es sind vor allem zwei Ereignisse, die in dieser Woche für die Märkte bestimmend sein werden: die Fed-Sitzung bzw. die anschließende Veröffentlichung des Statements zur Sitzung am Mittwochabend (MESZ) sowie der große Verfallstag am Freitag. Und obwohl beide Ereignisse scheinbar nichts miteinander zu tun haben, sind sie doch sehr eng miteinander verknüpft.
Die spekulativen Positionen zum Verfallstag
Schauen wir dazu zuerst auf die Situation, die durch die spekulativen Positionen (Optionen) der großen Anleger gegeben ist, die an diesem Verfallstag fällig werden (siehe folgende Grafik):
Quelle: Eurex
Die absolut größte Position ist eine Put-Position bei 8.000 Punkten (gelber Balken). Bei den Call-Positionen liegt die größte Position ebenfalls bei 8.000 Punkten (grüner Balken genau unterhalb des gelben). Für die Stillhalter wäre es also ideal, wenn der DAX am Freitag genau bei dieser Marke abgerechnet wird, da diese Positionen dann wertlos verfallen. Bei einem aktuellen DAX-Stand von 8.240 Punkten liegt das absolut im Bereich des Möglichen.
Aber was hat die Fed-Sitzung damit zu tun? Nun, wenn die DAX-Kurse zum Verfallstag hin stark von derart markanten Punkten abweichen, bei denen große Put-oder Call-Positionen liegen, sind die Stillhalter gezwungen, diese abzusichern. Dabei ist es egal, in welche Richtung (nach oben oder unten) die Abweichung geht – die Absicherung bewirkt stets, dass die jeweilige Bewegung verstärkt wird.
Die Börsianer beobachten die Fed argwöhnisch
Und genau hier kommt die Fed-Sitzung ins Spiel, denn ihr Ergebnis ist geeignet, eine starke Bewegung an den Märkten, also auch im DAX, auszulösen.
Sie wissen, dass die Anleger inzwischen argwöhnisch alle Äußerungen der Fed und ihrer Mitglieder daraufhin analysieren, ob sich irgendwelche Hinweise entnehmen lassen, die auf ein baldiges Ende der lockeren Geldpolitik hindeuten. Inzwischen hat es beinahe den Anschein, als ob die Anleger aus quasi jeder Äußerung einen solchen Hinweis zu erkennen glauben. Damit besteht eine recht hohe Wahrscheinlichkeit, dass das Statement der Fed-Sitzung von den Börsianern am Mittwoch (bzw. an den europäischen Börsen am Donnerstag) negativ interpretiert wird.
Wenn das tatsächlich geschieht, dann ist die Gefahr groß, dass das jüngste Tief im DAX, das in der Vorwoche bei 7.968 Punkten markiert wurde, unterschritten wird. Das würde zwei wichtige Reaktionen auslösen, die beide diese Abwärtsbewegungen verstärken:
Erstens dürften viele Stopps ausgelöst werden, die in diesem Bereich (knapp unter der 8.000er Marke bzw. unterhalb dieses Tiefs) liegen bzw. viele Anleger werden bei einem weiteren, neuen Tief ihre Positionen „sicherheitshalber“ verkaufen. Und zweitens tritt dann die erwähnte Absicherung der Stillhalter in Kraft, welche die Kurse ebenfalls dynamisch weiter nach unten treibt.
Ein neues Tief bietet günstige Einstiegsmöglichkeiten!
Es besteht damit ein erhebliches Risiko, dass die aktuelle Korrektur weitergeht. Lassen Sie sich daher nicht davon irritieren, wenn die Kurse in der ersten Wochenhälfte scheinbar einen Boden finden und auf dem aktuellen Niveau seitwärts tendieren. Es ist aufgrund der beschriebenen Ausgangslage nämlich sehr unwahrscheinlich, dass sich die großen Investoren vor der Fed-Sitzung bzw. vor dem Verfallstag stärker engagieren.
Aktuell ist also erst einmal wieder Abwarten angesagt. Aber es gibt natürlich auch einen Trost: Kommt es tatsächlich zu fallenden Kursen zwischen der Fed-Sitzung und dem Verfallstermin am Freitagmittag, dann sind die dadurch ausgelösten Verluste in gewisser Weise übertrieben. (So werden z.B. die Absicherungsmaßnahmen der Stillhalter am Freitagnachmittag bereits wieder aufgehoben.)
Dementsprechend günstige Einstiegsgelegenheiten dürften sich dann finden, zumindest bei dem einen oder anderen Einzelwert. Und dort können Sie dann schon wieder beherzt zugreifen.
Mit besten Grüßen
Ihr Torsten Ewert
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