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der Ölpreis befindet sich seit einigen Monaten auf Talfahrt. Nach einem massiven Preisrückgang um rund 20 Prozent von Juni bis August lockte das scheinbar niedrige Kursniveau antizyklische Käufer an. Doch wer meinte, dass der Rohstoff nicht weiter abrutschen könnte, wird fast täglich eines Besseren belehrt. Am gestrigen Mittwoch markierte der Energieträger ein neues Verlaufstief bei 95,70 US-Dollar je Barrel.

Öl: Nennenswerte Zwischenerholung Fehlanzeige

Das Rohöl der Nordsee-Sorte Brent präsentiert sich weiterhin sehr schwach. Nachdem der Rohstoff im Juni noch 118 Dollar je Barrel kostete, müssen aktuell deutlich weniger als 100 Dollar bezahlt werden.

Erstaunlich ist hierbei vor allem die Stetigkeit der Abwärtsbewegung: Die Notierung sinkt ohne nennenswerte Zwischenerholungen. Eine Trendwende ist bislang nicht in Sicht.  

In der folgenden Abbildung ist die Entwicklung des Rohöls der Nordsee-Sorte Brent seit Mai 2013 dargestellt (in US-Dollar je Barrel):

Aus charttechnischer Sicht hat sich ein kurzfristiger, abwärts-gerichteter Trend etabliert. Die negative Chartlinie, die das Rohöl weiter nach Süden führt, verläuft aktuell bei rund 97,50 Dollar (siehe Abbildung oben). Auf der Unterseite besteht eine Unterstützung bei knapp 94 Dollar.

Altbekannte Faktoren wirken weiter

Die Gründe für den Abverkauf des Rohöls haben sich in den vergangenen Wochen kaum geändert. Weiterhin schwächen Konjunktursorgen die globale Öl-Nachfrage ab. Demgegenüber steht ein erhöhtes Angebot an Öl. Neben ausgeweiteten Fördermengen in den USA und einigen nordafrikanischen Staaten erreichte nun auch die Ölförderung im Irak einen neuen Höchststand.

Gleichzeitig ist der Preisrückgang des Rohöls auch auf die Dollar-Stärke zurückzuführen. Die amerikanische Währung befindet sich momentan gegenüber fast jeder anderen Währung im Aufwind – vor allem auch gegenüber den bedeutenden Währungen Yen und Euro. Der Euro fällt heute gegenüber dem Greenback weiter ab und markiert ein neues Jahrestief bei 1,2696 Dollar.

Verantwortlich hierfür sind die starken US-Wirtschaftsdaten sowie die mittlerweile unterschiedliche Ausrichtung der Geldpolitik. Während in Japan und Europa die expansive Geldpolitik ausgeweitet wird, fährt die US-Notenbank ihre Maßnahmen sukzessiv zurück. Für Investoren wird damit eine Anlage in US-Dollar interessanter, was die Währung nach oben treibt.

Freundliche Grüße aus Köln

Bernd Raschkowski

www.rohstoffdienst.de