Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
auf die gestrige Bekanntgabe der EZB-Ergebnisse hatten die Börsianer lange Zeit gewartet. Die Hoffnungen waren hoch, schließlich hatte EZB-Chef Mario Draghi im Vorfeld neue Maßnahmen zur Bekämpfung der Euro-Krise in Aussicht gestellt. Als klar wurde, dass der große Wurf der EZB ausbleibt, reagierten die Märkte dementsprechend enttäuscht.
Die nicht-beschlossenen Soforthilfen der Europäischen Zentralbank gegen die Schuldenkrise setzten neben den Aktienmärkten auch die Rohstoffmärkte unter Druck. Das Edelmetall Gold, das erst vor kurzem den Ausbruch aus dem Abwärtstrend probte, fiel erneut zurück. Doch es bleibt spannend: Solange Gold nicht unter 1569 Dollar pro Unze rutscht, bleibt die Möglichkeit einer baldigen Aufwärtsbewegung bestehen.
Angst vor Geldentwertung sorgte für Kaufinteresse
Noch in der vergangenen Handelswoche war die Stimmung unter den Gold-Anhängern sehr gut. Nach den herben Kursverlusten der letzten Monate keimte endlich mal wieder Optimismus auf. Die Ankündigung des EZB-Chefs Draghi, alles Erforderliche zu tun, um den Euro zu erhalten, hatte selbstverständlich neue Kursfantasie unter den Gold-Investoren entfacht. Denn die neuen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank würden zu einer Ausweitung der Geldmenge führen - und dies wiederum die inflationäre Tendenz verstärken. Das intensivierte Gelddrucken zur Stimulierung der Konjunktur beziehungsweise das damit gestiegene Inflationsrisiko trieb die Anleger in die Krisenwährung Gold. Zumindest kurzfristig.
Gold-Bullen enttäuscht nach EZB-Aussagen
Der Anstieg des Gold-Preises hielt nicht lange an. Bei der gestrigen Veröffentlichung der EZB-Ergebnisse war von konkreten Maßnahmen nichts zu hören. Keine neue Zinssenkung und kein neuer Ankauf von Staatsanleihen. Daraufhin legte Gold den Rückwärtsgang ein. Neben der schwindenden Hoffnung auf neue Krisen-Maßnahmen wirkte sich auch die Euro-Schwäche beziehungsweise die Dollar-Stärke negativ auf den Goldkurs aus.
Charttechnik: Ausbruchversuch misslungen
Der jüngste Rücksetzer im Gold lässt die Wahrscheinlichkeit eines starken Anstiegs innerhalb der nächsten Wochen wieder sinken. Der kurze Sprung über die psychologisch wichtige Marke von 1600 US-Dollar gelang nicht nachhaltig. Mit dem aktuellen Kurs von 1593 Dollar ist die zukünftige Richtung des Edelmetalls wieder vollkommen offen.
Die folgende Abbildung zeigt die aktuelle Situation bei Gold inklusive der wichtigen Chartmarken:
Zunächst einmal ist die Abwärtstendenz der vergangenen Monate deutlich zu erkennen. Diese charttechnische Negativ-Linie führte Gold nach dem Hoch im September 2011 bei rund 1900 US-Dollar mittlerweile bereits mehrere hundert Dollar abwärts. Die genannte Trendlinie verläuft aktuell bei 1590 Dollar (was gleichzeitig dem aktuellen Kursniveau entspricht).
Bereits Ende Februar startete Gold einen Ausbruchversuch aus dem Abwärtskanal. Der Anstieg endete jedoch am Widerstand bei rund 1791 Dollar. Kurz danach rutschte die Notierung wieder in den bekannten Abwärtstrend hinein.
Eine ähnliche Situation entstand auch in den letzten Handelstagen: Die Hoffnungen auf neue Maßnahmen seitens der EZB führten Ende Juli zu einem zwischenzeitlichen Anstieg über die entscheidende Chartlinie. Dieses Mal endete der Ausflug am Widerstand bei rund 1630 Dollar. Die darauf folgende Entwicklung ist bekannt: Der jüngste Rücksetzer führte Gold zurück auf die maßgebliche Trendlinie bei 1590 Dollar.
Hoffnungsschimmer bleibt bestehen
Erst die Entwicklung der nächsten Woche wird zeigen, ob das Gold zurück in den Abwärtsstrudel fällt oder sich doch oberhalb der wichtigen Chartlinie etablieren kann. Positiv hervorzuheben ist auf jeden Fall, dass Gold auf der Unterseite eine neue, aufwärtsgerichtete Chartlinie ausbilden konnte. Diese bislang zaghafte Unterstützung verläuft aktuell bei 1569 Dollar (siehe Chartbild oben). Die Wirkung dieser jungen Linie muss allerdings erst noch im weiteren Verlauf bewiesen werden. Fällt Gold darunter, so besteht die nächste nennenswerte Unterstützungslinie erst bei 1530 US-Dollar.
Gute Investments wünscht
Ihr
Bernd Raschkowski
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