Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
die aktuellen Tankstellenpreise können einem mal wieder den Spaß am Autofahren verderben. Zumindest bei uns haben die Preise in den letzten Wochen deutlich zugelegt. „Kaum haben die Sommerferien begonnen, schon schlagen die Ölmultis wieder ordentlich drauf", hört man die Verbraucher schimpfen. Tatsache ist allerdings, dass sich das Rohöl auch auf dem Weltmarkt zuletzt wieder verteuert hat.
Rückblick: Sinkende Preise im Frühling
Noch vor wenigen Wochen sah es auf dem Rohölmarkt ganz anders aus. Die Schuldenkrise sowie die damit verbundenen Sorgen um die globale Konjunktur ließen die Preise purzeln. Von April bis Juni verzeichneten alle Ölsorten herbe Kursrückgänge. Während für ein Barrel der Nordsee-Sorte Brent im März noch knapp 125 US-Dollar gezahlt werden mussten, kostete es im Juni zwischenzeitlich nur noch 90 Dollar. Von wegen „immer nur steigende Preise".
Der Kurssturz im Frühling war so heftig, dass ich diesem Thema eine eigene Rohstoffdienst-Ausgabe gewidmet hatte (siehe Ausgabe vom 04. Juni). Die damals beschriebene charttechnische Unterstützungszone hatte voll ins Schwarze getroffen: Nur wenige Tage später stabilisierte sich der Rohölpreis. Auch die anschließende Erholungsbewegung bis auf 105 Dollar lief wie erwartet. Doch wie geht es nun weiter?
Das folgende Chartbild zeigt zunächst die Entwicklung des Rohöls seit Mitte Januar:
Neben dem Abwärtstrend in der ersten Jahreshälfte ist auch die Aufwärtsbewegung der vergangenen Wochen zu erkennen. Vom Tief bei rund 88 US-Dollar kletterte der Preis für ein Barrel Rohöl innerhalb von nur einem Monat bis auf rund 107 Dollar. Erst der gestrige Handelstag brachte die Notierung wieder etwas zurück (aktuell notiert das Brent-Rohöl bei 103,90 Dollar).
Nur eine technische Gegenbewegung?
Vor dem Hintergrund der stark gefallenen Kurse im April, Mai und Juni argumentieren Charttechniker, dass es sich bislang lediglich um eine technische Gegenbewegung handeln könnte. Vielleicht. Allerdings wurde Anfang Juli bereits der monatelang gültige Abwärtstrend gebrochen. Der Ausbruch nach oben hat ein positives Chartsignal generiert. Zumindest für mich sieht es deshalb nicht nach weiter fallenden Kursen aus. Nur ein Kursrutsch weit unter die 100-Dollar-Marke würde die Rückkehr in den Abwärtstrend bedeuten.
Zinssenkungen nähren Konjunkturhoffnung
Neben der charttechnischen Lage lässt meiner Meinung nach auch die Fundamentalsituation eher steigende Kurse erwarten. Die neuen Zinssenkungen in Europa und China geben der Hoffnung auf eine baldige Erholung der Weltkonjunktur neue Nahrung. Selbstverständlich wird die globale Wirtschaft nicht von heute auf morgen anspringen. Auf Jahressicht prognostizieren jedoch immer mehr Experten ein Ende der Konjunkturflaute. Und denken Sie immer dran: An der Börse wird die Zukunft gehandelt!
Neben der neuen Konjunkturhoffnung dürfte auch die aktuelle Situation im Nahen Osten die Ölpreise anschieben. Die Lage in Syrien eskaliert, das Land versinkt in einem bürgerkriegsähnlichen Zustand. Die zahlreichen Unsicherheitsfaktoren in der ölreichen Region schüren die Angst vor einer Angebotsverknappung.
Rücksetzer ja, Abwärtstrend nein
Alles in allem sieht es für mich in den nächsten Monaten nach steigenden Rohölpreisen aus. Selbstverständlich sind zwischenzeitliche Rücksetzer jederzeit möglich und auch gesund. Eine neue Abwärtsspirale halte ich zum jetzigen Zeitpunkt allerdings für unwahrscheinlich. Die Zeit des billigen Öls ist sowieso längst vorbei – und daran wird auch die aktuelle Staatsschulden- und Wirtschaftskrise nicht viel ändern.
Freundliche Grüße aus Köln
Ihr
Bernd Raschkowski
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