Inhaltsverzeichnis
- Wochenrück- und Ausblick
- Die Woche aus Sicht des "Steffens Daily"
- Börsenüberblick
- Termine der kommenden Woche
Wochenrück- und Ausblick
Verehrte Leserin, verehrter Leser,
zunächst ein Hinweis in eigener Sache: Das Stockstreet-Team befindet bis zum 19. Oktober 2014 in den Herbstferien. Die nächste Ausgabe der Börsenwoche erhalten Sie daher am 26. Oktober 2014.
Die EU-Verbraucherpreise sind im September von 0,4 auf nunmehr 0,3 Prozent gesunken. Wichtiger ist jedoch, dass die Kerninflation (ohne Energie und Nahrungsmittel) unerwartet von 0,9 auf jetzt 0,7 zurückgegangen ist. Damit nähern wir uns weiter der Deflation.
EZB hielt am bisherigen Plan fest und enttäuschte damit einige Anleger
Die Märkte setzten daher vermehrt darauf, dass die Europäische Zentralbank (EZB) gezwungen sein würde, Staatsanleihen aufzukaufen. Doch die Notenbanker blieben am Donnerstag bei ihrem bisherigen Plan und gaben lediglich weitere Details dazu bekannt. Entsprechend lösten einige Anleger enttäuscht ihre zuvor eingegangenen spekulativen Positionen auf, wodurch es zu stärkeren Kursreaktionen an den Börsen kam.
Die Berichtssaison zum dritten Quartal wird nun sehr wichtig sein
Da wohl weder die EZB noch die US-Notenbank Fed in den kommenden Wochen Änderungen an ihrem jeweiligen Kurs vornehmen werden, wird nun die neue Berichtssaison zum dritten Quartal die wichtigste Orientierung für die Märkte sein. Diese beginnt „offiziell“ am kommenden Dienstag – traditionell mit den Zahlen des Rohstoffkonzerns Alcoa.
Die bisherige Bilanz des Jahres ist durchwachsen: Die Zahlen zum ersten Quartal fielen äußerst schwach aus. Das zweite Vierteljahr verlief dafür umso stärker, weil es bei den Unternehmensgewinnen einen Nachholeffekt nach dem schwachen Jahresauftakt gab. Daher lässt sich aus diesen beiden Zeiträumen keine klare Tendenz erkennen.
Anleger erhoffen sich eine klare Tendenz
Diese erhoffen sich die Anleger aber jetzt. Denn an den Ergebnissen des dritten Quartals lassen sich die Ergebnisse des Gesamtjahres schon recht zuverlässig ablesen, auch wenn in einigen Branchen das vierte Quartal (Weihnachtsgeschäft!) häufig das stärkste ist.
Außerdem richten die Anleger spätestens nach dem dritten Quartal die Augen auf das kommende Jahr. 2014 ist dann de facto schon abgehakt, und mit den Informationen der Berichtssaison sowie den Konjunkturtendenzen insgesamt lassen sich erste vernünftige Prognosen für die folgenden 12 bis 15 Monate erstellen.
Warum der Oktober mitunter ein „Crash-Monat“ ist
Das ist auch der Grund, warum der Oktober crashgefährdet ist. Denn wenn die Ergebnisse des dritten Quartals enttäuschend ausfallen, dann reagieren die Börsen darauf natürlich mit Kursverlusten, insbesondere wenn die Erwartungen zuvor recht hoch waren.
Aufgrund der bislang wenig überzeugenden Unternehmenszahlen haben die Analysten im Vorfeld der Berichtssaison zum dritten Quartal ihre Schätzungen erneut reduziert (siehe folgende Grafik). Man erkennt bei den Analystenschätzungen inzwischen aber eine Bodenbildung (grüne Linien), die erfreulicherweise auch für 2015 (dunkelblaue Kurve) zu verzeichnen ist.
Allerdings gab es solche „Plateaus“ auch schon in den Quartalen zuvor (siehe rote Linien). Aber als dann die Quartalsergebnisse und insbesondere die Ausblicke der Unternehmen doch wieder schwächer ausfielen, sackten die Schätzungen schnell wieder ab.
Trügerische fundamentale Ruhe
Während des gesamten hier abgebildeten Zeitraums stiegen jedoch die Aktienmärkte und damit auch die Diskrepanz zwischen Gewinnerwartungen (Kurven in der Grafik) und steigenden Bewertungen. Das kann sich nicht endlos fortsetzen.
Korrektur wird wahrscheinlicher
Hinzu kommt, dass immer mehr (Internet)Firmen wieder an die Börse drängen. Erst Alibaba in den USA, dann Zalando und Rocket Internet in Deutschland. So ein bisschen werden Erinnerungen an den Neuen Markt wach. Doch es dürfte noch etwas dauert, bis der IPO-Markt wieder derart massiv überhitzt ist wie zur Jahrtausendwende. Und trotzdem sollte man die Börsengänge genau im Auge behalten. Sie könnten auch ein Warnsignal für eine Zwischenkorrektur sein. Schließlich sind die US-Indizes überkauft und kämpfen nach wie vor mit sehr wichtigen Widerständen.
