Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
die Händler an den Rohstoffbörsen dürften gestern mächtig ins Schwitzen geraten sein. Die Ölpreise haben verrückt gespielt – in der Spitze legten die Kurse für das schwarze Gold um über acht Prozent zu. Im weiteren Tagesverlauf bröckelten die Kurse jedoch wieder deutlich ab. Am Schluss verblieb immerhin noch ein Plus von drei Prozent. Auch am heutigen Freitag bleiben die Schwankungen enorm.
Ölpreise deutlich erholt
Die beiden großen Ölsorten konnten sich in den vergangenen Tagen deutlich von ihren Tiefstkursen lösen. Das Öl der europäischen Sorte Brent notiert aktuell bei 35,105 US-Dollar je Barrel (159 Liter). Ein Barrel der amerikanischen Sorte WTI kostet aktuell rund 33,50 US-Dollar. Vor gut einer Woche notierten die Ölpreise noch rund 15 Prozent niedriger.
In der folgenden Abbildung ist die Entwicklung des Brent-Öls seit August 2015 dargestellt (in US-Dollar je Barrel):
Gerüchte treiben an
Nachdem sich die Notierungen des Rohstoffs bereits in der letzten Woche auf niedrigem Niveau stabilisiert hatten, ging es in den vergangenen Tagen rasant aufwärts. Verantwortlich hierfür waren Gerüchte um mögliche Förderkürzungen einiger exportierender Länder. Nach der extremen Talfahrt der letzten Monate reichte dies aus, um die Ölpreise zumindest kurzfristig massiv in die Höhe zu treiben. Letztlich wurden die Gerüchte schnell wieder dementiert und die Preissteigerungen relativierten sich. Das Öl scheint momentan zum Spielball der Spekulanten verkommen zu sein.
Überangebot bleibt bestehen
Aus fundamentaler Sicht hat sich am Ölmarkt bislang nichts geändert. Der Angebotsüberhang bleibt bestehen bzw. hat sich in den letzten Wochen sogar weiter verschärft. Das amerikanische Energieministerium hatte erst vor wenigen Tagen einen massiven Lagerbestandsaufbau von 7,8 Millionen Barrel bekanntgegeben. Die Ölreserven sind so hoch wie seit 80 Jahren nicht mehr. Gleichzeitig fördern einige der wichtigsten Öl-Länder weiterhin auf Rekordniveau. Damit bleibt die Lage der letzten Monate unverändert: Weltweit trifft die schwächelnde Ölnachfrage auf ein deutliches Überangebot.
Charttechnik: Noch keine Trendwende
Trotz der Kurssteigerungen der letzten Tage ist eine echte Trendwende der Ölpreise bislang nicht in Sicht. Solche Zwischenerholungen, wie wir sie zuletzt gesehen haben, sind innerhalb eines übergeordneten Abwärtstrends völlig normal. Der überverkaufte Zustand hat sich mit der jüngsten Entwicklung abgebaut.
Im Bereich von 36,35 US-Dollar trifft das Öl der Sorte Brent auf den nächsten charttechnischen Widerstand. Dort dürfte die Erholung nach der technischen Analyse gebremst oder sogar komplett gestoppt werden.
Überwindet der Ölpreis auf Sicht der nächsten Wochen hingegen den Widerstandsbereich bei rund 36,35 Dollar, so würde das erste positive Chartsignal seit einer halben Ewigkeit entstehen. Zunächst ist aber ein erneutes Anlaufen der bisherigen Tiefststände wahrscheinlicher.
Freundliche Grüße aus Köln
Bernd Raschkowski
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