Inhaltsverzeichnis
- Wochenrück- und Ausblick
- Die Woche aus der Sicht des "Steffens Daily"
- Börsenüberblick
- Termine der kommenden Woche
Wochenrück- und Ausblick
Verehrte Leserinnen und Leser,
am Montag begann mit der Vorlage der Zahlen des Aluminiumkonzerns Alcoa “offiziell“ die Berichtssaison zum zweiten Quartal. Der Kursanstieg im DAX war an diesem Tag jedoch noch nicht hiervon beeinflusst, sondern es handelte sich um eine Aufholjagd. Während der DAX nämlich auf die starken US-Arbeitsmarktdaten am Freitag sehr schwach reagierte, konnten die US-Börsen bis zum Handelsschluss nach oben tendieren (wir berichteten – siehe S&P500-Analyse der Vorwoche). Diese Diskrepanz räumte der DAX am Montag mit einem ordentlichen Kursanstieg aus dem Weg.
DAX - Volatilität hat deutlich abgenommen
Ab da folgte der DAX unserer Erwartung, wonach es “zu einer Marktberuhigung und damit zu einer abnehmenden Volatilität“ kommen sollte. Zwar kam es auch im weiteren Verlauf der Woche immer wieder zu ordentlichen Kurssprüngen, doch die Range, in der sich der DAX die meiste Zeit bewegte, war deutlich enger als in den Vorwochen. Zu erkennen ist dies an den kurzen Kerzen im folgenden Chart, die jeweils die Handelsspanne einer Stunde darstellen.
Vergleichen Sie dies einfach einmal mit den langen Kerzenkörpern im Chart der Vorwoche, den wir Ihnen hiermit noch einmal zum besseren Vergleich präsentieren.
Bernankes Aussagen wurden dieses Mal positiv interpretiert
Die riesige Aufwärtslücke, die am Donnerstag im DAX gerissen wurde und die im Chart oben zu sehen ist, wurde verursacht durch Aussagen Ben Bernankes, die er am Abend zuvor getätigt hatte. Allerdings ging es dabei nicht um das Sitzungsprotokoll der vergangenen Fed-Sitzung oder seine Rede auf einer Konferenz, wie es von anderen Medien vielfach berichtet wurde, sondern um Aussagen, die er danach in einer Frage- und Antwort-Runde gemacht hat.
Am Plan der Fed hat sich so gut wie nichts geändert
Doch diese Aussagen spiegeln eigentlich nur genau das wider, was die Fed schon die ganze Zeit veröffentlicht und was sich auch schon in den Erklärungen vom 19. Juni wiederfindet. Bernanke hat es lediglich noch einmal deutlicher und vielleicht vereinfacht ausgedrückt: Auch wenn die Fed demnächst die Anleihekäufe reduzieren könnte, werden die Zinsen noch für längere Zeit auf ihrem extrem niedrigen Niveau bleiben. Die Wirtschaft braucht auf absehbare Zeit eine sehr expansive Geldpolitik. Wenn diese Aussagen aber eigentlich gleich waren, warum stieg dann der Markt in der Folge so stark?
Darum sind die Kurse so stark gestiegen
Anleger neigen dazu, hysterisch und zuweilen planlos auf alles zu reagieren, was als Nachrichten über die Ticker kommt. Und wenn man sich die Medienberichte rund um die Aussagen Bernankes anschaut, dann erhält man dort die Information, dass der Notenbank-Chef von den Plänen einer restriktiveren Geldpolitik zurückgerudert sei (was aber eigentlich, wie gerade erläutert, nicht der Fall ist).
Aber so funktioniert die Börse, so funktionieren die Medien – Gerüchte, schnelle Begründungen, das wollen die Konsumenten und Anleger und das macht offensichtlich die Kurse. Wenn Sie Erfolg haben wollen, müssen Sie hingegen selber recherchieren und sich eigene Gedanken machen. Nur so können Sie die Masse schlagen - logischerweise.
Ausblick
Der Markt reagierte seinerzeit mit deutlich fallenden Kursen auf die Ankündigung der Fed, dass die Anleihekäufe auslaufen könnten. Nun haben die Märkte die Aussagen Bernankes genau umgekehrt interpretiert, obwohl sich am eigentlichen Plan der Fed nichts geändert hat. Wenn sich diese Erkenntnis bei den Anlegern durchsetzt, könnte es auch wieder zu fallenden Kursen kommen - vielleicht schon, wenn Bernanke seinen halbjährlichen Auftritt vor dem US-Kongress am Mittwoch und Donnerstag hat und seine Aussagen dann wieder genau gegenteilig interpretiert werden.
