Die Ausgangslage. Mit einem Kursplus von 2,5 Prozent waren die Aktien des Energieversorgers RWE am Donnerstag, 19. Juni 2014, Outperformer im DAX. Am Tag zuvor konnte der Titel bereits um zwei Prozent zulegen. Damit dürfte sich RWE als Wochen-Spitzengewinner ins Wochenende verabschieden.
Die Charttechnik. Der Bereich um 31 Euro gilt als Widerstand. Wird dieser nachhaltig(!) überwunden, dürfte die Phase der Bodenbildung – die seit Winter 2012 andauert – beendet sein. Die Chancen dafür stehen gut, hat der Weekly-MACD Indikator doch ein frisches Kaufsignal generiert. Mit einem Preis von 31,06 Euro (Freitagseröffnungskurs) notiert die Aktie heute bereits 51 Prozent oberhalb seines Tiefs aus 2013; dieses lag bei 20,48 Euro.
Die Hintergründe. Das geweckte Anlegerinteresse an RWE dürfte nicht zuletzt auf eine positive Analystenmeinung von Bernstein Research zurückzuführen sein. Am Mittwoch, 18. Juni, meldete sich das US-Analysehaus zu Wort: „Outperform“ für die RWE-Aktie! So das Rating der Investmentbanker. „Nach einigen schwierigen Jahren im Geschäft mit konventioneller Stromerzeugung sind die Perspektiven für den deutschen Versorgersektor wieder gut…“, so Bernstein-Analyst Deepa Venkateswaran im Rahmen einer Branchenstudie. Venkateswaran geht davon aus, dass sich die Strompreise stabilisieren und sich dadurch Investitionen in Stromnetze auszahlen sollten. Das RWE-Target veranschlagen die „Bernsteiner“ auf 34 Euro glatt.
Die Prognose. Die Versorger waren jahrelang die Verlierer auf dem Kurszettel; Kaufinteressenten fanden sich kaum. Das könnte sich ändern; die besagte – positive – Neubewertung durch Bernstein Research könnte der Attraktivität der RWE-Aktie positive Impulse verleihen. Schließlich liegt das 2014er-Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV; 2014e) mit 13,4 innerhalb eines attraktiven Rahmens, ebenso die Dividendenrendite von aktuell 6,4(!) Prozent bei einer unterstellten Dividendenzahlung von zwei Euro je Anteilsschein.
Charttechnisch betrachtet: Beschließt die RWE-Aktie die Handelswoche oberhalb von 31 Euro, würde dies eine gute Vorgabe für die kommenden Tradingtage liefern. Als erstes Kursziel käme dann der Bereich um 36/37 Euro ins Spiel; ein Widerstandsbereich, der aus 2012 herrührt.
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*) Glossar:
2014e: Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass es sich um geschätzte Werte für das Geschäftsjahr 2014 handelt („e“ = Abkürzung für das englischsprachige „estimated“ = „geschätzt“).
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV): Eine der von Investoren am häufigsten beachteten Aktienkennziffern. Das KGV gibt – kurzgesprochen – an, wie oft der Gewinn je Aktie eines Unternehmens in einem bestimmten Jahr im aktuellen Börsenkurs enthalten ist. Die Berechnung: (Aktueller Aktienkurs) / (Gewinn pro Aktie). Die Interpretation der Fundamentalanalysten: Je niedriger das KGV, desto günstiger ist die Aktie grundsätzlich bewertet. Gleichwohl: Das KGV sollte niemals das einzige Kriterium für einen Aktienkauf darstellen.
MACD: Der MACD („Moving Average Convergence/Divergence”) gehört zu den trendfolgenden Indikatoren. Seine Berechnung erfolgt anhand der Differenz zweier exponentiell Gleitender Durchschnitte; üblich sind zwölf und 26 Handelsperioden. Aus diesem Kurvenverlauf wird wiederum eine „langsamere“ 9-Tagelinie gebildet. Man spricht dann von der Standardeinstellung (12/26/9). Grundsätzlich gilt: Ein Kaufsignal entsteht, wenn die schnellere Linie die langsamere von unten nach oben schneidet, bzw. umgekehrt im Falle eines Verkaufssignals.
Outperform: Englisch für „Übertreffen“. In diesem Falle handelt es sich um einen Begriff aus der Investmentsprache, der als Rating den Begriffen Accumulate und Overweight ähnelt. Diese von Investmentbankern vergebene Einschätzung (Rating) besagt grundsätzlich, dass einem Wertpapier im Vergleich zum Gesamtmarkt bzw. zu einem Sektor höhere Kurschancen zugetraut werden.
Target: Englischsprachige Bezeichnung für „Kursziel“.
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