Gold und Öl im Chart
von Jochen Steffens
Aufgrund mehrerer Anfragen von Lesern hier ein Update zur Entwicklung des Goldpreises. Am 28.07.2010 hatte ich auf den Bruch des Aufwärtstrends hingewiesen und verschiedene Szenarien vorgestellt.
Der Bruch ist hier mit einem blauen Pfeil gekennzeichnet. Wie Sie erkennen, führte dieser Bruch des Aufwärtstrends bisher noch nicht, wie es nach klassischer Charttechnik zu erwarten gewesen wäre, zu einem Ende des Trends. Vielmehr lief der Goldpreis zurück in den Trendkanal und anschließend wieder an das alte Hoch.
Überlegenheit der Target-Trend-Methode
Hier sieht man, dass die Target-Trend-Methode der klassischen Charttechnik überlegen ist, denn ich schrieb damals: "Gold hat am oberen Rechteck (blau) einen kleinen Fehlausbruch hingelegt. Anschließend sackte der Kurs auf die untere Begrenzungslinie dieses Rechtecks. Das ist typisch für Konsolidierungen wie auch für Tops. Wird diese untere Begrenzungslinie nun nachhaltig nach unten gebrochen, gilt der Trendbruch auch aus Sicht der Target-Trend-Methode als vollzogen." (siehe hier)
Und genau dieses Signal hat der Goldpreis nicht geliefert. Für den Fall, dass die untere Rechteckkante nicht oder nur kurz (Fehlsignal) gebrochen wird, hatte ich ein weiteres Szenario entworfen, eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation. Aber mit dem Anlauf an die obere Rechteckkante und derem erneuten Überschreiten ist dieses Szenario hinfällig. Damit ist nun wieder alles offen (deswegen auch das Update).
Die verschiedenen Entwicklungen
Zunächst die bullishe Variante: Schafft es der Goldpreis, das nächst höhere Rechteck zu erobern, wäre sofort die obere Begrenzung bei 1.337 Punkten das nächste Kursziel. In diesem Fall wären die bearishen Signale der vergangenen Monate zunächst wieder hinfällig.
Die bearishe Variante: Sollte der Goldpreis hingegen nachhaltiger an der 1.250er Marke scheitern, gehe ich davon aus, dass er wieder zur unteren Rechteckbegrenzung bei 1.164 Punkten läuft. Damit wäre er dann endgültig in eine Seitwärtsbewegung zwischen 1.164 und 1.250 Punkten übergegangen. Verwunderlich wäre das nicht, da sich mittlerweile die meisten Anlageklassen in Seitwärtsbewegungen befinden (siehe auch unten die Analyse zum Ölpreis). Es käme dann für die weitere Prognosen darauf an, in welche Richtung Gold dieses Rechteck nachhaltig verlassen wird. Immer auch unter dem Hinweis, dass Fehlausbrüche bei Seitwärtsbewegungen eher die Regel als die Ausnahme sind.
Die große Topformation
Scheitert Gold hingegen an der 1.250er Marke nachhaltig und unterschreitet anschließend noch die 1.164er Marke, könnte sich eine große Topformation bilden. Ich habe einmal den idealtypischen Verlauf dieser großen Top-Formation mit den rot gestrichelten Linien eingezeichnet. Aber das ist zurzeit eher noch eine theoretische Betrachtung.
Fazit
Gold steht wieder an den Hochs und damit an einer wichtigen Marke. Im Moment scheint es noch Schwierigkeiten zu geben, den 1.250er Widerstand nachhaltig zu überwinden. Hier wird es demnach jetzt sehr spannend.
Ölpreis ohne Ziel
Um den Reigen der Charttechnik in dieser Woche abzuschließen, werfen wir nach vielen Monaten wieder einmal einen Blick auf den Ölpreis. Auf diese Idee hatte mich heute ein Kollege beim Mittagessen gebracht. Doch der Chart zeigt sofort, warum ich so lange nichts dazu geschrieben habe:
Der Ölpreis dümpelt seit Anfang Mai, ähnlich wie die Aktien-Indizes, in einer engen Seitwärtsspanne vor sich hin. Aber das macht auch Sinn. Wenn die Indizes ansteigen, tun sie dies, weil Anleger darauf hoffen, dass sich die US-Wirtschaft erholt. Wenn sich die US-Wirtschaft erholt, wird das einen positiven Effekt auf die Weltwirtschaft haben. Und wenn die Weltwirtschaft boomt, wird die Ölnachfrage anziehen, sprich der Preis steigen.
Es ist so gesehen nur logisch, dass sich der Ölpreis ähnlich wie die Indizes verhält. Das wird sich höchstens dann ändern, wenn externe Einflüsse auftreten: Ein Grund wäre zum Beispiel eine Zuspitzung im Konflikt mit dem Iran. Doch ich denke nicht, dass es dazu vor den US-Kongresswahlen kommen wird.
Viele Grüße
Jochen Steffens
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