Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
das Rohöl konnte in den vergangenen Wochen eine atemberaubende Aufwärtsbewegung verzeichnen. Nach dem heftigen Rutsch im Jahr 2014 wurde damit wie erwartet die Gegenbewegung vollzogen. Die aus der charttechnischen Analyse stammenden Kursmarken wurden dabei mustergültig „abgearbeitet“. Mittlerweile kündigen sich jedoch neue Belastungsfaktoren an.
Rückblick: Rohöl hat die Talfahrt gestoppt
Öl-Investoren brauchten im vergangenen Jahr starke Nerven. Der Preis des Energieträgers fiel unglaublich dynamisch – von Juli bis Dezember 2014 halbierte sich der Wert des Öls. Sowohl das bei uns gängige Öl der Nordsee-Sorte Brent als auch das amerikanische Öl der Sorte WTI rauschte regelrecht in den Keller. Grund hierfür war in erster Linie die Angebotsausweitung auf dem Weltmarkt (der Rohstoffdienst berichtete).
Seit März dieses Jahres hat sich die Situation grundlegend geändert. Der Ölpreis stabilisierte sich zunächst auf niedrigem Niveau und startete anschließend eine mächtige Gegenbewegung. Die technischen Signale, welche ich in den letzten Öl-Analysen vorgestellt hatte, erwiesen sich unterdessen als sehr gewinnbringend: Sowohl der Ausbruch nach Norden als auch der darauf folgende Anstieg bis über 60 Dollar (WTI) konnte für das eigene Depot genutzt werden.
US-Wirtschaft wächst weniger als erwartet
Nach der starken Erholungsbewegung seit März mehren sich allerdings aktuell die Zeichen, dass uns bald wieder ein kleiner Abschwung bevorstehen könnte. Zumindest kurzfristig. Denn das Wachstum der US-Wirtschaft, welches generell als maßgeblicher Beeinflussungsfaktor des Energieträgers gilt, fiel zuletzt sehr enttäuschend aus. Daneben mahnt auch die Charttechnik zur Vorsicht.
In der folgenden Abbildung ist die Entwicklung des WTI-Öls seit November 2014 dargestellt (in US-Dollar je Barrel):
In den vergangenen Monaten wurde die Öl-Notierung auf fundamentaler Seite von der wieder-erstarkten US-Wirtschaft gestützt. Die Konjunktur in Übersee konnte teilweise um drei Prozent pro Jahr zulegen. Öl als Schmierstoff der Weltwirtschaft wurde vor diesem Hintergrund konstant nachgefragt. Während das weltweit ausgedehnte Öl-Angebot den Preis belastete, stützte das US-Wachstum die Notierung.
Doch die jüngsten Daten zur US-Konjunktur enttäuschten auf ganzer Linie. Das Wachstum in Amerika fiel deutlich geringer aus als von Volkswirten prognostiziert wurde. Im laufenden Quartal wächst die weiterhin größte Volkswirtschaft der Welt nur noch um 0,8 Prozent. Ist die US-Wirtschaft doch noch nicht auf einem tragfähigen Wachstumspfad angekommen?
Charttechnik: Naht das Ende der Erholungsbewegung?
Aus charttechnischer Sicht belastet vor allem die Tatsache, dass das WTI-Öl mittlerweile am übergeordneten Abwärtstrend angekommen ist. Wie in der obigen Abbildung zu sehen ist, scheiterte die Notierung bereits mehrmals an der wichtigen Chartlinie. Aktuell verläuft die negative Trendlinie bei knapp 62 US-Dollar.
Zudem besteht bei 62,50 Dollar ein Widerstand aus dem vergangenen Jahr. Insgesamt gesehen dürfte der Bereich um 62 / 63 Dollar nicht leicht zu überwinden sein. Nach der Chartanalyse verschlechtern sich damit die Rahmenbedingungen deutlich. Die Erholungsbewegung könnte auf dem aktuellen Niveau enden oder ins Stottern geraten. Investierte Anleger sollten zumindest Teilgewinne realisieren oder Rücksetzer einplanen.
Freundliche Grüße aus Köln
Bernd Raschkowski
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