Inhaltsverzeichnis
- Wochenrück- und Ausblick
- Die Woche aus Sicht des "Steffens Daily"
- Börsenüberblick
- Termine der kommenden Woche
Wochenrück- und Ausblick
Verehrte Leserin, verehrter Leser,
kaum gerät der DAX so langsam in eine kleine Übertreibungsphase, liest man die erstaunlichsten Dinge. Wir befänden uns bereits in einer Blase, die Gefahr einer „irrationalen Übertreibung“ sei groß, es seien Panikkäufe zu beobachten, ja sogar ein Vergleich mit dem sagenhaften Anstieg der VW-Aktie im Jahr 2008 wird bemüht.
Man muss sehr genau unterscheiden zwischen einer gesunden Rally, einer kleinen Übertreibungsphase in einem gesunden Aufwärtstrend, einer wirklichen Übertreibungsphase, die meist am Ende einer Rally auftaucht und einer Blase, die eben eine „irrationale Übertreibung“ darstellt. Aktuell befinden wir uns in einer Rallyphase und in dieser erleben wir eine kleine Übertreibung. Mehr ist es noch nicht.
Sind die Bewertungsmaßstäbe außer Kraft gesetzt?
Im Moment behaupten vor allem die eher konservativen und sehr auf Fundamentaldaten ausgerichteten Analysten, dass wir uns bereits in einer Blase befinden. Der Hintergrund ist, dass nach ihren Bewertungsmaßstäben die Aktienbewertungen schon sehr hoch sind.
Die Sondersituation niedriger Zinsen
Doch aufgrund der extrem niedrigen Zinsen und der dadurch bedingt fehlenden Alternative „Anleihen“ kann man diese herkömmlichen Bewertungsmaßstäbe nicht mehr wie üblich anwenden. Durch die Niedrigzinspolitik der Notenbanken weltweit verschieben sich die Bewertungen. Eine Aktie, die bei einem Leitzins von sechs Prozent als teuer gilt, ist bei einem Zinssatz von quasi null als relativ preiswert anzusehen.
Und es ist nicht davon auszugehen, dass die Zinsen in absehbarer Zeit auf sechs Prozent steigen, weshalb man zumindest für diese Zeit das Bewertungssystem für Aktien anpassen sollte. Das Problem ist nur: Es gibt keine „historischen“ Vergleichsmöglichkeiten. Und so kann man lediglich festhalten: Die gewohnten Bewertungsmethoden greifen zurzeit nicht. Und das wird so lange bleiben, bis die Zinsen wieder deutlicher steigen.
In US-Dollar gerechnet ist der DAX kaum gestiegen
Man könnte aber auch argumentieren, dass der gesamte Anstieg des DAX seit Anfang des Jahres auf den fallenden Euro zurückzuführen ist und der DAX in US-Dollar betrachtet kaum gestiegen ist. Der Euro ist von 1,40 Dollar im Mai vergangenen Jahres auf jetzt ca. 1,06 Dollar gefallen. Das ist ein Einbruch von 25 Prozent.
Schaut man sich vor diesem Hintergrund den DAX aus Sicht eines ausländischen Anlegers an (siehe folgender Chart), würde kein Mensch von einer Blase oder einer irrationalen Übertreibung reden. (Im folgenden Chart ist der DAX-Future in US-Dollar umgerechnet.)
Demnach wurden nicht einmal die Hochs im Juni erreicht. Man könnte somit den gesamten Anstieg des DAX seit Anfang des Jahres auf den fallenden Euro schieben.
Die Schere, die wieder zusammengeht
Ein weiteres Argument gegen eine Blase im DAX ist die Schere zu den US-Indizes, die der DAX gerade schließt, nachdem er 2014 ein Jahr lang eine deutliche Underperformance zu diesen aufwies
Auch das belegt eher, dass es sich bei der Entwicklung im DAX nicht um eine maßlose Übertreibung handelt, sondern eher um ein „Aufholen“ zu den US-Indizes.
