Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
die Edelmetalle verzeichneten in der vergangenen Handelswoche enorme Kursverluste. Gold und Silber rutschten gleichzeitig um mehrere Prozent ab und markierten neue Jahrestiefstkurse. Überraschend kam diese Entwicklung allerdings nicht, schließlich befinden sich die Edelmetalle sich seit vielen Monaten in einem charttechnischen Abwärtstrend. Doch wie geht es nun weiter?
Silber fällt unten durch
Bereits seit vielen Monaten habe ich an dieser Stelle immer wieder betont, dass bei den Edelmetallen fallende Kurse wahrscheinlich sind. Die Prognosen haben sich mal wieder komplett bestätigt. Besonders einfach war diese Entwicklung bei Silber vorhersehbar. Hier deutete die Charttechnik eine kräftige Bewegung nach Süden an.
In der folgenden Abbildung ist der aktuelle Silber-Chart dargestellt (in US-Dollar je Feinunze):
Seit Mitte April hatte sich bei Silber ein technisches Dreieck ausgebildet (vgl. Rohstoff-Dienst vom 5. Juni „Silber: Wann löst sich das Dreieck auf?"). Nachdem diese Chart-Formation Anfang Juni nach unten verlassen wurde bzw. die Unterstützung bei 22 Dollar gebrochen wurde, waren fallende Kurse fast unausweichlich. Auf die charttechnische Analyse war mal wieder hundertprozentig Verlass: Rund eine Woche später sauste das Edelmetall tatsächlich abwärts.
Neues Jahrestief bei 19,36 Dollar
Während der dynamischen Abwärtsbewegung der vergangenen Tage büßte Silber über zwei Dollar an Wert ein. Im Tief kostete Silber nur noch 19,36 US-Dollar je Feinunze – und damit so wenig wie seit knapp drei Jahren nicht mehr. Das bisherige Jahrestief aus dem Monat Mai wurde deutlich unterschritten. Seit Januar hat das Edelmetall mittlerweile 10 Dollar bzw. ein Drittel an Wert verloren.
Charttechnik: An Unterstützung angekommen
Nach den jüngsten Kursverlusten ist der Abwärtstrend bei Silber zwar generell weiter intakt, allerdings befindet sich die Notierung mittlerweile auf einem sehr niedrigen Niveau. Die technischen Indikatoren signalisieren einen überverkauften Zustand. Nach den dramatischen Kursverlusten der letzten Monate ist eine Gegenbewegung nach oben jederzeit möglich.
Darüber hinaus besteht zwischen 19 und 20 Dollar eine mächtige Unterstützungslinie aus den Jahren 2008 und 2010. Dieser Kursbereich war schon damals hart umkämpft. Vor diesem Hintergrund halte ich aus charttechnischer Sicht einen weiteren, schnellen Rutsch eher für unwahrscheinlich. Meiner Meinung nach stehen die Chancen für eine Stabilisierung in der aktuellen Kursregion sehr gut.
Freundliche Grüße
Bernd Raschkowski
www.rohstoffdienst.de