Kaum kommen die Kurse etwas zurück, schon verbreitet sich die Sorge unter den Anleger, dass der Aufwärtstrend nun sein Ende findet. Und die Sorge scheint nicht unberechtigt zu sein. Auf der einen Seite sind da die Krisenherde Ukraine und Irak zu nennen, von denen eine potenzielle Gefahr auch für die Börsen ausgeht. Auf der anderen Seite drohen in den USA in den kommenden Jahren steigende Zinsen, und auch das beunruhigt viele Anleger. Zwar zu Unrecht, wie ich hier im Steffens Daily schon einmal dargestellt hatte, aber trotzdem ist das ein Thema.
Und dann läuft der DAX auch noch seit Anfang des Jahres seitwärts. Und ohne Frage können aus Seitwärtsbewegungen auch Tops entstehen. Gab es 2007/2008, vor der Lehman-Brothers-Pleite, nicht auch eine Seitwärtsbewegung im DAX? Alles in allem ist das doch der perfekte Mix für einen möglichen Crash?
Kommt der Crash?
Könnte es also einen Crash geben? Die Antwort auf eine Frage mit dem Wort „könnte“ lautet eigentlich immer: „Ja“. Es kann immer einen Crash geben, zu jedem Zeitpunkt. Das Fiese ist aber, dass ein Crash meistens nicht dann kommt, wenn man meint, ihn kommen zu sehen, sondern eigentlich immer dann, wenn niemand damit rechnet. Das ist schon mal das erste Problem. Aber es muss ja gar keinen Crash geben, auch eine langsame Abwärtsbewegung oder ein mehrjähriges Ende der Aufwärtstrends wären denkbar.
Was also tun?
Wissen Sie, in so einem Fall hilft die Charttechnik ungemein – um ruhig zu bleiben. Ich hatte schon im Zusammenhang mit dem Target-Trend-Chart geschrieben, dass es überhaupt erst leicht bearisher wird, wenn der DAX unter die 9.379-Punkte-Marke fällt, und dass der DAX an einer Konsolidierungslinie angekommen ist und an diesen nun eben einfach Konsolidierungen entstehen.
Aber die Target-Trend-Methode ist sicherlich für manche etwas verwirrend. Es ist nicht leicht, daher nur auf meine Analysen zu vertrauen, dabei will man es doch lieber selbst sehen. Machen wir es uns heute deswegen einmal ganz einfach! Schauen wir uns dazu den aktuellen Aufwärtstrend des DAX an:
Quelle:www.tradesignalonline.com
Sie sehen hier einen perfekt ausgebildeten Aufwärtstrendkanal. Dieser ist sowohl an der oberen wie auch unteren Seite mehrfach bestätigt worden. Ganz ehrlich, so lange dieser Trendkanal noch in Ordnung ist und keine klare Topformation zu erkennen ist, verschwende ich auch nicht eine Sekunde lang einen Gedanken daran, ob irgendwelche Dinge zu einem Crash oder einem Ende dieses Trends führen können.
Das Hoch zu verkaufen
Denn das würde bedeuten, dass man versucht, ganz genau am Hoch zu verkaufen. Und dieses Unterfangen ist absolut sinnlos. Man kann in einem Aufwärtstrend viele Male ein Hoch entdecken, es wird aber schlussendlich nur eines geben. Das absolute Hoch erwischen zu wollen, ist also mit einem denkbar schlechten Chance/Risiko-Verhältnis verbunden und damit sollte man sich als Trader oder Anleger nicht abgeben.
Erst wenn dieser Aufwärtstrend gebrochen wird oder sich eine Topformation entwickelt, fange ich an, mir Gedanken zu machen – allerdings noch keine Sorgen, da im Anschluss noch viele andere Szenarien möglich sind. Es könnte sich ein flacherer Trend herauskristallisieren oder eine längere Seitwärtsbewegung, etc.
Doch der Trend im DAX ist noch eindeutig intakt und da können die Krisen und Katastrophen kommen, wie sie wollen. Bis zur unteren Linie dieses Trendkanals, die aktuell bei 9.360 Punkten verläuft, handelt es sich um eine einfache Konsolidierung. Erst wenn diese untere Linie gebrochen wird, kann aus dem Aufwärtstrend ein Abwärtstrend werden. Und selbst dann war der erste Teil dieses Abwärtstrends nichts anderes als eine Konsolidierung.
Eine klare Antwort
Die Frage in der Überschrift ist also tatsächlich ganz einfach zu beantworten: Wir befinden uns, wenn man das so sieht, mit einer hundertprozentigen Sicherheit in einer Konsolidierung…
Wenn Sie so denken und handeln bleiben Sie viel entspannter, als wenn Sie jede Hysterie, die durch die Medien geprügelt wird, mitmachen. Und es ist dann auch einfacher, sich auf den Fußball zu konzentrieren, denn jetzt geht es los mit der K.o.-Runde. Ich bin gespannt, wie weit wir kommen…
Viele Grüße und ein entspanntes Wochenende
Ihr
Jochen Steffens
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