Wir erkennen zurzeit zarte Warnsignale vom US-Arbeitsmarkt. Nachdem in der vergangenen Woche der US-Arbeitsmarktbericht bereits enttäuschte, zeigen sich nun auch bei den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe in den USA erste Schwächesignale.
Diese stiegen auf 315.000 und damit um 11.000 gegenüber der vorherigen Woche. Analysten hatten einen niedrigeren Wert von lediglich 300.000 prognostiziert. Im folgenden Diagramm dazu erkennen Sie, dass nun auch der Vierwochendurchschnitt (grüne Linie) wieder deutlicher zu steigen beginnt.
Auch beim Vier-Wochenschnitt (grüne Linie) erkennt man nun einen klaren Anstieg. Aber, und das muss gesagt sein, es sind bisher nur erste, sehr zarte Hinweise. Hintergrund für diesen Anstieg kann die Urlaubszeit sein. Vielleicht sind es auch einfach nur die üblichen Schwankungen, die man in den vergangenen Monaten wiederholt beobachten konnte.
Das Szenario
Trotzdem ist das eine wichtige Entwicklung, die unbedingt beachtet werden muss. Der Hintergrund ist einfach erläutert. Die Fed hat einen etwas anderen Auftrag als die EZB. Außer auf die Geldwertstabilität soll die Fed auch auf die Entwicklung auf dem US-Arbeitsmarkt Einfluss nehmen. Sollte die Erholung des US-Arbeitsmarkts, den wir in den vergangenen Monaten beobachten konnten, nun ein nachhaltigeres Ende finden, sinken die Risiken für stärker steigende Zinsen.
Und wie Sie vielleicht wissen, wird genau dieses Thema in den USA zurzeit heftig diskutiert: Wann wird die Fed die Zinswende einleiten? Meines Erachtens sind die Diskussionen wenig zielführend. Die Fed wird sich an ihren Fahrplan halten – und sie wird, sofern sie ihren Fahrplan doch ändert, diese sehr lange im Voraus ankündigen.
Vertrauen in kritischen Zeiten
Alles andere würde der bisherigen Krisen-Politik der Fed, die eben seit einiger Zeit auf Transparenz und Verlässlichkeit ausgerichtet ist, schweren Schaden zuführen. Und gerade in der so fragilen Situation, in der sich die Geldpolitik und damit auch das Wirtschaftssystem der USA noch befinden, ist Vertrauen ein wichtiger Aspekt der Stabilität. Ich bleibe dabei: Hören Sie auf das, was die Fed sagt und nicht auf das, was die vielen verschiedenen Analysten schreiben. Zumindest zurzeit, in dieser Krise, versucht die Fed sich bisher sehr genau an ihren Fahrplan zu halten. Gelegentliche Fehlinterpretation durch diverse Ausrutscher bei Aussagen von Fed Mitgliedern seien dabei einmal außen vor gelassen.
Fazit:
Der US-Arbeitsmarkt muss weiter im Auge behalten werden. Sollte sich herauskristallisieren, dass es sich nicht einfach um eine „Delle“ in der Erholung des US-Arbeitsmarktes handelt, könnte es kritisch werden. Um hier einmal weit vorwegzugreifen: In diesem Fall wird eine Prognose schwierig. Die Märkte könnten einerseits darauf setzen, dass die Geldpolitik expansiv bleibt, andererseits könnte sie dann aber auch die Gefahr einpreisen, dass Geldpolitik der Fed fehlschlägt und die US-Wirtschaft doch wieder in eine Rezession abrutscht. Doch, wie gesagt, für solche Schlussfolgerungen ist es jetzt noch viel (!) zu früh! Also keine Panik! Bisher sind das wirklich nur erste und noch sehr zarte Signale! Aber Sie kennen mich: Ich thematisiere gerne etwas, bevor sich die Masse darauf stürzt, denn sobald das geschieht, ist es in den Kursen bereits eingepreist.
Viele Grüße
Ihr
Jochen Steffens
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