Inhaltsverzeichnis
- Wochenrück- und Ausblick
- Die Woche aus Sicht des "Steffens Daily"
- Börsenüberblick
- Termine der kommenden Woche
Wochenrück- und Ausblick
Verehrte Leserin, verehrter Leser,
wie erwartet hat die EZB am Donnerstag Staatsanleihekäufe beschlossen. Mit den Anleihekäufen will die Notenbank indirekt die Preisentwicklung nach oben befördern – die Inflationsrate lag mit minus 0,2 Prozent im Dezember weit unter dem Ziel der EZB von zwei Prozent.
Draghi legt mehr als eine Billion Euro auf den Tisch
Konkret will die EZB von März 2015 bis September 2016 monatlich 60 Milliarden (inklusive ABS und Pfandbriefen) in Anleihen investieren. Damit würde die EZB 1.140 Milliarden Euro in den Markt pumpen. Das ist ein Wort, die Markterwartungen wurden damit übererfüllt. Der DAX sprang entsprechend in einer ersten positiven Reaktion auf ein neues Allzeithoch. Der Euro fiel zwischenzeitlich unter 1,14 Dollar.
Quartalsberichtssaison kann nun wieder in den Fokus rücken
Die Spekulationen um die EZB und die umstrittenen Staatsanleihekäufe haben ein anderes wichtiges Ereignis fast völlig aus dem Fokus gerückt – die Quartalsberichtssaison. Diese begann in den USA traditionell am vergangenen Montag mit der Vorlage der Zahlen des Rohstoffkonzerns Alcoa. Dessen Ergebnisse fielen zwar positiv aus, aber dafür enttäuschten in der Folge die Banken auf breiter Front.
US-Banken enttäuschen auf ganzer Linie
Sowohl Bank of America, Citigroup als auch JPMorgan Chase blieben mit ihren Gewinnen für das vierte Quartal unter den Erwartungen der Analysten. Das ist durchaus bemerkenswert, denn das geschah zum bislang letzten Mal im vierten Quartal 2011, also auf einem der Höhepunkte der Eurokrise, die natürlich auch auf die US-Banken ausstrahlte. Und nach den Zahlen der oben genannten „Großen Drei“ wird voraussichtlich die gesamte Branche im Jahresvergleich einen Gewinnrückgang verbuchen. Das war das letzte Mal Ende 2012 der Fall, als die Fiskalklippe auf der US-Wirtschaft lastete.
Natürlich gibt es Gründe für die schwachen Ergebnisse der Finanzinstitute. Niedrige Zinsen, in den vergangenen Wochen eher schwache bzw. hoch volatile Kapitalmärkte und die scheinbar nicht enden wollende Kette von Prozessen und Anklagen im Zusammenhang mit Verletzungen von Regulierungsauflagen drückten die guten operativen Ergebnisse kräftig nach unten.
Außerhalb des Finanzsektors können die bisherigen Ergebnisse der US-Quartalsberichtssaison durchaus optimistisch stimmen – sofern sich das auf Basis der bisherigen wenigen Daten dort sagen lässt. Allerdings gibt eine weitere große Ausnahme von der positiven Verfassung, in der sich die US-Wirtschaft derzeit präsentiert – den Energiesektor.
Dieser ist aufgrund des stark gesunkenen Ölpreises unter Druck gekommen. Das betrifft vor allem die in den vergangenen Jahren boomende Fracking-Industrie (eine ausführliche Analyse hierzu finden Sie auch in unserem Jahresausblick 2015). Und so verwundert es nicht, dass die Analysten ihre Erwartungen für diese Branche besonders drastisch reduzierten (siehe folgende Grafik). Um über 40% sanken die Gewinnschätzungen für die Energieunternehmen seit Ende Juli 2014!
Energie- und Finanzsektor gemeinsam bringen gut 25% der Marktkapitalisierung des S&P 500 auf die Waage. Kein Wunder also, dass die schwachen Ergebnisse der US-Banken und die geringen Erwartungen für die Öl- und Gasfirmen auf den S&P 500 ausstrahlten. Auch der starke Dollar trug seinen Teil dazu bei, denn er verringert die Auslandsgewinne der großen multinationalen Konzerne.
Relative Stärke der europäischen Aktien könnte anhalten
Die europäischen Indizes zeigen derweil eine bemerkenswerte Stärke gegenüber den US-Märkten. Die Gründe dafür: schwacher Euro, niedrige Rohstoffpreise, insbesondere aufgrund des Ölpreisrückgangs. Hinsichtlich ihrer Bewertung und Kursniveaus haben Europas Börsen ohnehin Nachholbedarf gegenüber denen in den USA. Daher ist es nun vielleicht eine gute Idee, europäische Aktien wieder überzugewichten.
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Die Woche aus Sicht des "Steffens Daily"
Montag - US-Berichtssaison im Schatten der EZB-Entscheidung
Die Turbulenzen der vergangenen Woche haben wieder Spekulationen befeuert, dass die EZB auf ihrer bevorstehenden Ratssitzung am Donnerstag die umstrittenen Staatsanleihekäufe beschließen könnte. Dabei ist ein anderes wichtiges Ereignis fast völlig aus dem Fokus gerückt – die Quartalsberichtssaison. Diese begann in den USA traditionell am vergangenen Montag mit der Vorlage der Zahlen des Rohstoffkonzerns Alcoa. Dessen Ergebnisse fielen...