Ihr
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Die Woche aus Sicht des "Steffens Daily"
Montag - Kleine Panikattacke bereinigt überkaufte Lage in den USA
Es ging schon ein wenig verrückt zu an den US-Börsen in der vergangenen Woche. Am Montag feierten die Anleger noch Kurse über 5.000 Punkten im NASDAQ Composite. Dieses Niveau liegt knapp unter dem Allzeithoch von 2000 und wurde erstmals seit rund 15 Jahren wieder erreicht. Am Freitag verzeichneten die US-Indizes hingegen kräftige Verluste von bis zu 1,5 %. Das war nicht nur der schwärzeste Tag für die US-Börsen seit mehr als einem Monat, sondern damit...
Dienstag - Kommt jetzt die lang erwartete Konsolidierung beim DAX?
Heute hat der DAX zwischenzeitlich mehr als 100 Punkte abgegeben, konnte sich dann aber erneut fangen. Die Bullen wollen offenbar noch nicht aufgeben. Trotzdem scheint auch die Verkaufsbereitschaft zuzunehmen. Das erkennt man daran, dass die Konsolidierungsversuche zeitlich näher aneinanderrücken. Und so etwas geschieht häufiger vor einer etwas größeren Konsolidierung. Ein weiterer Hinweis ist, dass wir uns nun so langsam der nächsten…
Mittwoch - Bremst die 12.000-Punkte-Marke den DAX?
Der DAX bleibt weiter im Aufwärtsmodus. Gestern gab es einen Kursrücksetzer um 100 Punkte, heute einen Anstieg um mehr als 200 Punkte. Kein Kursrücksetzer wächst sich zu einer auch nur halbwegs akzeptablen Konsolidierung aus. Es entwickelt sich immer mehr zu dem Szenario, dass die Kurse immer weiter und weiter - wie an der Schnur gezogen - steigen. Sie erinnern sich vermutlich auch noch an den Vergleich mit 2007. Und trotzdem muss man natürlich jeden…
Donnerstag - Rally, Übertreibung, Blase – was macht der DAX?
Kaum gerät der DAX so langsam in eine kleine Übertreibungsphase, liest man die erstaunlichsten Dinge. Wir befänden uns bereits in einer Blase, die Gefahr einer „irrationalen Übertreibung“ sei groß, es seien Panikkäufe zu beobachten, ja sogar ein Vergleich mit dem sagenhaften Anstieg der VW-Aktie im Jahr 2008 wird bemüht. Man muss sehr genau unterscheiden, zwischen einer gesunden Rally, einer kleiner Übertreibungsphase in einem gesunden Aufwärtstrend, einer…
Freitag - DAX kämpft sich weiter nach oben
Zum Abschluss dieser Woche müssen wir noch einen kurzen Blick auf den bekannten DAX-Chart nach der Target-Trend-Methode werfen: Der DAX ist an der Mittellinie bei 11.794 Punkten angekommen und konsolidiert dort erwartungsgemäß. Das ist ein normales Prozedere, das noch keine weiteren Prognosen über die Zukunft zulässt. Es bestätigt lediglich die Relevanz dieser Linie. Diese Bestätigung wurde besonders durch das...
Börsenüberblick
DAX
Der DAX war in dieser Woche an der Mittellinie bei 11.794 Punkten angekommen und konsolidierte dort erwartungsgemäß. Das war ein normales Prozedere, das noch keine weiteren Prognosen über die Zukunft zuließ. Es bestätigte lediglich die Relevanz dieser Linie nach der Target-Trend-Methode. Am Freitag stieg der Kurs aber weiter an und lieferte damit ein neues bullishes Signal.
Das Kursziel ist nun die obere Rechteckkante bei 12.277 Punkten. Und so lange der grüne Trendkanal nicht verletzt wird, bleibt es „eindeutig“ bullish. Aber der DAX ist überkauft, eine Konsolidierung ist mehr als überfällig. Rutscht der Index aus dem Trendkanal heraus und anschließend in das dunkelblaue Rechteck unterhalb von 11.311 Punkten zurück, müsste man damit rechnen, dass die Mittellinie bei 10.828 Punkten angesteuert wird. Dabei könnte die dicke schwarze Trendkanallinie noch eine Unterstützung bieten.
