Die Ausgangslage. Die Aktien der Continental AG machen heute mit einem Minus von 4,1 Prozent von sich reden. Damit führt der Titel am heutigen Montag, 9. November 2015, die Outperformance der schwächsten Titel im Deutschen Aktienindex (DAX) an. Kurs aktuell: 214,85 Euro (9.11.2015; 11:40 Uhr). Welche Auswirkungen hat der Kurssturz auf die charttechnische Ausgangslage?
Die Charttechnik. Nach einem regelrechten Höhenraus zu Beginn des Jahres mit einem (bisherigen) Jahreshoch bei 234,25 Euro (16.3.2015) konsolidierte der Titel über viele Monate hinweg zwischen 200 Euro und 220/230 Euro. Die 200-Tagelinie – bis Mitte August ein Support – wurde am 19. August nach unten durchbrochen (A). Der anschließende Kursrückgang trug die Conti-Aktie bis auf 171,30 Euro (B) (24.9.2015) zurück. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Aktienkurs bereits in einem mittelfristigen Abwärtstrend (C), der bis heute Bestand hat. Und so kam auch der jüngste Erholungsversuch bei 225,80 Euro (D) am 6. November zum Erliegen.
Die Hintergründe. Der Reifenhersteller Continental legte am 9.11.2015 seine Zahlen für die ersten neun Monate 2015 vor. Dabei blieben gerade die Ergebnisse fürs dritte Quartal 2015 hinter den Analystenerwartungen zurück. Diese Quartalszahlen, die nicht dem Konsens der Analysten entsprachen, fallen überdies in eine Zeit angespannter Charttechnik – was es dem Aktienkurs nicht leichter macht, sich nach oben hin zu entwickeln. Wie kann es jetzt weitergehen?
Die Prognose. Der Conti-Kurs notiert aktuell nahe seines intakten Abwärtstrends (C) – hier ist Abgabedruck vorprogrammiert. Nun muss sich die 200-Tagelinie als Support bewähren; diese verläuft bei aktuell 209,38 Euro. Wobei besagter Moving Average nahezu waagrecht verläuft, was die unterstützende Funktion schwächt. Wir rechnen mit einem break out nach unten und mit einem neuerlichen Test der 200-Euromarke. Diese sollte sich als stabilere Unterstützung als der MA(200) erweisen, zumal der wöchentliche Trendfolgeindikator MACD (12/26/9) positiv zu bewerten ist.
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*) Glossar:
200-Tagelinie: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 200 Handelstage wiederspiegelt. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form wiedergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
Break out: Englischsprachige Bezeichnung für „Ausbruch“.
Gleitender Durchschnitt: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen „x“ Handelstage wiederspiegelt; etwa 200 Tage. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form wiedergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
MA(200): Abk. für: Moving Average(200) – gemeint ist damit der Gleitende Durchschnitt von 200 Tagen (200-Tagelinie).
MACD: Der MACD („Moving Average Convergence/Divergence”) gehört zu den trendfolgenden Indikatoren. Seine Berechnung erfolgt anhand der Differenz zweier exponentiell Gleitender Durchschnitte; üblich sind zwölf und 26 Handelsperioden. Aus diesem Kurvenverlauf wird wiederum eine „langsamere“ 9-Tagelinie gebildet. Man spricht dann von der Standardeinstellung (12/26/9). Grundsätzlich gilt: Ein Kaufsignal ergibt sich, wenn die schnellere Linie die langsamere von unten nach oben schneidet, bzw. umgekehrt im Falle eines Verkaufssignals.
Moving Average: Englischsprachige Bezeichnung für Gleitender Durchschnitt.
Outperform: Englisch für „Übertreffen“. In diesem Falle handelt es sich um einen Begriff aus der Investmentsprache, der als Rating den Begriffen Accumulate und Overweight ähnelt. Diese von Investmentbankern vergebene Einschätzung (Rating) besagt grundsätzlich, dass einem Wertpapier im Vergleich zum Gesamtmarkt bzw. zu einem Sektor höhere Kurschancen zugetraut werden.
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