Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
Gold hat keinen guten Start in das neue Jahr 2013 gehabt. Das Edelmetall rutschte in den ersten Handelstagen des neuen Jahres deutlich abwärts. Grund hierfür waren verschiedene Nachrichten aus Amerika. Skeptiker deuten den schwachen Jahresauftakt bereits als Vorbote für ein glanzloses Jahr 2013. Droht dem gelben Metall tatsächlich Ungemach oder ist es nur ein kleiner Rücksetzer innerhalb der seit Jahren gültigen Aufwärtsbewegung?
Gold kletterte in 2012 um 7,1 Prozent aufwärts
Mittlerweile läuft der Goldpreis seit zwölf Jahren nach Norden. Die kräftige Aufwärtsbewegung begann im Jahr 2001 und führte das Edelmetall vom Tief bei 250 US-Dollar bis auf das Hoch bei 1921 Dollar in der Jahresmitte 2011. In der zweiten Jahreshälfte 2011 fiel der Rohstoff allerdings wieder deutlich und beendete das Jahr bei rund 1550 Dollar – auf Jahressicht trotzdem noch ein Plus von 10,1 Prozent.
Das abgelaufene Jahr 2012 war für Goldanleger dagegen etwas weniger profitabel: In 2012 verzeichnete Gold ein Plus von 7,1 Prozent. Immerhin. Das Edelmetall hat damit das zwölfte Jahr in Folge mit Gewinn abgeschlossen. Doch wie wird sich der glänzende Rohstoff im neuen Jahr entwickeln?
2013: Kursverluste nach Fed-Aussagen
Die amerikanische Notenbank Fed hat am 3. Januar für große Verunsicherung unter den Gold-Bullen gesorgt. Nach dem Protokoll der jüngsten Notenbanksitzung gibt es Hinweise darauf, dass die Anleihekäufe der Fed im aktuellen Jahr enden könnten. Prompt rauschte der Goldpreis abwärts. Innerhalb von zwei Handelstagen verlor das Edelmetall bis zu 60 US-Dollar an Wert. Die Notierung des gelben Edelmetalls ist am Freitag auf den tiefsten Stand seit August 2012 gefallen. Aktuell kostet die Feinunze Gold rund 1650 Dollar.
Das Ende der Liquiditätsflut?
Gold hat in den vergangenen Jahren enorm von der Liquiditätsausweitung seitens der Notenbanken profitiert. Investoren rund um den Globus schätzen das Edelmetall als Inflationsschutz und als sicheren Hafen in Krisenzeiten. Wir erinnern uns: Alleine die amerikanische Notenbank kauft aktuell pro Monat Staats- und Hypothekenanleihen im Wert von bis zu 85 Milliarden Dollar. Die Geldmenge wird dadurch massiv ausgeweitet und die inflationäre Tendenz wird befeuert. Vor diesem Hintergrund ist es kein Wunder, dass das neue Fed-Protokoll den Goldpreis auf Talfahrt schickte. Läuft das Anleihekaufprogramm tatsächlich bald aus, so würde die Attraktivität des Goldes erheblich sinken.
Indien könnte belasten
Nach zwölf Hausse-Jahren sprechen einige Gründe für ein verstärktes Abwärtsrisiko bei Gold. Während in den vergangenen Jahren die Stützungskäufe der internationalen Zentralbanken eher ausgeweitet wurden, könnte der Zenit mittlerweile erreicht sein. Beispielhaft hierfür lässt sich die überraschend neue Sichtweise der amerikanischen Währungshüter anführen.
Aber auch andere Faktoren könnten den Goldpreis in den nächsten Monaten belasten: In Indien, einem der größten Gold-Importeure der Welt, wird eine Anhebung der Steuern auf Goldimporte diskutiert. Experten gehen davon aus, dass die Gold-Nachfrage Indiens in diesem Fall um bis zu 25 Prozent sinken könnte. Soviel steht fest: Gold-Anlegern droht ein turbulentes Jahr 2013.
Charttechnik: Aufwärtstrend wurde verlassen
Wie immer lohnt sich auch ein Blick auf die charttechnische Situation des Goldes. In der folgenden Abbildung ist die Entwicklung des Edelmetalls seit Juli 2012 dargestellt (in US-Dollar je Feinunze):
Bereits mit dem Bruch des mittelfristigen Aufwärtstrends im Dezember hat sich die charttechnische Situation deutlich eingetrübt (vgl. auch Rohstoffdienst-Ausgabe vom 19. Dezember 2012). Das Ende der seit Juli gültigen Aufwärtsbewegung hat sich wie vermutet bestätigt. Seitdem ist der Goldpreis gesunken – die damals empfohlene Gewinnmitnahme kam zum richtigen Zeitpunkt.
An Unterstützung angekommen
Auch wenn das Gold die aufwärtsgerichtete Trendlinie verlassen hat, sieht die Charttechnik insgesamt zunächst noch nicht negativ aus. Bei 1625 US-Dollar besteht eine starke Unterstützungszone (siehe Abbildung oben), die für Auftrieb sorgt. Am vergangenen Freitag hat die Notierung im Tief übrigens genau auf diese Linie aufgesetzt – mal wieder ein schönes Beispiel für die Bedeutung der charttechnischen Analyse.
Nun kommt es darauf an, ob diese Unterstützung auch in den kommenden Wochen hält. Sollte Gold tatsächlich nachhaltig unter die Chartlinie fallen, so würde ein negatives Signal entstehen. Weitere Kursverluste müssten dann einkalkuliert werden. Steigt Gold dagegen wieder über das Januar-Hoch bei rund 1690 US-Dollar, so gäbe die Charttechnik erst einmal Entwarnung. Bislang ist ein Ende der seit zwölf Jahren bestehenden Aufwärtsbewegung nicht besiegelt. Auf langfristiger Sicht ist bei Gold noch alles in Ordnung. Dennoch: Erhöhte Wachsamkeit ist im Jahr 2013 wichtiger denn je. Sollte sich das Chartbild weiter eintrüben, werde ich Sie im Rohstoffdienst selbstverständlich sofort informieren.
Freundliche Grüße aus Köln
Ihr
Bernd Raschkowski
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