Nasdaq100
Vor genau einer Woche berichteten wir hier an dieser Stelle, das der Nasdaq100 nach der Target-Trend-Methode idealtypisch den Rückwärtsgang einlegte, als der Index punktgenau die Rechteckgrenze bei 4.483 Punkten abgearbeitet hatte. Ein erstes bearishes Signal sollte aber gemäß der Analyse erst generiert werden, wenn der Kurs unter die Mittellinie bei 4.377 Punkten zurückfällt. Mit Blick auf den folgenden Chart zeigt sich, dass genau dies inzwischen passiert ist und der Kurs sogar aus dem Trendkanal herausgefallen ist.
Deutlich bearisher wird es nun, wenn auch noch die Rechteckgrenze bei 4.271 Punkten und die ehemalige (grüne) Widerstandslinie nach unten gebrochen werden. Zumal dies einhergehen würde mit dem Bruch einer Aufwärtstrendlinie. Können die Bullen allerdings den Aufwärtstrendkanal und die Mittellinie bei 4.377 Zählern schnell zurückerobern, wäre die obere Rechteckkante des aktuellen Rechtecks bei 4.483 Punkten wieder das Kursziel.
EUR/USD
Ebenfalls vor einer Woche berichteten wir, dass der Euro seine Abwärtsbewegung wieder aufgenommen und sogar ein neues Trendtief markiert hatte. Durch das Unterschreiten der Mittellinie bei 1,0938 US-Dollar lag das übergeordnet Kursziel an der Rechteckgrenze bei 1,0578 US-Dollar. Genau dieses Kursziel hat der Euro inzwischen erreicht und ist sogar in das hellblaue Rechteck eingetaucht (roter Pfeil im Chart).
Die Leser des Target-Trend-Spezial konnten aufgrund unserer Analysen bereits bei 1,128 US-Dollar auf den anfahrenden Zug per Short-Trading aufspringen und so bis heute knapp 8 Cent Abwärtsbewegung gewinnbringend nutzen.
Bleibt der Kurs innerhalb des hellblauen Rechtecks, liegt das nächste Kursziel der Bären an der Mittellinie bei 1,021 US-Dollar. Und dann dürften die Schreie nach der Parität (EUR/USD = 1) kaum noch zu überhören sein. Können die Bullen den Euro aber schnell wieder in das dunkelblaue Rechteck über 1,0578 US-Dollar hieven, könnten sie eine Rückkehr an die Mittellinie bei 1,0938 US-Dollar anstreben.
Termine der kommenden Woche
(Kalenderwoche 12)
Nachfolgend erhalten Sie eine Auswahl der Termine der kommenden Woche. Eine vollständige Übersicht haben wir für Sie auf unserer Homepage eingestellt. Der Wirtschaftskalender liefert Ihnen neben den Terminen auch noch zusätzliche Informationen.
Montag, 16.03.2015
12:00 - DE Bundesbank-Monatsbericht März
13:30 - US Empire State Manufacturing Index März
14:15 - US Industrieproduktion Februar
14:15 - US Kapazitätsauslastung Februar
15:00 - US NAHB/WF Hausmarktindex März
15:45 - EU Volumen der EZB-Käufe von Staatsanleihen, Pfandbriefen und ABS
Dienstag, 17.03.2015
11:00 - DE ZEW-Konjunkturerwartungen März
11:00 - EU Verbraucherpreise Februar (endgültig)
11:00 - EU ZEW-Konjunkturerwartungen März
11:00 - EU Erwerbstätigenzahl Q4
13:30 - US Wohnbaugenehmigungen Februar
13:30 - US Wohnbaubeginne Februar
Mittwoch, 18.03.2015
11:00 - EU Handelsbilanzsaldo Januar
19:00 - US Fed-Zinsentscheid
Donnerstag, 19.03.2015
13:30 - US Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)
13:30 - US Leistungsbilanz 4. Quartal
15:00 - US Philadelphia-Fed-Index März
15:00 - US Frühindikatoren Februar
Freitag, 20.03.2015
08:00 - DE Erzeugerpreise Februar