Viele Grüße und schöne Herbstferien
Ihr
Stockstreet-Team
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Die Woche aus Sicht des "Steffens Daily"
Montag - Vor der Zahlenflut
In der vorigen Woche gab es vergleichsweise wenige Konjunkturdaten. Das ändert sich massiv in den kommenden Tagen. Es kommt sogar eine wahre Zahlenflut auf die Anleger zu. Und auch die Notenbanken werden wieder im Fokus der Aufmerksamkeit stehen. In den USA geht es am Mittwoch mit dem ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe los. Sein Pendant für das Dienstleistungsgewerbe folgt am Freitag. Beide Konjunkturbarometer signalisieren...
Dienstag - Deflation, ein fallender Euro und der DAX vor der Entscheidung
Die EU-Verbraucherpreise sind im September wie erwartet von 0,4 auf nunmehr 0,3 Prozent gesunken. Wichtiger ist jedoch, dass die Kerninflation (ohne Energie und Nahrungsmittel) unerwartet von 0,9 auf jetzt 0,7 zurückgegangen ist. Damit nähern wir uns weiter der Deflation. Während der Rückgang der Verbraucherpreise noch auf die sinkenden Energiepreise zurückzuführen ist, ist der Rückgang der Kerninflation auf…
Mittwoch - DAX & Euro – doppelt um die Ecke gedacht
Erst Alibaba in den USA, dann Zalando in Deutschland und Rocket Internet steht für morgen bereits in den Startlöchern – immer mehr Internetfirmen drängen wieder an die Börse. Ja, so ein bisschen werden Erinnerungen an den neuen Markt wach. Zumindest liest man diesen Vergleich im Moment häufiger. Dies ist zunächst einmal ein Zeichen dafür, wie sehr sich die Geschehnisse um den Neuen Markt in Köpfe der Anleger eingebrannt haben. Denn wir kennen die Börse, sie greift…
Donnerstag - Ein mulmiges Gefühl, aber keine SKS im DAX…
Ich muss zugeben, dass ich mir leichte Sorgen mache, denn mir gefällt die Marktentwicklung zurzeit nicht. Das liegt weniger an irgendwelchen geopolitischen oder geoökonomischen Gegebenheiten, es ist eher die Gesamtsituation, die mich vorsichtig stimmt. Es hat unter anderem damit zu tun, dass die großen Indizes mittlerweile alle an wichtigen Marken stehen und offensichtlich große Schwierigkeiten haben, diese zu überwinden. In solchen Fällen können…
Freitag - Die Gegenüberstellung der Bullen- und Bärenargumente (Ausgabe vom 26.09.2014)
Schauen wir uns heute mal eine Auswahl der zurzeit wesentlichen Argumente von Bullen und Bären an. Für weiter steigende Kurse spricht, dass der DAX nach einer langen Aufwärtsbewegung seitwärts konsolidiert und der große Aufwärtstrendkanal noch vollkommen intakt ist. In den meisten Fällen stellen Seitwärtsbewegungen in einem Aufwärtstrendkanal lediglich eine Konsolidierung dar. Aber es gibt natürlich auch Argumente auf der Bärenseite...
Börsenüberblick
DAX
Im DAX kam es nach der EZB-Sitzung zu weiter fallenden Kursen. Damit steht nun erst einmal erneut die 8.896-Punkte-Marke als nächstes Kursziel im Raum (siehe blaue Linie im folgenden Chart). Zudem zeichnet sich inzwischen eine mögliche symmetrische Formationsentwicklung ab, die an eine große Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS) erinnert - wobei die linke Schulter aus multiplen Schultern besteht, was aber nicht ungewöhnlich wäre.
Allerdings fehlt für eine SKS – abgesehen von der dafür nicht relevanten Umsatzspitze am Juni-Verfallstag – der Umsatzanstieg im Hoch, also im Bereich des Kopfes (K) (gelber Kreis). Dieser ist aber eine unbedingte Voraussetzung. Und da er fehlt, kann man mit Sicherheit sagen: Es liegt im DAX keine SKS vor!
Wir wissen aber, dass Charts einen gewissen Hang zur Symmetrie haben. Wenn man also die Symmetrie weiterdenkt, könnte dennoch ein SKS-ähnlicher Verlauf entstehen, wie er mit der rot gestrichelten Linie angedeutet ist.
Somit ist es fast egal, ob es eine SKS ist oder nicht. Wenn die blaue Linie bei 8.896 Punkten nach unten gebrochen wird, wird es bearisher. In diesem Fall sollte man mit DAX-Kursen bei 8.000 oder gar 7.777 Punkten rechnen.
