milliarden Dollar. Gleichzeitig gab der BHP-Vorstandschef, Marius Kloppers, seinen Posten auf. Ab Mai wird Andrew Mackenzie an der Spitze des britisch-australischen Unternehmens stehen.
Ähnlich ergeht es auch anderen Unternehmen der Branche. Anglo American, eines der größten Rohstoff-Unternehmen der Welt, gab kürzlich ebenfalls einen Ergebnis-Rückgang bekannt. Minenbetreiber Rio Tinto musste zuletzt sogar den ersten Jahresverlust der Konzerngeschichte melden. Überall setzen die niedrigeren Rohstoffpreise, gestiegene Betriebskosten sowie der schwache Dollar dem Geschäft zu. Die hohen Gewinnmargen der vergangenen Jahre scheinen erst einmal Geschichte zu sein.
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