Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
die Rohölpreise sind in den vergangenen Tagen auf den höchsten Stand seit vielen Monaten geklettert. Ein Barrel bzw. 159 Liter der Nordsee-Sorte Brent notiert aktuell bei 115,10 Dollar. Das Öl der amerikanischen Sorte WTI kostet momentan knapp 98 Dollar pro Barrel. Bereits seit Ende vergangenen Jahres befinden sich die Notierungen im Aufwind. Hintergrund: Die wirtschaftlichen Aussichten haben sich zuletzt rund um den Globus verbessert. Die Charttechnik lässt weiter steigende Preise vermuten.
US-Notenbank schiebt Ölpreise an
Am gestrigen Abend tagte mal wieder die US-Notenbank. Auf der Fed-Sitzung wurde entschieden, dass die US-Zinsen auf extrem niedrigem Niveau belassen werden. Soweit nichts Neues. Für steigende Öl-Kurse sorgte allerdings die Ankündigung, das Anleihe-Kaufprogramm zur Stützung der US-Wirtschaft unverändert fortzusetzen. Im Vorfeld kursierten Gerüchte um ein Ende des Maßnahmenpakets. Die Erleichterung bezüglich der anhaltenden Geldschwemme in Amerika führte zu leicht steigenden Kursen.
Am Vortag hatten Zahlen zur US-Wirtschaft allerdings für einen kleinen Rücksetzer gesorgt. Im Zuge der Veröffentlichung des BIP-Wachstums für das vierte Quartal 2012 ging es minimal abwärts. Die amerikanische Wirtschaftsleistung fiel im angegebenen Zeitraum leicht und lag unter den Erwartungen.
Japan: Weitere Lockerung der Geldpolitik möglich
Rückenwind bekamen die Öl-Notierungen auch aus Asien. Die japanische Notenbank hat in den vergangenen Wochen bereits die Geldschleusen geöffnet und im Kampf gegen die schwache Wirtschaftslage des Landes quasi alle Register gezogen. Heute wurde bekannt, dass die Notenbank durchaus zu weiteren Schritten bereit ist. „Jetzt gibt es eine gute Chance, die Deflation zu beenden", sagte der Vizegouverneur der Bank of Japan, Hirohide Yamaguchi. Die Notenbank könne die Geldpolitik jederzeit weiter lockern, hieß es zusätzlich.
Japans neuer Ministerpräsident Shinzo Abe versprach bei seinem Amtsantritt, sein Land in wirtschaftlicher Hinsicht wieder fit zu machen. Seit vielen Jahren leidet Japan unter sinkenden Preisen, was unter anderem mangelnde Investitionen zur Folge hat. Die deflationäre Tendenz beeinträchtigt die dortige Konjunktur erheblich. Gelingt der japanischen Wirtschaft nun die Rückkehr auf den Wachstumspfad, so würde dies die Ölpreise ordentlich anheizen.
Unsicherheit durch Krisengebiete
Ein weiterer Grund für die zuletzt gestiegenen Ölpreise ist durch die zahlreichen Krisenherde in Nordafrika und dem Nahen Osten begründet. Ägypten kommt selbst zwei Jahre nach dem Machtwechsel leider nicht zur Ruhe. Das ägyptische Militär hält mittlerweile sogar ein Auseinanderbrechen des Staates für möglich. Daneben führen auch die Konflikte in Mali und Syrien zu erheblicher Unsicherheit und damit indirekt zu steigenden Öl-Notierungen.
Weltweiter Konjunkturoptimismus treibt an
Bereits seit Dezember 2012 befinden sich die Ölpreise im Aufwärtsmodus. Verantwortlich hierfür ist die Hoffnung auf ein Ende der weltweiten Wirtschaftsflaute gewesen. Sowohl in Amerika als auch in Europa stabilisierte sich die Lage zuletzt. Nach der Krisenstimmung der vergangenen Monate zeigen sich auch die Unternehmen selbst wieder optimistischer. Neben den Aktienmärkten kletterten im Zuge dessen auch die für die Wirtschaft so wichtigen Energieträger nach Norden.
Charttechnik: Seitwärtszone nach oben verlassen
In der folgenden Abbildung ist die Entwicklung des Rohöls seit August 2012 zu sehen (Brent Oil in US-Dollar je Barrel):
In den letzten Öl-Analysen hatte ich Ihnen bereits die vorhandene Seitwärtszone im Rohöl vorgestellt und beschrieben. Innerhalb der Grenzen von rund 102 und 113 Dollar pendelte das Öl knapp sechs Monate umher. Doch vor kurzem ist der Ausbruch nach oben gelungen: Mit dem Anstieg über das bisherige Verlaufshoch hat das Öl die Seitwärtszone verlassen.
Aus charttechnischer Sicht wurde mit dem Ausbruch auf der Oberseite ein positives Signal generiert. Mittelfristig kündigt die Charttechnik damit weiter steigende Ölpreise an. Auch aus fundamentaler Sicht spricht einiges für weiter steigende Notierungen. Solange die Geldschleusen der internationalen Notenbanken weit geöffnet bleiben und die Konjunktur (künstlich) angekurbelt wird, sind sinkende Ölpreise sehr unwahrscheinlich.
Freundliche Grüße aus Köln
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