Allerdings sollte man die aktuell hohe Gefahr von größeren Fehlsignalen beachten. Denn im Rahmen der aktuellen Seitwärtsbewegung ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie an der 8.896er Marke fortgesetzt wird.
S&P500
Vor einer Woche konnten Sie hier an dieser Stelle lesen: „Weil die Kurse im S&P500 in diesem Jahr schon gut gelaufen sind, gibt es aus charttechnischer Sicht durchaus die Gefahr eines stärkeren Rücksetzers“. Dazu der Blick auf den Target-Trend-Chart:
Der S&P500 war in das dunkelblaue Rechteck unterhalb von 1.952 Punkten zurückgefallen und hatte dabei gleichzeitig die grüne Aufwärtstrendlinie gebrochen. Doch die Kurse konnten sich anschließend überraschend schnell erholen und in das hellblaue Rechteck zurückkehren. Nun steht der Index exakt an der rot gestrichelten Konsolidierungslinie.
Scheitert der Kurs an diesem Widerstand und fällt er dann erneut in das untere Rechteck, dann muss man mit einem Erreichen der Mittellinie bei 1.908,5 Zählern rechnen, sobald auch noch das jüngste Tief bei 1.926 Punkten unterboten wird. Fällt der Kurs auch noch unter die Mittellinie und damit unter das Tief von Anfang August, kann man von einem Trendwechsel sprechen. In diesem Fall wäre das hier vor einer Woche geschilderte längerfristige Szenario umso wahrscheinlicher, wonach es zu einem Retest des Ausbruchsniveaus bei ca. 1.500 Punkten und damit zu Verlusten in Höhe von insgesamt 25 Prozent kommen könnte.
Ein Überwinden der Konsolidierungslinie würde dagegen weiteres Aufwärtspotential zunächst bis zur Mittellinie bei 1.995,5 Punkten und damit in Reichweite der runden 2.000er Marke freisetzen.
EUR/USD
Weil die EU-Verbraucherpreise im September von 0,4 auf nunmehr 0,3 Prozent gesunken sind, setzten die Märkte darauf, dass die EZB gezwungen sein wird, Staatsanleihen aufzukaufen. Das belastete den Euro erheblich, der unter seinen wichtigen Widerstand bei 1,266 Dollar gefallen ist.
Damit ist nun das Erreichen der 1,20-Dollar-Marke deutlich wahrscheinlicher geworden. Allerdings ist der Euro bereits deutlich überverkauft, was für eine vorherige Gegenbewegung spricht. Zumal die EZB am Donnerstag den Erwartungen und Spekulationen der Anleger eine Absage erteilte und der Euro damit bereits einen ersten Ansatz zu dieser Gegenbewegung zeigte.
Gold
Der Goldpreis konnte sich kurze Zeit oberhalb von 1.200 US-Dollar stabilisieren, gab dann aber weiter nach. Damit zeigten sich weiterhin keinerlei bullishe Signale – der Kurs befindet sich unverändert unterhalb der zuvor gebrochenen grünen Aufwärtslinie und damit auf dem Weg zu den markanten Tiefs bei rund 1.180 US-Dollar (dicke grüne Linie im Chart).
Man muss daher weiterhin damit rechnen, dass es aufgrund der starken Abwärtsdynamik ein schnelles Wiedersehen mit diesem Niveau gibt. Sollten die Käufer im Bereich der 1.180er Marke von den Verkäufern sogar überrannt werden, sprich diese Marke bricht nach unten, so ist mit noch weiter fallenden Kursen zu rechnen. Das Kursziel läge in diesem Fall sogar leicht unterhalb der 1.000 US-Dollar-Marke.
Aufatmen können die Bullen erst bei einer Rückeroberung der Rechteckgrenze aus der Target-Trend-Analyse bei 1.265 US-Dollar. Die ersten langfristig bullishen Hinweise entstehen sogar erst, wenn der Kurs die 1.400er Marke überwindet.
Termine der kommenden Woche
(Kalenderwoche 41)
Nachfolgend erhalten Sie eine Auswahl der Termine der kommenden Woche. Eine vollständige Übersicht haben wir für Sie auf unserer Homepage eingestellt. Der Wirtschaftskalender liefert Ihnen neben den Terminen auch noch zusätzliche Informationen.
Montag, 06.10.2014
12:00 - DE Auftragseingang Industrie August
Dienstag, 07.10.2014
12:00 - DE Produktion prod. Gewerbe August
Mittwoch, 08.10.2014
08:00 - DE Umsatz verarb. Gewerbe August
Donnerstag, 09.10.2014
08:00 - DE Außenhandel August
13:00 - GB BoE Sitzungsergebnis
14:30 - US Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)
16:00 - US Großhandel August
Freitag, 10.10.2014
14:30 - US Einfuhrpreise September
14:30 - US Ausfuhrpreise September