Die geringere Volatilität, die wir nun in der abgelaufenen Handelswoche gesehen haben, dürfte auch in der kommenden Woche anhalten. Allerdings ist der Wirtschaftskalender wieder etwas voller. Besonders wenn die anstehenden US-Daten weiterhin positiv ausfallen, dürfte dies mit fallenden Kursen quittiert werden, weil die Anleger dann wieder ein schnelleres Ende der Fed-Anleihekäufe fürchten dürften.
Ihr
Stockstreet-Team
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Die Woche aus der Sicht des "Steffens Daily"
Montag - Worauf Sie in der Berichtssaison achten müssen
Heute Abend beginnt mit der Vorlage der Zahlen des Aluminiumkonzerns Alcoa “offiziell“ die Berichtssaison zum zweiten Quartal an den US-Börsen. Für die Börsianer ist das immer eine spannende Zeit, aber diesmal hat der bevorstehende Zahlenreigen eine besonders große Bedeutung. Welche das ist?
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Dienstag - Schluss mit lustig
Es wird viel vom Wissensvorsprung institutioneller Anleger oder sogar Insiderwissen geredet. Dies gehört zu den wirklich leidigen Themen an den Börsen, ist aber keineswegs ein neues Phänomen. Allerdings war dieser zeitliche Wissensvorsprung der institutionellen Anleger früher weitaus größer als heute. Wie ist die Situation jetzt?
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Mittwoch - Charttechnische Langfristanalyse der US-Indizes
Heute werfen wir einen Blick auf die übergeordnete Langfristperspektive der US-Indizes. Zunächst zur Ausgangslage: Mit dem Sprung über sein Allzeithoch bei 1.576 Punkten im April ist der S&P500 aus seiner Seitwärtsbewegung, in die er Ende der neunziger Jahre eingedrungen ist und die seit nunmehr knapp 15 Jahren vorherrschend war, nach oben ausgebrochen. Es kam daraufhin auch zu einem idealtypischen Test des Ausbruchsniveaus von oben. Ist der Ausbruch damit nachhaltig gelungen?
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Donnerstag - Fed, Börsen, Computer und Medien
Vielleicht erinnern Sie sich, ich hatte am 20. Juni behauptet, dass der Markt Ben Bernanke falsch verstanden hat. Der Markt reagierte mit deutlich fallenden Kursen auf die Ankündigung der Fed, dass die Anleihekäufe auslaufen könnten. Am Mittwoch sprach Ben Bernanke nun erneut. Haben die Märkte ihn dieses Mal richtig verstanden?
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Freitag - US-Arbeitsmarktbericht überrascht positiv - Markt fällt
(Ausgabe vom 5. Juli)
Heute wurde der US-Arbeitsmarkt für Juni veröffentlicht. Die Zahl der neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft fiel mit 195.000 deutlich höher aus, als von Analysten erwartet. Auch die Werte für die Vormonate wurden, zum Teil beachtlich, nach oben revidiert. Warum die erste Reaktion wie so oft falsch war?
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Börsenüberblick
DAX
Der DAX hat sich über sein ehemaliges Allzeithoch bei 8.151 Punkten gestreckt, gemäß unserem prognostizierten DAX-Verlauf (siehe rote Linien im Chart).
Grundsätzlich halten wir uns aber nach wie vor innerhalb des Rechtecks (7.447 bis 8.413 Punkte) auf womit kurzfristige, aber auch längerfristige Prognosen kaum möglich sind. Erst wenn der DAX nach oben hin aus dem Rechteck (also über 8.413 Punkte) ausbrechen kann wird es deutlich bullisher, bearish hingegen wird es erst wieder unter 7.447 Punkten, wovon wir nun aber erst einmal komfortabel entfernt sind.
S&P500
Mit dem Sprung über sein Allzeithoch bei 1.576 Punkten im April ist der S&P500 aus seiner Seitwärtsbewegung, in die er Ende der neunziger Jahre eingedrungen ist und die seit nunmehr knapp 15 Jahren vorherrschend war, nach oben ausgebrochen. Es kam daraufhin auch zu einem idealtypischen Test des Ausbruchsniveaus von oben. Mit diesem “Retest“ wurde der Ausbruch bestätigt, zumal der S&P500 seitdem wieder dynamisch ansteigt.
Sollten wir also in den kommenden Wochen eine Fortsetzung der dynamischen Aufwärtsbewegung sehen, spräche das dafür, dass der S&P500 auch noch mehrere 100 Punkte weiter steigen wird.
