Im Zuge schlechter Wirtschaftsnachrichten aus China, dem dortigen Kurseinbruch und den Sorgen, dass China in eine Rezession fallen könnte, ist der Ölpreis wieder eingebrochen. Er fiel in den vergangenen Tagen erneut in Richtung 50-Dollar-Marke.
Wenn Sie sich den Chart anschauen, erkennen Sie, dass der Ölpreis tatsächlich bis zur 70-Dollar-Marke gelaufen ist, dort konsolidierte und danach wieder einbrach. Sie erinnern sich? Bei einem Ölpreis von mehr als 70 Dollar soll die US-Fracking-Industrie profitabel arbeiten können. Es verwundert also nicht, dass der Ölpreis bis zu dieser Marke gestiegen ist, sie aber nicht überwinden konnte. Wobei, ich hätte eigentlich damit gerechnet, dass er sie zumindest kurz überwindet, um dann erst etwas später wieder zurückzukommen – aber geschenkt. Dass so genau an dieser Marke das Hoch ausgebildet wurde, ist beachtlich und spricht eigentlich dafür, dass uns diese 70-Dollar-Marke als obere Begrenzung noch eine ganze Weile beschäftigen wird!
Wie tief kann der Ölpreis fallen?
Damit kennen wir die obere Begrenzung, doch wo liegt die untere? Lassen Sie sich durch den Chart nicht verwirren, es ist ein adjustierter Future-Kontrakt. Das führt zu Verzerrungen in der Vergangenheit. Es sieht also nur so aus, als ob der Ölpreis Anfang des Jahres nicht unter die 50-Dollar-Marke gefallen sei. Fakt ist aber, dass er damals sogar deutlich unter diese Marke fiel. Es ist also noch kein neues Tief entstanden. Aber das ist auch nicht so wichtig.
Der Ölpreis kann jetzt sicherlich auch noch auf ca. 45 Dollar fallen. Wenn er aber zwischen 45 und 50 Dollar ein starkes Umkehrsignal ausbilden sollte und dann wieder in Richtung 70-Dollar-Marke steigt, müssen wir davon ausgehen, dass er in den kommenden Monaten/Jahren zwischen ca. 45/50 und 70 Dollar hin und her pendelt (wobei hier auch die Entwicklung des Dollars zu beachten sein wird). Es könnte sich hier somit eine perfekte Tradingrange entwickeln. Das sollte man unbedingt im Auge behalten, denn diese könnte höchst lukrativ werden.
DAX reagiert auf den Ölpreis und den Euro
Interessanterweise fängt im Moment der DAX an, gegenüber den US-Indizes eine relative Stärke zu entwickeln. Das liegt aber nicht nur am Ölpreis, sondern auch an dem wieder schwächeren Euro, beziehungsweise richtiger muss es wohl heißen: an dem wieder stärkeren Dollar.
Wir sehen seit dem Zwischenhoch an der 1,144er Marke, dass die Hochs immer tiefer ausgebildet werden (tiefere Hochs). Das ist häufig ein Zeichen von Schwäche, da die Bullen nicht mehr die Kraft haben, die zuvor erreichten Niveaus wieder zurück zu erobern. Die Grundlinie liegt bei 1,08 Dollar. Wird nun diese Marke nach unten gebrochen, wäre dies das entscheidende Verkaufssignal (absteigendes Dreieck).
Hintergrund dieser Entwicklung ist natürlich, dass die Fed anfangen will, die Zinsen anzuheben, was den Dollar stärkt, während die EZB immer noch einen geldpolitisch extrem expansiven Kurs fährt, die den Euro schwächt.
Ein fallender Euro/starker Dollar bei gleichzeitig fallendem Ölpreis ist quasi der Treibstoff für den DAX, der zu der aktuellen relativen Stärke im DAX führt. Noch ist diese Entwicklung sehr jung, sie steht noch auf tönernen Füßen. Aber es könnte auch der Anfang einer längeren Entwicklung werden, deswegen gehe ich so früh darauf ein.
Doch bevor wir voreilige Schlüsse ziehen, sollten wir zunächst abwarten, ob der DAX die obere Begrenzung der aktuellen Seitwärtsbewegung bei 11.794 Punkten überwinden kann. In der Charttechnik geht es immer hübsch der Reihe nach.
Viele Grüße
Ihr
Jochen Steffens
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