Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
seit Monaten stehen die Ölpreise weltweit unter Druck. Der schwarze Rohstoff hat zuletzt deutlich an Wert verloren und erst vor wenigen Tagen ein neues Jahrestief markiert. In den vergangenen drei Monaten verbuchte die Rohöl-Sorte Brent insgesamt Kursverluste von rund 30 Prozent. Vor allem die anhaltenden Konjunktursorgen schicken den Energieträger auf Talfahrt. Wie geht es nun weiter?
Staatsschulden sorgen für Nachfrageschwäche
Zunächst einmal werden die aktuellen Konjunktursorgen sicherlich nicht über Nacht verschwinden. Auch wenn die Beschlüsse des EU-Gipfels am heutigen Freitag für ein kleines Kursfeuerwerk sorgen, dürfte die Schuldenkrise noch lange nicht nachhaltig gelöst sein. Im Gegenteil: Die ausufernden Staatsschulden einiger Euro-Länder und die damit verbundenen Unsicherheitsfaktoren werden die Privatwirtschaft auch weiterhin belasten. Wie immer setzen schwache Aussichten für die Wirtschaft auch den Rohöl-Notierungen zu. Allerdings dürften mittlerweile viele Negativ-Nachrichten bereits eingepreist sein.
USA und China ohne Öldurst
Neben der europäischen Schuldenkrise gibt es noch andere Störfaktoren für die Weltwirtschaft. Sowohl in Amerika als auch in China stottert der Konjunkturmotor. Die US-Notenbank hat jüngst ihre Erwartungen für die wirtschaftliche Entwicklung in Amerika nach unten korrigiert. Die abnehmende Wachstumsdynamik lässt den Ölverbrauch sinken. Und in China sind die Frühindikatoren der Wirtschaft sogar das achte Mal hintereinander schwach ausgefallen. Damit wird eine deutliche Konjunkturabkühlung signalisiert. Die Wirtschaftsdaten der beiden Nationen sprechen nicht gerade für eine sprunghaft ansteigende Rohöl-Nachfrage.
Tanks sind prall gefüllt
Ein weiteres Argument für anhaltenden Druck auf die Rohölpreise liefern die aktuellen Lagerbestände. Die Öl-Vorräte legten zuletzt kräftig zu und erreichten ein so hohes Niveau wie seit 20 Jahren nicht mehr. Von drohenden Engpässen keine Spur. Insofern sprechen auch die Lagerbestands-Daten eher für eine Fortsetzung der Preisschwäche.
Hurrikan-Saison 2012 eröffnet
Die oben beschriebenen Argumente geben genug Anlass, um weiter fallende Ölpreise rechtfertigen zu können. Doch wie so oft könnte es an der Börse auch ganz anders kommen. Mittlerweile sind die verschiedenen Punkte längst vom Markt verarbeitet worden. Nach der harten Abwärtstendenz der vergangenen Monate könnte es jederzeit zu einer technischen Gegenreaktion nach oben kommen.
Ungemach droht vor allem aufgrund der anstehenden Hurrikan-Saison: In den kommenden drei Monaten bilden sich üblicherweise zahlreiche Tropenstürme im atlantischen Ozean. Genau dort, wo zahlreiche Ölfördertürme stehen, kommt es in den Sommermonaten leider häufig zu enormen Schäden durch Wirbelstürme. Mit enormer Windgeschwindigkeit, starken Wellen und heftigem Niederschlag gefährden Hurrikans nicht nur die Küstenbewohner, sondern auch die Ölplattformen und ihre Betreiber. Erst vor kurzem sorgte der Sturm „Debby" bereits für viel Wirbel in der atlantischen Ölregion. Oft müssen Ölplattformen evakuiert oder sogar abgeschaltet werden. Das verringerte Angebot lässt den Öl-Preis dann zumindest kurzfristig ansteigen.
Fazit: Charttechnische Marke beachten
Bislang notieren die Rohölpreise weiterhin im Abwärtstrend. Die Tendenz der letzten drei Monate bleibt zunächst intakt. Allerdings sind die Notierungen auf einem niedrigen Niveau angekommen, von dem aus jederzeit eine kräftige Erholungsbewegung möglich ist. Der heutige Kurssprung brachte das Öl bereits an die Begrenzung des abwärtsgerichteten Trendkanals (siehe Abbildung oben). Sollte der Preis für das Rohöl wieder über 96 Dollar pro Barrel klettern, so würde dies den Ausbruch nach oben bedeuten. Mittelfristig wären dann weiter steigende Kurse wahrscheinlich.
Selbstverständlich werde ich Sie auch an dieser Stelle über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden halten.
Gute Investments wünscht
Ihr
Bernd Raschkowski
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