Nach klassischer Charttechnik wird bei einem Ausbruch aus einem Rechteck (Seitwärtsbewegung) die Höhe des Rechtecks an die Ausbruchslinie angelegt. Dort liegt dann das Kursziel für den neuen Trend.
Die Höhe des betreffenden Rechtecks im S&P500 beträgt ungefähr 800 Punkte. Das Ausbruchsniveau liegt bei knapp 1.600 Punkten. Zusammen ergibt dies also ein theoretisches Kursziel von knapp 2.400 Punkten!
Die Zeichen im S&P500 stehen damit mittel- bis langfristig auf "sehr bullish". Die Sommermonate dürften aber weiterhin noch schwierig bleiben.
EUR/USD
Im Euro ist die Situation unverändert, auch wenn es im Wechselkursverhältnis mit dem US-Dollar in der abgelaufenen Handelswoche zu teils heftigen Kurskapriolen kam. Die Interpretation der Aussagen Bernankes verhalf dem Euro zu einem heftigen Kurssprung von 1,29 auf 1,32 US-Dollar in nur einer Nacht. Die Marke von 1,30 US-Dollar stellte sich dabei aber erneut als Dreh- und Angelpunkt für den Euro heraus, denn der Wechselkurs kehrte kurz darauf an diese Marke zurück.
Langfristig ist inzwischen aufgrund der veränderten Marktsituation (EZB hält an lockerer Geldpolitik fest, Fed plant den Ausstieg) eher mit Kursen unterhalb von 1,30 US-Dollar zu rechnen.
Gold
Auch Gold reagierte auf die Aussagen Bernankes. Dabei wurden wichtige Signale generiert. Zunächst einmal ist Gold aus dem unteren Rechteck (ca. 990-1260 Punkte) wieder nach oben in das nächst höhere Rechteck vorgedrungen. Ein nur kurzes Eintauchen in ein Rechteck kann ein Zeichen dafür sein, dass ein Tief (oder Hoch) ausgebildet wurde.
In diesem Chart etwas schwieriger zu erkennen ist, dass es sich dabei um ein Island-Reversal handelt. Aus diesem Grund nun den Goldchart ohne die Target-Trend-Methoden Linien und vergrößert:
Sie erkennen zwei Gaps (Kurslücken / blaue Rechtecke). So entsteht eine Kursinsel (Island), die von dem restlichen Kursverlauf eben durch diese Kurslücken getrennt ist. Das ist das typische Island-Reversal.
Das Kursziel eines Island-Reversals liegt bei dem Beginn der Minor-Bewegung, die zu dem ersten Gap hingeführt hat. Diese letzte Bewegung vor der Insel beginnt bei etwas über 1.360 Dollar. Da dies auch gleichzeitig ein wichtiger Widerstand ist, können wir also davon ausgehen, dass dieses Niveau anvisiert wird.
Ein Island-Reversal hat eine Eintrittswahrscheinlichkeit von etwas mehr als 70 Prozent. Das bedeutet aber auch, dass in drei von zehn Fällen das Kursziel nicht erreicht wird! Das nur als Hinweis.
Zwar ist es nach wie vor wahrscheinlich, dass wir die 1.000-Dollar-Marke noch sehen werden, doch kurzfristig liegen die Chancen zunächst auf der Oberseite.
Termine der kommenden Woche
(KW 29)
Montag, 15.07.2013
08:00 DE Beschäftigte verarb. Gewerbe Mai
08:00 DE Baupreisindex für Wohngebäude Mai
09:15 CH Erzeuger- u. Importpreise Juni
14:30 US Einzelhandelsumsatz Juni
14:30 US NY Empire State Index Juli
16:00 US Lagerbestände Mai
Dienstag, 16.07.2013
11:00 DE ZEW Konjunkturerwartung Juli
11:00 EU Außenhandel Mai
11:00 EU Inflation Juni
14:30 US Verbraucherpreise Juni
15:15 US Industrieproduktion Juni
15:15 US Kapazitätsauslastung Juni
16:00 US NAHB/WF Hausmarktindex Juli
Mittwoch, 17.07.2013
01:50 JP BoJ Sitzungsprotokoll
11:00 EU Produktion Baugewerbe Mai
14:30 US Wohnbaubeginne Juni
14:30 US Wohnbaugenehmigungen Juni
20:00 US Beige Book
Donnerstag, 18.07.2013
10:00 EU EZB Leistungsbilanz Eurozone Mai
14:30 US Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)
16:00 US Philadelphia Fed Index Juli
16:00 US Frühindikatoren Juni
Freitag, 19.07.2013
08:00 DE Erzeugerpreise Juni