ISM-Index fällt unter 50 Punkte
von Jochen Steffens
Heute muss ich mich aus terminlichen Gründen etwas kürzer fassen. Wie erwartet fiel der ISM-Dienstleistungsindex schlechter aus, als von den Analysten erwartet. Er fiel mit 48,7 Punkten sogar unter die wichtige 50-Punkte-Marke. Werte unter 50 Punkte weisen auf eine Kontraktion des Dienstleistungsgewerbes hin.
Sehr interessant ist, dass der Dienstleistungsindex zurzeit unterhalb des ISM-Index des verarbeitenden Gewerbes notiert. Dazu beide Indizes im Vergleich.
In beiden Indizes haben wir eine starke und dynamische Erholung hinter uns. Der aktuelle Rückgang ist nach dieser enormen Rally erst einmal normal. Der ISM-Index des verarbeitenden Gewerbes notiert dabei noch deutlich über der 50 Punkte-Marke. Die Frage ist also, wie man die aktuelle Schwäche des ISM-Dienstleistungsindex interpretieren soll.
Dienstleistungsindex gewöhnlich stärker
Erst einmal fällt auf, dass der Dienstleistungsindex normalerweise oberhalb des Index des verarbeitenden Gewerbes notiert. Interessant sind die Punkte, in denen sich beide Kurven berühren. An diesen Stellen kommt es fast immer zu einem Trendwechsel. Treffen die Indizes nach einer Aufwärtsbewegung aufeinander, fallen beide Indizes anschließend. Treffen sie nach starken Abwärtsbewegungen aufeinander, steigen sie wieder. Einzige Ausnahme in den letzten 12 Jahren ist der abrupte Einbruch des Dienstleistungsindex Anfang 2008, den man aber als Ausrutscher interpretieren kann.
Die aktuelle Situation
Nach dem Tief der beiden Indizes Anfang des Jahres kam es zu besagter Rally. In deren Schlussverlauf zumindest der „alte“ ISM-Dienstleistungsindex mit dem ISM-Index des verarbeitenden Gewerbes fast parallel lief. Doch nun ist der Dienstleistungsindex deutlich eingebrochen und hat damit angefangen, seine Richtung zu wechseln. Auch diesen Einbruch muss man als „Berührung“ interpretieren. So gesehen liegt die Vermutung nahe, dass nun auch der ISM-Index des verarbeitenden Gewerbes in eine Abwärtsbewegung übergehen wird.
Keinen direkten Einfluss auf den Kursverlauf
Doch aufgepasst: Aus dieser Schlussfolgerung kann man allerdings nicht schließen, dass nun auch die Kurse unbedingt fallen müssen. Ich habe in grau den Dow Jones hinterlegt. Man sieht hier zum Beispiel, dass die beiden ISM-Indizes von 2004 bis 2007 tendenziell gesunken sind, während in dieser Zeit die Aktienkurse weiter anstiegen sind.
Der einzige Hinweis auf eine kursrelevante Interpretation in der derzeitigen Situation entsteht, wenn man die Erholung der Indizes mit der vergleichbaren Erholungen im Jahr 2004 vergleicht. Damals kam es nach dem ersten dynamischen Anstieg der ISM-Indizes ebenfalls zu einem Einbruch im Dienstleistungssektor, während der Index des verarbeitenden Gewerbes zunächst seitwärts notierte und dann erst deutlich zurückging. Die Märkte gingen nach dieser Erholung ebenfalls in eine Seitwärtsbewegung über, die erst endete, als der ISM-Index des verarbeitenden Gewerbes wieder anstieg. Ob dieses eine Beispiel jedoch ausreicht, eine ähnliche Schlussfolgerung für die weitere Entwicklung des Dow Jones zu ziehen, ist zumindest fraglich.
Viele Grüße
Jochen Steffens
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