Im Zusammenhang mit der Krise im Irak ist nun viel über den Ölpreis geschrieben worden. Zum Teil wieder einmal auf diese börsentypisch hysterische Art. Die Irakkrise ist dabei eigentlich nicht das Problem, wie ein Blick auf die langfristige Chartentwicklung verrät.
Wir sehen auf der Oberseite eine sehr dominante Aufwärtstrendlinie (hier schwarz), die im Zuge der Krise im Iran nach längerer Zeit wieder einmal erreicht und danach nur leicht überschritten wurde. Auf der Unterseite sehen wir, dass sich bereits seit zwei Jahren immer höhere Tiefs bilden, so dass auch hier verschiedene Aufwärtstrendlinien entstehen. In Rot ist hier eine der relevanteren (drei Auflagepunkte) dieser Linien eingezeichnet.
Höhere Tiefs zeigen Kaufdruck an
Höhere Tiefs stehen dafür, dass auf der Unterseite immer früher, also auf einem immer höheren Kursniveau, gekauft wird. Damit belegen sie, dass ein hoher Kaufdruck im Markt vorhanden ist. Angesichts dieser Tatsache ist das Anlaufen der oberen Trendlinie bisher noch als normale Entwicklung einzustufen.
Eine Entscheidung musste fallen
Nun sehen wir, dass die schwarze und rote Linien zusammenlaufen, und damit war es unvermeidlich, dass irgendwann eine der beiden Linien über- oder unterschritten werden musste. Der Kaufdruck auf der Unterseite erhöhte die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem Ausbruch nach oben kommen würde. Und das haben die Ereignisse im Iran vermutlich lediglich beschleunigt.
Nun muss sich noch herausstellen, ob dieser kleine Ausbruch zu einem nachhaltigen wird. Geschieht das, steigt die Wahrscheinlichkeit für weiter steigende Kurse. Und erst dann müssen wir uns so langsam wieder mit dem Thema: „Hohe Ölpreise und ihr Einfluss auf das weltweite Wirtschaftswachstum“ beschäftigen.
Die langfristige Entwicklung
Dazu ein weiterer Chart:
In diesem Chart ist der langfristige Aufwärtstrend des Ölpreises eingezeichnet. Und damit ist auch zu erkennen, warum die obere Linie eine so hohe Relevanz hat. Sofern es tatsächlich zu einem nachhaltigen Ausbruch über die obere Trendlinie kommen sollte, wäre dies ein Hinweis auf eine Trendbeschleunigung. Scheitert der Ölpreis hingegen, fallen also die Kurse erneut in diesen langjährigen Aufwärtstrend zurück, wird eben dieser Aufwärtstrend einfach nur fortgesetzt.
Die 100-Dollar-Marke
Hinzu kommt, dass die gesamte Kursentwicklung seit ca. 2006 (wir lassen mal die extremen Kursbewegungen vor und im Zuge der Finanzmarktkrise außen vor) einen Kampf mit der psychologisch wichtigen 100-Dollar-Marke darstellt.
Tatsächlich würde also bei einem Ausbruch aus diesem Aufwärtstrendkanal nach oben nicht nur die Gefahr steigen, dass sich der Ölpreis wieder seinem Allzeithoch nähert, sondern auch, dass ein Ölpreis unter 100 Dollar langfristig der Geschichte angehört.
Wir haben es also in den kommenden Wochen im Ölpreis mit einer langfristig bedeutsamen Entwicklung zu tun, die unbedingt beobachtet werden muss. Die Ereignisse im Irak beschleunigen hier höchstens Entwicklungen, die sich seit langer Zeit abzeichnen. Die Folgen eines weiter steigenden Ölpreises sind hingegen nicht so leicht zu prognostizieren. Aber wenn es zu diesem nachhaltigen Ausbruch kommen sollte, werden wir uns wohl in den kommenden Monaten genauer damit beschäftigen müssen.
Viele Grüße
Ihr
Jochen Steffens
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