Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
kennen Sie eine deutsche Aktie, die sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt hat? Zumindest unter den liquiden Wertpapieren gibt es davon nur wenige. Die Aktie der KWS Saat AG klettert seit mittlerweile vier Jahren unaufhörlich nach oben. Lohnt sich der Einstieg bei der im SDAX gelisteten Agrar-Aktie noch?
Weltweit führend bei Saatgut
Die KWS Saat AG bezeichnet sich selbst als ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich der Saatzucht. Die Gesellschaft verkauft vor allem Zuckerrübensaatgut, aber auch Nutzpflanzen wie Mais, Getreide, Gräser und Kartoffeln. Darüber hinaus ist KWS Saat auch in den Geschäftsfeldern der landwirtschaftlichen Beratung sowie dem Verkauf von Saatgutaufbereitungsanlagen tätig.
Die Wurzeln des in Einbeck ansässigen Unternehmens reichen über 150 Jahren zurück. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete KWS Saat einen Umsatz von rund 986 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern belief sich auf 140,9 Millionen Euro und konnte auf Jahressicht um satte 20,8 Prozent gesteigert werden.
Wachstum ungebrochen
Die erfreulichen Daten zum letzten Geschäftsjahr (per 30. Juni) sind unter anderem auf das starke Wachstum in Nordamerika zurückzuführen. Dort verbuchten die Segmente Mais und Zuckerrüben eine besonders hohe Nachfrage. Die Geschäftsprognose wurde im Verlauf der letzten Monate zwei Mal angehoben und am Ende sogar noch übertroffen. Begünstigend kommt für KWS hinzu, dass durch die weltweit hohen Preise für Agrar-Rohstoffe vermehrt hochwertiges Saatgut von den Landwirten gefordert wird.
Quartalszahlen können sich sehen lassen
Gestern hat das Agrar-Unternehmen Zahlen zum ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres (Juli bis September) veröffentlicht. Demnach ist der Auftakt bestens gelungen: Erneut konnte der Umsatz gesteigert werden. Insgesamt wurden in den genannten drei Monaten 113,1 Millionen Euro umgesetzt – ein Plus von 22 Prozent. Besonders erfreulich: Obwohl KWS Saat erst rund ein Jahr in Brasilien tätig ist, stammt bereits ein Drittel des Zuwachses aus dem Land. Das Betriebsergebnis des ersten Quartals wurde auf dem Niveau des Vorjahres beziffert. Die aktuellen Daten liegen leicht oberhalb der Analysten-Erwartungen.
Jahresprognose bestätigt
Im Zuge der Quartalszahlen bestätigte der Konzern zudem seine Erwartungen für das gesamte Geschäftsjahr. Auf Jahressicht wird ein Umsatzwachstum von rund zehn Prozent prognostiziert. Damit dürfte diese Kennziffer im aktuellen Jahr erstmals die Marke von einer Milliarde Euro überschreiten. Dabei rechnet KWS Saat mit einer Gewinn-Marge von elf Prozent.
Aktie mit neuem Allzeithoch
Mit den guten Unternehmenszahlen im Rücken kletterte die Aktie weiter aufwärts. Am gestrigen Donnerstag wurde mal wieder ein neues Allzeithoch markiert – die Aktie notierte im Hoch bei 248 Euro. Die Altaktionäre dürften sich mittlerweile daran gewöhnt haben, schließlich geht es seit Jahren konstant aufwärts.
In der folgenden Abbildung ist die Entwicklung der Aktie seit Ende 2008 dargestellt (in Euro, ein Balken entspricht einer Woche):
Während KWS Saat gegen Ende des Jahres 2008 noch bei rund 75 Euro notierte, kostet das Papier aktuell rund 240 Euro. Dies entspricht einer Wertsteigerung von mehr als 200 Prozent. Nicht schlecht für eine langweilig klingende Agrar-Aktie.
Aufwärtstrend intakt
Aus charttechnischer Sicht sollte die nach oben gerichtete Dynamik der Aktie weiter anhalten. Der Aufwärtstrend ist vollkommen intakt, ein Ende ist bislang nicht absehbar. Der im SDAX gelistete Agrar-Titel pendelt innerhalb der oberen und unteren Kanalbegrenzung (bei 219 bzw. 254 Euro) sauber in Richtung Norden. Aktuell notiert KWS bei 241,90 Euro.
Allerdings ist die Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 17 nicht mehr ganz günstig bewertet. Bislang rechtfertigen die starken Unternehmensdaten dieses relativ hohe KGV noch. Wenn die Wachstumsdynamik jedoch einmal nachlässt, sollten Anleger vorsichtig werden. Bricht KWS dann sogar aus dem bestehenden Aufwärtstrend nach unten aus, dürfte die Party für die nächsten Jahre erst einmal vorbei sein. Aber bis dahin ist die Agrar-Aktie sicherlich noch für den einen oder anderen Euro gut.
Freundliche Grüße aus Köln
Ihr
Bernd Raschkowski
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