In der neuen Handelswoche setzen sich die Kursverluste im DAX bislang fort. Belastungsfaktor ist dieses Mal der Skandal um manipulierte Schadstoffmessungen bei Volkswagen. Nach Angaben der Umweltbehörde EPA setzte der Autobauer in den USA eine Software ein, mit der Abgastests gezielt manipuliert wurden. Die Dieselfahrzeuge stoßen daher nicht nur beim normalen Betrieb mehr gesundheitsschädliche Stickoxide aus als zu erwarten wäre, sondern würden ohne diese Manipulation vermutlich auch die Tests nicht bestehen.
VW-Aktie bricht an zwei Tagen jeweils um mehr als 20 Prozent ein
Das Unternehmen gestand die Verfehlungen am Wochenende vollumfänglich ein. Die Aktie brach daraufhin am Montag bis im Tief um ca. 11 Uhr um mehr als 21 Prozent ein (linkes, rotes Rechteck im Chart). Anschließend kam es zu einer leichten Kurserholung (grünes Rechteck).
In den Medien ist zu lesen, dass dem VW-Konzern wegen des Manipulations-Skandals eine Strafzahlung von bis zu als 18 Milliarden Dollar droht. Zudem könnten auf VW Rückrufaktionen und Zivilklagen zukommen. In Amerika erfolgen letztere gerne in Form von milliardenschweren Sammelklagen. Volkswagen kappte daher heute die Gewinnprognose für das aktuelle Jahr und legt nach eigenen Angaben rund 6,5 Milliarden Euro als Rückstellungen zur Seite. Dies führte bei der Aktie am heutigen Dienstag gegen Mittag zu einem erneuten Kurssturz um mehr als 20 Prozent (rotes Rechteck).
VW-Skandal belastet den DAX
Beim Blick auf den DAX zeigt sich ein ähnlicher Kursverlauf. Auch hier kam es am Montag zunächst zu Kursverlusten (siehe linkes Rechteck im folgenden Chart) und einer anschließenden Kurserholung (grünes Rechteck). Die Kursverluste fielen hier natürlich deutlich geringer aus, während die Kurserholung stärker als bei der VW-Aktie war. Die heutigen Horrormeldungen, die den gesamten Automobilsektor in Mitleidenschaft zogen, führten dann auch im DAX zu einer zweiten sogar stärkeren Abwärtswelle.
Damit ist eindeutig der Manipulationsskandal von VW der Haupt-Belastungsfaktor für den DAX. Immerhin ist der Automobilsektor eine der wichtigsten Säulen der deutschen Wirtschaft.
Das ganze Ausmaß ist noch längst nicht bekannt
Und das gesamte Ausmaß ist noch längst nicht bekannt. So könnte VW auch in anderen Märkten ähnliche Manipulationen vorgenommen haben. Zudem wäre denkbar, dass andere Hersteller die Abgaswerte ebenfalls manipuliert haben. Daher stehen derzeit alle Autoaktien unter Druck, die gemeinsam den DAX nach unten ziehen.
Zweite Abwärtswelle angerollt?
Der Index hat nach diesen schlechten Nachrichten inzwischen bereits die Mittellinie bei 9.862 Punkten nach unten gebrochen:
Damit könnte eine zweite Abwärtswelle angerollt sein, die möglicherweise das Ausmaß des vorangegangenen Kursrutsches einnimmt. Die aufwärtsgerichtete Korrekturbewegung hat, wie im Steffens Daily vom 9.September beschrieben, genau die 50-Prozent-Marke der vorherigen Abwärtsbewegung abgearbeitet. Damit befinden wir uns weiter im Konsolidierungsmodus. Man kann nun davon ausgehen, dass die Rechteckgrenze bei 9.379 Punkten und damit das Tief der ersten Abwärtswelle angesteuert werden. Wird diese Marke nach unten gebrochen, wäre das ein entscheidendes Signal dafür, dass die zweite Abwärtswelle Fahrt aufnimmt.
Verzerrung durch Sondersituation
Aber: Wir haben es hier aufgrund der Nachrichten um VW mit einer Sondersituation zu tun, welche die Prognosen möglicherweise verzerren können. Der Blick sollte also zurzeit in die USA gehen, da hier die Indizes weniger durch diese Sondereinflüsse beeinflusst sind. Dazu dann aber morgen mehr hier in Ihrem Steffens Daily.
Viele Grüße
Jochen Steffens
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