Die Ausgangslage. Mit einem Plus von mehr als 1,4 Prozent (11:00 Uhr) schlängelt sich der Aktienkurs der BMW AG durch den Vormittagshandel des 17. August 2015. Damit gehört der Titel mit zu den stärksten Gewinnern innerhalb des Deutschen Aktienindex (DAX). Aktueller Kurs: 87,40 Euro (11:00 Uhr). Wer – oder was – zeichnet dafür verantwortlich?
Die Charttechnik. Wie gewonnen, so zerronnen: Nach einem glücklichen Start ins Börsenjahr 2015 (A) gewannen die Aktien des Münchener Autobauers bis zum 17. März stolze 37 Prozent an Wert – das bisherige Jahreshoch wurde an diesem Tag mit einem Kurs von 123,75 Euro (B) markiert. Diesem Top folgte eine ausgedehnte Abwärtsbewegung, die bis heute anhält. Nun liegt das Augenmerk der Trader auf den Unterstützungsbereich um 84/85 Euro (C). Der Weekly-MACD-Trendfolgeindikator ist negativ zu interpretieren.
Die Hintergründe. Der ausgeprägte Supportbereich ruft Long-Trader auf den Spielplan! Zudem überraschte am Montag, 17. August, die britische Investmentbank Barclays mit einer Höherstufung der BMW-Aktien von Equal Weight auf Overweight, wobei das Target von 111 Euro auf 118 Euro angehoben wurde. „Angesichts des schwächelnden Fahrzeugabsatzes in China könnte es für die bessere Bewertung der BMW-Aktie zu früh sein“, räumt Aktienanalystin Kristina Church zwar ein, doch sieht sie eine Kaufgelegenheit gerade für langfristig orientierte Investoren. Denn auf aktuellem Kursniveau könnten die „schlimmstmöglichen Annahmen“ bereits eingepreist sein.
Aktuell führen wir den Titel mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 8,5 (2016e). Die Dividendenrendite der Aktie liegt bei noch immer reizvollen 3,9% (2016e).
Die Prognose. Der langfristige Abwärtstrendkanal ist intakt; daran führt kein Weg vorbei. Gleichwohl lockt besagter Unterstützungsbereich um 84/85 Euro zu einem Einstieg auf der Longseite. Dabei reicht – aus charttechnischer Sicht – das Erholungspotenzial vorerst bis an die obere Begrenzung des Abwärtstrendkanals (D) bei dann ~93 Euro bis ~95 Euro – Tendenz: fallend.
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*) Glossar:
200-Tagelinie: Eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 200 Handelstage wiederspiegelt. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form wiedergegeben. Die 200-Tagelinie gilt als einfacher – aber vielbeachteter – Indikator innerhalb der Technischen Analyse.
2016e: Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass es sich um geschätzte Werte für das Geschäftsjahr 2016 handelt („e“ = Abkürzung für das englischsprachige „estimated“ = „geschätzt“).
Break out: Englischsprachige Bezeichnung für „Ausbruch“.
Equity: Englischsprachige Bezeichnung für „Aktie“. Eine andere englischsprachige Bezeichnung für Aktie ist (Stock)Share.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV): Eine der von Investoren am häufigsten beachteten Aktienkennziffern. Das KGV gibt – kurzgesprochen – an, wie oft der Gewinn je Aktie eines Unternehmens in einem bestimmten Jahr im aktuellen Börsenkurs enthalten ist. Die Berechnung: (Aktueller Aktienkurs) / (Gewinn pro Aktie). Die Interpretation der Fundamentalanalysten: Je niedriger das KGV, desto günstiger ist die Aktie bewertet. Gleichwohl: Das KGV sollte niemals das einzige Kriterium für einen Aktienkauf darstellen.
MA(200): Abk. für: Moving Average(200) – gemeint ist damit der Gleitende Durchschnitt von 200 Tagen (200-Tagelinie).
MACD: Der MACD („Moving Average Convergence/Divergence”) gehört zu den trendfolgenden Indikatoren. Seine Berechnung erfolgt anhand der Differenz zweier exponentiell Gleitender Durchschnitte; üblich sind zwölf und 26 Handelsperioden. Aus diesem Kurvenverlauf wird wiederum eine „langsamere“ 9-Tagelinie gebildet. Man spricht dann von der Standardeinstellung (12/26/9). Grundsätzlich gilt: Ein Kaufsignal ergibt sich, wenn die schnellere Linie die langsamere von unten nach oben schneidet, bzw. umgekehrt im Falle eines Verkaufssignals.
Overweight: Englisch für „Übergewichten“. Diese von Investmentbanken vergebene Einschätzung besagt grundsätzlich, dass Investoren eine Aktie – oder eine Branche – im Depot höher gewichten sollen als den Gesamtmarkt.
Support: Englischsprachige Bezeichnung für „Unterstützung“.
Target: Englischsprachige Bezeichnung für „Kursziel“.
Wochenchart: Die Betrachtungsweise basiert auf wöchentlichen Kursdaten. Bei einem Linienchart liefert der jeweilige Wochenschlusskurs seinen Beitrag zum Kurvenverlauf. Im Falle von Kerzencharts bildet jede Kerze („Candle“) das Kursverhalten der betrachteten Handelswoche ab: Montagseröffnungs- und Freitagsschlusskurs; Wochenhoch und -tief.
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