Messe-Indikatoren und BIP-Rückgang
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Messe-Indikatoren und BIP-Rückgang
von Jochen Steffens
Morgen geht es nach Stuttgart und deswegen noch einmal der Hinweis: Am Donnerstag und Freitag erscheint kein Steffens Daily!
Ich bin gespannt, wie sich die Messe darstellt. Natürlich werde ich für diejenigen unter Ihnen, die nicht auf der Invest sind, die verschiedenen Messeindikatoren analysieren. Wie ist die Stimmung unter Analysten, Kommentatoren und Anlegern? Ein wichtiges aber nicht ganz ernstzunehmendes Indiz für die Marktstimmung ist auch der bekannte Hostessenindikator. Je mehr Hostessen eingestellt werden und je leichter eben diese bekleidet sind, desto bullisher beziehungsweise euphorischer ist die Stimmung bei den Ausstellern. Damit gehört der Hostessenindikator eindeutig zu den Kontraindikatoren. Angesichts der aktuellen Krise werden in diesem Jahr wohl kaum Hostessen zu finden sein und diese tragen dann entsprechend der Stimmung alle bodenlang... Davon aber mehr, wenn ich wieder zurückkomme.
BIP soll um 6 % schrumpfen
Heute ist zu hören, dass die großen Wirtschaftsforschungsinstitute davon ausgehen, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr sogar um 6 % einbrechen soll. Das wäre ein Rückgang, den wir seit der Gründung der Bundesrepublik nicht erlebt haben. Das eigentliche Gutachten wird aber erst morgen veröffentlicht. Die Regierung wird auf Basis dieses Gutachtens in der nächsten Woche ihre Wirtschaftsprognose vorstellen. Hier soll wohl nur eine 5 vor dem Komma stehen.
Heute konnte ich zu diesem Thema beim Bäcker ein Gespräch belauschen: „Krise, Krise – ich kann das Wort nicht mehr hören. Ich merke nichts von einer Krise! Es hat sich doch nichts Entscheidendes verändert. Alles nur Panikmache.“
Man könnte etwas das Gefühl bekommen, dass in den letzten Jahren vielleicht zu oft „Panik“ von den Medien und Politikern verbreitet wurde. Nun nimmt die Krise kaum einer ernst. Nur, es ist vollkommen normal, dass eine derartige Krise bei der Bevölkerung erst zeitversetzt ankommt. Es kann Monate und Jahre dauern, bis die Auswirkungen auch bei dem überwiegenden Teil der Bevölkerung angekommen sind.
Zeitversetzte Wirkung
Es handelt sich schließlich nicht um einen Salamicrash wie im Jahr 2000-2003 sondern um einen richtigen Crash. Aber selbst im Jahr 2000 haben die meisten noch nichts von Krise gespürt. 2001 wurde vom 11. September überschattet, ansonsten hätte man auch da noch nicht viel von der Krise mitbekommen. Erst 2002-2005 rückte die Krise bei der Masse der Menschen in Deutschland ins Bewusstsein. Und zu diesem Zeitpunkt hellte sich die Stimmung an den Börsen bereits wieder auf. Ich kann mich noch gut erinnern, dass bis Ende 2004 der überwiegende Teil der Analysten und Journalisten noch mit dem Weltuntergang beschäftigt war.
Und das ist schließlich auch der Grund, warum ein erfolgreicher Anleger antizyklisch zur Masse handeln muss. So gesehen sind solche Aussagen beim Bäcker eigentlich ein Hinweis darauf, dass es noch zu früh für einen neuen Bullenmarkt ist.
Steuereinnahmen sollen deutlich zurückgehen
In den Rahmen der Zeitverzögerung passt auch, dass die Schätzungen für die Steuereinnahmen in Deutschland alarmierend ausfallen. So sollen nach Angaben der Berliner Zeitung Steuerexperten davon ausgehen, dass Bund, Länder und Gemeinden bis 2013 bis zu 200 Mrd. Euro weniger einnehmen, als bisher erwartet. Im Jahr 2009 soll es zu einem Rückgang um 25 - 30 Mrd. Euro bei den Steuereinnahmen kommen. Sollte das tatsächlich so eintreffen, wird man 2013 auch beim Bäcker nicht mehr über Panikmache schimpfen. Sobald der Staat anfängt, Sparmaßnahmen beschließen zu müssen, wird es mit dem Wirtschaftswachstum schwierig.
Warum gerade jetzt eine Wahl gewinnen?
Bei diesen Nachrichten schweiften meine Gedanken etwas ab. Wenn ich Chef eine Partei wäre (Gott bewahre mich davor, dass das jemals passiert), würde ich versuchen, bei der nächsten Bundestagswahl meine Gegner an die Macht zu kriegen. Denn wenn diese Krise sich ausweitet, wird die nächste Regierung keine schöne Zeit erleben. Vielleicht war das ja auch ein Grund dafür, warum die Republikaner in den USA bei der letzten Wahl... Aber nein, das geht ja schon fast in die Richtung Verschwörungstheorie.
Ich wünsche Ihnen für die nächsten Tage alles Gute
und würde mich natürlich freuen, Sie am Samstag um 13.00 Uhr in Stuttgart am Stand der Deutschen Bank (X-Markets) begrüßen zu dürfen.
Viele Grüße
Jochen Steffens
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