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Ist das die zukünftige Strategie der Fed?
Heute müssen wir noch einmal abschließend auf die Aussagen von Ben Bernanke, die Reaktion der Märkte und die wahrscheinliche zukünftige Vorgehensweise der Fed eingehen.
Nach den jüngsten Ereignissen nach Bernankes Äußerungen wird es sehr interessant zu beobachten sein, wie die Fed vorgeht, um die expansive Geldpolitik zurückzufahren, ohne dass die Märkte massiv einbrechen. Es zeigte sich schließlich in den vergangenen Wochen, wie hysterisch die Börse reagiert, wenn auch nur erste zarte Andeutungen in diese Richtung kommen.
Eigentlich ist nur das Zinsniveau wichtig
Im Prinzip müssen die Märkte sich so lange keine Sorgen machen, bis die Zinsen tatsächlich über ein Niveau von 2 bis 3 Prozent steigen. Schließlich zeigt doch die Vergangenheit, dass die Rallys zumindest am Anfang einer Straffung der Geldpolitik zunächst weiter fortgesetzt werden. Erst wenn ein Teil des Geldes die Renditen in den Anleihemärkten derart attraktiv findet, dass es aus dem Aktienmarkt in Anleihen fließt, wird es kritisch. Doch mittlerweile scheint der Markt derart abhängig von der Droge billiges Geld sein, dass die Reaktionen vielleicht wesentlich heftiger ausfallen als gewohnt.
Die Droge: billiges Geld!
Billiges Geld ist DIE Droge für die Börse, und leider wurde in den vergangenen 13 Jahren der Börse zu viel dieser Droge gegeben, sie ist nun quasi schwerstabhängig. Wenn man dann noch in die Betrachtung mit einbezieht, dass die Börse meist hysterisch und unkontrolliert auf alles reagiert, kann man nur zu dem Schluss kommen, dass die Börse zurzeit wie ein hysterischer Drogenabhängiger agiert.
Und so erklärt sich, dass bereits die vorsichtige Ankündigung, dass man die Steigerung der Drogenverabreichung verlangsamen will, ausgereicht hat, um hysterische Reaktionen auszulösen.
Wie wird die Fed also vorgehen?
Das wirft die Frage auf, wie die Fed nun vorgehen wird, um die Märkte nicht allzu sehr zu beeinträchtigen. Noch einmal zur Erinnerung: In den USA gehen gerade die Baby-Boomer in Rente. Diese haben einen beachtlichen Teil ihrer Altersvorsorge in Aktien angelegt. Sie werden also in den kommenden Jahren aus den Märkten Geld abziehen, um davon zu leben. Dieses abfließende Geld muss kompensiert werden. Also brauchen die USA unbedingt weiter steigende Kurse. Einerseits eben um dieses Geldabfluss auszugleichen, andererseits aber auch, damit die Rentner weniger Aktien verkaufen müssen, um ihren Unterhalt abzudecken (je höher der Kurs, desto weniger Anteile muss jmd. verkaufen, um eine bestimmte Summe zu realisieren) und schlussendlich natürlich auch, damit die Rentner nicht alle verarmen und somit weiter konsumieren können.
Eine Therapie für die Märkte
Wie geht man mit einem abhängigen und hysterischen Markt um? Nun, die Fed muss alles vermeiden, was die Börse in Angst oder Panik versetzen kann. Überraschungen sollten ebenfalls ausbleiben.
Sie muss somit eine gezielte und kontinuierliche Informationspolitik beibehalten, bei der die künftigen Schritte lange vorher angekündigt und eingeleitet werden. Die Schritte sollten dabei selbst so klein und unmerklich bleiben, dass keine Unruhe aufkommt. Und genauso diese Taktik kann man bereits erkennen.
Die „zwei Schritte vor, einen zurück“ Taktik
Aber wahrscheinlich wird noch eine andere Vorgehensweise die Zukunft bestimmen. Es wird eine Taktik eingeschlagen, die zunächst zwei Schritte vorgeht, um überhaupt voran zu kommen, um dann einen Schritt zurückzugehen, um die erschreckten Börsen wieder zu beruhigen. Und auch das lässt sich schon an den vergangenen Wochen ablesen. Noch scheint es allerdings so, als ob die Fed den Märkten hinterherläuft. Wenn sich in den kommenden Monaten dieses Verhalten wiederholt, wird klar, dass eine Absicht dahinter steckt.
Und dann wird es gerade für Trader interessant. Immer wenn die Fed vorprescht und die Märkte geschockt reagieren, kann man in die Konsolidierung einsteigen, weil man weiß, dass die Fed zumindest teilweise wieder zurückrudern wird. Das wäre dann die Lizenz zum Geld verdienen...
Viele Grüße
Ihr
Jochen Steffens
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US-Konjunkturdaten
Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind um 24.000 auf 334.000 Anträge zurückgegangen. Analysten hatten nur einen Rückgang auf 340.000 erwartet. Für die Vorwoche wurde die Zahl der Erstanträge von zuvor 360.000 auf 358.000 revidiert.
Zwar ist hier ein Rückgang zu erkennen, allerdings melden sich viele über die Sommermonate erst einmal nicht arbeitslos. Das Bild könnte also leicht verzerrt sein.
Der Philly-Fed-Index stieg im Juli auf plus 19,8. Das ist der höchste Stand seit März 2011. Analysten hatten mit einem Rückgang auf plus 7,7 gerechnet. Dies ist ein weiterer Hinweis dafür, dass sich die US-Wirtschaft zurzeit erholt.