Es gibt immer noch keine Einigung mit Griechenland, das gestrige Treffen der Finanzminister der Eurogruppe ist erst einmal gescheitert. Und das schickte den DAX heute mal eben um mehr als 100 Punkte in den Keller. Allerdings erholte er sich schnell wieder. Gegen Mittag blieb nur ein leichtes Minus. Mit Eröffnung der amerikanischen Indizes kam der DAX dann wieder etwas zurück, da auch die US-Börsen etwas schwächer gestartet sind.
Spielt der Verfallstag eine Rolle?
Normalerweise schauen wir uns die Verfallstagsgrafiken nur zu den großen Verfallstagen (März, Juni, September, Dezember) an, aber dieses Mal wollen wir eine Ausnahme machen. Am Freitag ist kleiner Verfallstag und es scheint ein wenig so, als würde die Verfallstagsgrafik erklären, was ungefähr gespielt wird:
Es gibt zwei relevante Daten:
Zunächst einmal befindet sich an der 11.000er Marke eine sehr große Long-Position (blau), der nur eine kleine Short-Position (rot) gegenübersteht. Es ist davon auszugehen, dass die Stillhalter versuchen werden, diese Position nicht ins Plus laufen zu lassen. Das könnte dazu führen, dass der DAX in dieser Woche bei 11.000 Punkten gedeckelt ist.
Auf der anderen Seite liegt das ideale Abrechnungsniveau bei der 10.700er Marke. Hier befinden sich die größten Short- und Long-Positionen. Und offenbar will sich der DAX dieser Marke nähern.
Es könnte daher also sein, dass es noch ganz andere Gründe für die aktuelle Kursentwicklung gibt: So könnten die Stillhalter versucht sein, Nachrichten ganz gezielt zu nutzen, um ein Abrechnungsniveau in ihrem Sinne zu erzielen.
Taktieren in einem fragilen Markt
Da aber weiterhin sowohl in Griechenland als auch in der Ukraine wichtige politische Entscheidungen anstehen, besteht natürlich jederzeit die Gefahr, dass die Kurse in die eine oder andere Richtung ausbrechen. Da es sich zudem um einen kleinen Verfallstag handelt, dürfte auch die Bereitschaft der Stillhalter eher gering sein, sich gegen den Markt zu stellen. Also Vorsicht mit dieser Analyse, die aber trotzdem etwas hilft, die aktuelle Situation zu verstehen.
S&P500 kämpft mit dem jüngsten Hoch
Beim S&P500 hat sich das Bild immer noch nicht wesentlich verändert. Seit vielen Monaten kämpft er mit der alten Trendlinie (hier blau eingezeichnet). Das geschieht zudem innerhalb eines steileren Aufwärtstrendkanals (grün), dessen Relevanz allerdings nicht sonderlich hoch ist, da er bisher nur an der Mindestzahl von drei Auflagepunkten festzumachen ist. Zudem kann man mit bloßem Auge erkennen, dass sich die Trenddynamik in den vergangenen eineinhalb Jahren verlangsamt hat und diese inzwischen wieder von der blauen Linie bestimmt wird.
Aktuell kämpft der S&P500 mit seinem jüngsten Hoch bei 2.093 Punkten, das er noch nicht so richtig überwinden konnte. Hier fehlt einfach die bei einem solchen Ausbruch notwendige Dynamik. Es muss demnach abgewartet werden, ob diese noch kommt oder der Ausbruchsversuch misslingt. Doch selbst wenn der Ausbruch gelingen sollte, steht sofort wieder die blaue Trendlinie als höchst relevanter Widerstand im Raum. Spätestens an dieser Linie wird es also schwer für den S&P500.
Erst wenn mit Dynamik und steigenden Umsätzen diese Linien nach oben genommen werden, wäre dies ein durchaus beachtliches bullishes Signal.
Viele Grüße
Jochen Steffens
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