Freitag, 13. Juni 2008
In dieser Ausgabe:
von Jochen Steffens
Die meisten Trader kennen das aus ihrer Anfangszeit: Kaum war uns das Glück einmal hold und hat uns einen unverhofft großen Gewinn beschert, gelangte man schon komplett durcheuphorisiert zu der sicheren Überzeugung, dass man es als Trader „echt drauf hat“. Mit dieser leichten Selbstüberschätzung stürzte man sich unverhohlen auf den nächsten Trade und ging natürlich ein etwas zu hohes Risiko ein. Vielleicht war man auch einfach nur etwas unkonzentriert, während man die Gewinne der nächsten drei Jahre hochrechnete. Auf jeden Fall kommt, was kommen muss – den Trade zerfetzt es und das Tagwerk beschließt man als kleines Häufchen Elend.
Erst mit der Zeit lernt man an der Börse der Euphorie genauso zu misstrauen, wie der Börse selbst.
Das Beste was uns passieren konnte?
Genauso scheint es unseren Jungs gestern gegen Kroatien gegangen zu sein. Offensichtlich hat der klare Sieg gegen Polen und die folgenden, fast schon euphorisch positiven Kritiken der Mannschaft nicht gut getan. Sicherlich, Kroation ist nicht Polen – aber trotzdem, irgendetwas stimmte mit der deutschen Mannschaft gestern Abend nicht. Und ich vermute, es war das gleiche Phänomen, das wir Trader so gut kennen.
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An den Börsen lernt man nur über den Schmerz. So folgen auf solche Fehltrades meistens wieder eine Reihe guter Trades. Schließlich wird man in der folgenden Zeit höchst konzentriert und umsichtig agieren. Und so wird es hoffentlich auch beim Fußball sein. Zudem ist es natürlich für die deutsche Mannschaft besser, diesen Fehler in der Vorrunde gemacht zu haben. Jetzt kann sie ihn noch ausbügeln, später wäre das nicht mehr möglich. Vielleicht war also das verlorene Spiel gestern das Beste, was den Deutschen passieren konnte.
Der Nasdaq100 und seine Gaps
Der Nasdaq100 hat gestern an einer sehr wichtigen Unterstützung sein vorläufiges Tief gefunde. Anschließend zeigte sich eine deutliche Aufwärtsdynamik, welche sich heute fortsetzt.
Diesen Chart habe ich Ihnen hier bereits vor einer Woche vorgestellt. Das Problem im Nasdaq100 sind nach wie vor diese großen Kurslücken (Gaps), die noch offen sind (grüne Rechtecke). Gerade im Nasdaq100 haben diese Gaps eine ungewöhnlich hohe Anziehungskraft. Weit über 90 % der Gaps im Nasdaq100 werden geschlossen. Die eigentliche Frage ist nur: „Wann“.
Diese eine rote Linie, an der die Kurse gestern abgeprallt sind, ist im Moment die entscheidende Signallinie im Nasdaq100. Fällt diese, müssen wir zunächst damit rechnen, dass das große Gap geschlossen wird. Allerdings würde ich dann auch davon ausgehen, dass auch noch das Gap bei 1800 Punkten anvisiert wird.
Sollten jetzt die Kurse weiter ansteigen und dann im Anschluss sogar die 2060 Punkte Marke überwinden, wird es wieder wesentlich bullisher.
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von Jochen Steffens
Die Verbraucherpreise sind im Mai um 0,6 % gestiegen. Analysten hatten mit einem Anstieg um 0,5 % gerechnet, nach +0,2 % im Monat zuvor. Auf das Jahr gerechnet kletterten die Verbraucherpreise um 4,2 %. Erwartet wurde hingegen nur eine Jahresteuerung in Höhe von 3,9 %. Deutliche inflationäre Hinweise, die auf die Preisentwicklung im Energie- und Nahrungsmittelsektor zurückzuführen sind. Aber auch ohne diese beiden Faktoren stieg die Kernrate in den USA um 0,2 % (zuvor 0,1). Das lag in den Erwartungen. Auf Jahressicht ist ein Anstieg von +2,3 % zu verzeichnen.
Der vorläufige Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan für die USA notiert im Juni bei 56,7. Erwartet wurde er im Bereich 57,5 bis 59,5. Im Vormonat hatte der Index noch bei 59,8 notiert. Trotz Steuercheck, die Stimmung in den USA sinkt, das wird sich mittelfristig auf den Konsum auswirken.