Seitwärtsbewegung in Gefahr
von Jochen Steffens
Tja, der erhoffte Obama-Effekt verpuffte gestern wider Erwarten an den Börsen und wandelte sich stattdessen in pures Grauen um. Die US-Indizes schlossen gestern weit im Minus, gerade bei den Bankenwerten herrschte Ausverkaufsstimmung. Ganz ehrlich, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich dachte, das „Yes, we can“ würde auf die Börsen übergreifen. Für etwas weit hergeholt halte ich allerdings Meldungen, die besagen, dass die Antrittsrede Obamas die Börsen enttäuscht haben soll.
Neue, alte Ängste
Wenn man sich die Verlierer des gestrigen Handelstages (Dienstag) anschaut, so standen die Banken im Vordergrund. Die Finanzkrise lebte nach den schlechten Nachrichten wieder in den Köpfen der Anleger auf und schürte neue Ängste. Diese sind auch berechtigt. Wenn eine weitere, große Bank zusammenbricht, wird es so richtig eng werden. Das könnte einen Tsunami-Effekt auslösen. Aber auch die Sorge um weitere Verstaatlichungen lässt Anleger aus Bankentiteln fliehen.
Unterdessen haben die Kurse einzelner Banktitel aberwitzige Niveaus erreicht. Man könnte fast sagen, die Verstaatlichung des gesamten Bankensystems wird bereits eingepreist. Diesem Risiko stehen hohe Chancen gegenüber, für den Fall, dass wir das Schlimmste hinter uns haben.
IBM stützte die Märkte
Heute konnten sich die weltweiten Indizes etwas erholen. Die Zahlen des Technologiegiganten IBM überraschten positiv. Offenbar hat das Unternehmen noch keine Probleme mit der Wirtschaftskrise. Es äußerte sich sogar zuversichtlich zum weiteren Jahresverlauf. Die Hoffnung, dass vielleicht doch nicht alles so schlimm sei, wie es die Berichtssaison bisher erahnen ließ, führte zu Käufen.
Dabei sollte man die heutigen Kursgewinne nicht überbewerten. Schließlich war es erst der erste positive Tag nach zehn Verlusttagen in Folge. Dafür fällt der Anstieg bisher eher kläglich aus. Hier muss natürlich mehr passieren, bevor die Bullen wieder Hoffnung schöpfen dürfen.
Brenzlige Situation
Wenn man sich anschaut, wo der DAX gerade steht, wird die Brenzligkeit der aktuellen Situation bewusst:
Wir sind wieder an der unteren Begrenzung der Seitwärtsbewegung angelangt. Sehr schön ist zu erkennen, dass der Umsatz seit den Oktobertiefs relativ gleich bleibend bei leicht sinkendem Niveau verläuft. Das ist typisch für eine Seitwärtsbewegung. Insofern müsste man eigentlich darauf traden, dass die Seitwärtsbewegung weiter geht. Das Chance/Risiko Verhältnis in einer Seitwärtsbewegung steht immer zu Gunsten ihrer Fortführung. Schließlich läuft der Kurs viele Male zwischen den Extremen hin und her, bricht aber nur einmal aus. Langfristig wird man sich somit immer besser stehen, auf eine Fortsetzung zu traden, da man viele Male richtig liegen wird, aber nur einmal je Seitwärtsbewegung falsch.
Eigentlich...
Das Problem ist, wenn die Börsen nicht bald anfangen, auf die Wirkung der US-Konjunkturprogrammes zu spekulieren, wird es, wie ich schon am Montag angedeutet habe, wirklich eng. Viele positive Nachrichten werden wir von der US-Berichtssaison nicht zu erwarten haben. Zudem sind Konsolidierungsformationen, zu denen Rechtecke gehören, in den meisten Fällen Fortsetzungsformationen. Fortgesetzt wird die vorherige Trendbewegung, sprich die Abwärtsbewegung.
Fasst man das zusammen, ergibt sich eine in etwa ausgeglichene Wahrscheinlichkeit. Ich würde also, bevor ich hier investiere, deutlichere Signale in die eine oder andere Richtung abwarten.
Die 4.000 wird es nicht
Zwei Dinge sind dabei nahezu sicher. Erstens: Die Entscheidung wird in den nächsten Tagen fallen. Zweitens: Das unwahrscheinlichste Szenario ist, dass der DAX genau auf der 4.000-Punkte-Marke aufsetzt und dann dreht.
Entweder dreht er jetzt schon, bevor alle einsteigen können oder es kommt zu einem falschen Ausbruch nach unten, der alle aus dem Markt treibt, und erst dann drehen die Kurse. In diesem Fall steigt aber die Gefahr, sprich die Wahrscheinlichkeit, eines nachhaltigen Ausbruchs nach unten ebenfalls erheblich an. Was mit zudem noch fehlt, ist die totale Kapitulation der Anleger, die wir zum Beispiel Ende 2002 gesehen haben.
Tja, wann macht es die Börse einem auch schon einfach?
Viele Grüße
Jochen Steffens
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