Bullen am Ruder
von Jochen Steffens
Hinweis: Am Donnerstag den 16.07.09 und Freitag den 17.07.09 bin ich geschäftlich unterwegs. Den nächsten Steffens Daily erhalten Sie somit am nächsten Montag, den 20.07.09.
Zum Markt:
Oh lala, da holt der DAX aber zum Paukenschlag aus. Es ist als würde jemand rufen: „Kaufen Sie jetzt Aktien, morgen sind keine mehr da!“. Natürlich werden gerade auch viele Shorties, die nach den vermeintlich klaren Bärensignalen mit zu großen Positionen auf fallende Kurse gesetzt hatten, aus ihren Positionen getrieben. Sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt. Hintergrund für den heutigen Anstieg war unter anderem, dass Intel einen überraschend positiven Ausblick gegeben hat. Auch das ließ die Hoffnung aufkommen, dass die US-Wirtschaft wieder anspringt. Dazu gleich mehr.
Alles durch
Nicht nur die Nackenlinie der Schulter-Kopf-Schulter-Formation hat der DAX (hier als FDAX) gebrochen, nein, er ist direkt auch noch mit einem Gap-Up über die obere Abwärtstrendlinie des Trendkanals gesprungen. Haben nun wieder die Bullen das Sagen? Wird die 5.000-Punkte-Marke geknackt? Schaut man sich diese vielen Fehlsignale in letzter Zeit an, so sind das eigentlich typische Hinweise auf eine Seitwärtsbewegung. Doch ob nun die Kurse wieder in Richtung 5.200 Punkte laufen, und ob sie dort abprallen oder weiter laufen, das kann ich Ihnen zurzeit nicht sagen. Es ist alles noch sehr undurchsichtig.
Was bedeutet es, wenn die letzten Hochs aus dem Markt genommen werden?
Wichtiger ist aber, was es für eine Bedeutung hätte, wenn der DAX tatsächlich die 5.200-Punkte-Marke nachhaltig überwinden kann und auch die Amis ihre letzten Hochs rausnehmen. Das wäre ein Hinweis darauf, dass der Markt mit einer frühen Erholung der US-Wirtschaft rechnet. Es wäre ebenso ein Hinweis darauf, dass die Anleger auf ein vergleichsweise gutes viertes Quartal hoffen. Und es wäre letztlich auch ein erster Hinweis darauf, dass diese Wirtschaftskrise vielleicht doch kürzer ausfällt, als bisher gedacht.
Was ist mit den Arbeitslosen in den USA?
Ich bin nach wie vor skeptisch. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass der enorme Anstieg der Arbeitslosigkeit in den USA keine Auswirkung in Form einer zweiten rezessiven Welle haben wird. Gerade der US- Dienstleistungssektor ist von gut verdienenden Konsumenten abhängig und hat einen großen Einfluss auf das US-Wirtschaftswachstum. Ich bin mir somit vergleichsweise sicher, dass hier das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.
Was ich jedoch nicht weiß, ist, wie sich der Markt verhält. Reagiert er zurzeit auf wirtschaftliche Aspekte? Oder reagiert er auf die enorme Ausweitung der Geldmenge und auf die niedrigen Zinsen in den USA? Diese Frage kann ich nach wie vor nicht klären. Dazu gehört auch die Frage, wie lange kann eine solche Zinshausse ein negatives Szenario für die US-Wirtschaft überkompensieren kann.
Die momentane Unsicherheit hängt also mit dieser Sondersituation zusammen. Auch wenn viele so tun, als wüssten sie was passiert, ich behaupte, dass niemand zurzeit sagen kann, wie sich diese Rätsel auflösen wird.
Der Nasdaq100 schließt alles...
Und zum Schluss, nur weil es so schön ist: Der Nasdaq100:
Am 02.07.09 hatte er ein Gap gerissen, hier blau eingezeichnet. Diese Kurslücke hat er nun wieder geschlossen. Allerdings hat er heute direkt wieder ein neues Gap aufgemacht (grün). Man darf gespannt sein, wann er dieses Gap schließen wird. Entweder schnell, wenn er zum Beispiel an diesem sehr flachen Abwärtstrend abprallt, oder irgendwann später. Auf jeden Fall belegen auch diese Gaps erneut, wie fast buchhalterisch pedantisch der Nasdaq100 seine Gaps schließt – unglaublich.
Viele Grüße
Jochen Steffens
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US-Konjunkturdaten
von Jochen Steffens
Die US-Verbraucherpreise stiegen im Juni um 0,7% nach einem Plus von 0,1% im Mai an. Die Kernrate stieg um 0,2%, nach einem Plus von 0,1% zuvor. Analysten hatten mit einem Anstieg von 0,6 % und in der Kernrate mit 0,1% gerechnet.
Auf Jahressicht sind die Verbraucherpreise im Juni um 1,4 % gefallen. So stark wie seit 1950 nicht mehr. Hauptgrund hierfür waren natürlich die Energiepreise, die auf Jahressicht um 25,5% gesunken sind.
Wir sehen hier natürlich unter anderem auch einen Einfluss der wieder gestiegenen Energiepreise. Interessant ist jedoch, dass die Kernrate bisher nicht, zeitlich verzögert, zurückgegangen ist. Dies kann jetzt als Hinweis auf eine beginnende Inflation gewertet werden. Das muss beobachtet werden.
Die Industrieproduktion in den USA hat sich im Juni um 0,4% verringert. Analysten hatten mit einem Minus von 0,7% gerechnet. Die Kapazitätsauslastung sank auf 68 %, hier hatten Analysten mit einem Rückgang auf 67,8 % gerechnet.
Hier scheint sich zwar die Dynamik der Abwärtsbewegung abzuschwächen, von einem Trendwechsel kann jedoch noch nicht die Rede sein. Zudem halten wir uns hier immer noch auf sehr, sehr niedrigem Niveau auf.