Dienstag - Wie wird der DAX auf die EZB-Sitzung reagieren?
Am kommenden Donnerstag findet die nächste EZB-Ratssitzung statt. Die entscheidende Frage für die Börsianer ist, ob die EZB erste Käufe von Staatsanleihen beschließt oder nicht. In diesem Zusammenhang muss man wohl auch den aktuellen Ausbruch des DAX über die 10.000er Marke sehen. Hier scheinen Anleger bereits darauf zu spekulieren, dass es zu diesen Käufen kommt. Uns interessiert natürlich frühzeitig, wie der Markt im weiteren Verlauf reagieren wird. Dazu…
Mittwoch - Bullishe Signale beim Gold?
Bevor ich auf Gold zu sprechen komme, erst einmal folgende Nachricht, die gerade über die Ticker gekommen ist: „Das Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB) wird dem EZB-Rat am Donnerstag nach Aussage informierter Personen vorschlagen, für mindestens ein Jahr monatlich Anleihen für 50 Milliarden Euro aufzukaufen. Das wären in Summe 600 Milliarden Euro. Dieses Programm habe das Direktorium am Dienstag…
Donnerstag - Draghi legt mehr als eine Billion Euro auf den Tisch
Wie erwartet, wurden Staatsanleihekäufe beschlossen. Mit den Anleihekäufen will die EZB indirekt die Preisentwicklung nach oben befördern – die Inflationsrate lag mit minus 0,2 Prozent im Dezember weit unter dem Ziel der EZB von zwei Prozent. Dazu will die EZB von März 2015 bis September 2016 monatlich 60 Milliarden (inklusive ABS und Pfandbriefen) in Anleihen investieren. Damit würde die EZB 1.140 Milliarden Euro in den Markt pumpen. Das ist…
Freitag - Erste Forex-Broker pleite – wenn das Unerwartete geschieht (Ausgabe vom 16.01.2015)
Der Schritt der Schweizer Nationalbank, die Bindung an den Euro aufzugeben, hat dramatische Folgen. Der britische Broker Alpari UK musste Insolvenz anmelden, und selbst ein Broker in Neuseeland, Global Brokers, stellt den Betrieb ein. Weltweit sind weitere Forex-Broker in Schieflage geraten – es kann sogar sein, dass das noch wesentlich größere Wellen schlägt. Selbst der größte US-Forex-Broker FXCM hat durch...
Börsenüberblick
DAX
Der DAX hatte sich zunächst in der Nähe der oberen Begrenzung seines aktuellen Rechtecks (9.379 bis 10.345 Punkte) an einer grau gestrichelten Trendlinie den Kopf gestoßen und war anschließend zurückgefallen (roter Pfeil).
Dies war ein erstes kleines Schwächesignal. Bullisher wäre es gewesen, wenn er diese Linie dynamisch überwunden hätte und erst danach diese Schwächesignale aufgetaucht wären. Doch mit freundlicher Unterstützung der EZB überwand er die Rechteckgrenze bei 10.345 Punkten und sendete damit wieder ein klar bullishes Signal.
Sollte der DAX wieder in das hellblaue Rechteck zurückfallen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass er zunächst noch einmal die 10.000er Marke oder sogar die Mittellinie des Rechtecks bei 9.862 Punkten von oben testet.
Aber das wären nur erste Warnsignale, die eventuell nur eine kleine Konsolidierung einleiten. Insgesamt ist der Ausbruch des DAX auf ein neues Allzeithoch sehr bullish zu werten. Und genauso würde man das auch traden.
Gold
Im Goldpreis konnte man in den vergangenen Tagen einen starken Anstieg beobachten. Dadurch steht der Goldpreis inzwischen an der sehr wichtigen 1.300er Marke. Gleichzeitig notiert er an der oberen Abwärtstrendlinie der Formation, die sich seit Mitte 2013 gebildet hat (blaue Linie).
Solange weder die 1.300er Marke noch die Abwärtstrendlinie nachhaltig nach oben gebrochen werden, bleibt das Bild aus charttechnischer Sicht bearish. Ein nachhaltiger Ausbruch wäre hingegen ein erstes bullishes Signal für das Edelmetall. Insbesondere, wenn sich die Dynamik, die wir seit einigen Handelstagen sehen, fortsetzen sollte.
Allerdings könnte es, selbst wenn die 1.300er Marke und die Abwärtstrendlinie nachhaltig überwunden werden, immer noch nur zu einer Seitwärtsbewegung zwischen ca. 1.200 und 1.400 US-Dollar kommen. Die 1.300er Marke würde dann als Mittellinie fungieren.
Termine der kommenden Woche
(Kalenderwoche 5)
Nachfolgend erhalten Sie eine Auswahl der Termine der kommenden Woche. Eine vollständige Übersicht haben wir für Sie auf unserer Homepage eingestellt. Der Wirtschaftskalender liefert Ihnen neben den Terminen auch noch zusätzliche Informationen.
Montag, 26.01.2015
10:00 - DE ifo Geschäftsklimaindex Januar
Dienstag, 27.01.2015
14:30 - US Aufträge langlebiger Wirtschaftsgüter Dezember
Mittwoch, 28.01.2015
Keine wichtigen Termine
Donnerstag, 29.01.2015
10:00 - EU Geldvolumen Eurozone Dezember
14:30 - US Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)
Freitag, 30.01.2015
15:45 - US Einkaufsmanagerindex Chicago Januar